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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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glaubte, dass ich sie beim Au-delà-Komitee anzeigen würde, aber auf jeden Fall warnte sie mich davor, etwas anderes zu unternehmen, als Emile nach dem Ort der Grabstätte zu fragen.«
    »Und wir haben dich mitgenommen. Oh, Maura, warum hast du es uns nicht von vornherein gesagt?«
    »Was hätte das denn genützt?« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Wir konnten ja diese blöden Handschellen nicht aufschließen, und außerdem …«
    »Du hast uns nicht vertraut«, unterbrach ich sie.
    Sie nickte betrübt. »Mittlerweile ist mir klar, dass ihr den Schlüssel nicht absichtlich verloren habt, um mich im Auge zu behalten. Aber damals war ich mir ziemlich sicher, und deshalb, in der Hoffnung, dass sie Mum nichts tun würde, erklärte ich Thala, ihr hättet mich entführt.«
    Eiskalte Angst erfüllte mich: »Oh nein! Sie hat doch Violet hoffentlich nichts angetan?«
    »Nein, oder zumindest behauptet sie, ihr nichts getan zu haben, und ich glaube, das ist sogar die Wahrheit.«
    »Dann bist du also zu Dr. Kostich gegangen, als du uns verlassen hast?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich versuche vielleicht alleine, die Grabstätte zu finden.«
    »Aber warum?«, rief ich erstaunt aus. »Dr. Kostich würde doch bestimmt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Violet zu retten!«
    »Nein, das würde er nicht.« Ich starrte sie entsetzt an, aber sie winkte frustriert ab. »Nein, das ist falsch formuliert. Er würde, wenn er könnte, aber das Komitee verfolgt strikt die Taktik, nicht mit Leuten zu verhandeln, die nach heutigen Maßstäben Terroristen sind. Er meinte, wenn er für Mum eine Ausnahme machen würde, dann würde beim nächsten Mal jemand anderes wegen eines Familienmitglieds oder eines geliebten Menschen kommen, der als Geisel gehalten wird. Er hat gesagt, das Komitee könne meiner Mutter nicht helfen. Auch wenn es mir das Herz bricht, aber ich kann verstehen, warum er mir den Ort nicht verraten will. Ich … ich wünschte nur, er könnte bei mir eine Ausnahme machen.«
    Ich schwieg einen Moment lang. Die leisen Laute der Nacht umgaben uns. In der Ferne hörte man eine Eule, und an den Mauern unseres Grundstücks fuhr ein Auto vorbei. Schließlich sagte ich: »Ich nehme an, das alles hast du auch Savian erzählt.«
    »Ja. Ich wollte es aber eigentlich nicht, weil ich das Gefühl hatte, es würde die Dinge unnötig … verkomplizieren.«
    »Dinge wie eine Beziehung etwa?«, fragte ich und zog die Augenbrauen hoch.
    Selbst in dem schwachen Licht der Campinglampe sah ich, dass sie rot wurde. »Ja. Aber als ich diese Nachricht bekam, musste ich ja jemanden um Hilfe bitten.«
    Sie zog ihr Handy heraus, drückte ein paar Tasten und zeigte mir eine SMS , in der stand: »Die Zeit ist abgelaufen. Entweder findest du die Grabstätte innerhalb von acht Stunden oder deine Mutter wird dafür bezahlen.«
    Ich reichte ihr das Handy zurück. »Das klingt nach Thala. Wann hast du die SMS bekommen?«
    »Vor etwa zwei Stunden. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich wieder hier war. Ich war in St. Petersburg.«
    »Warum ausgerechnet dort?«, fragte ich. Irgendwie trieben sich im Moment alle in St. Petersburg herum.
    »Thala meinte, dass sich die Grabstätte dort befindet. Dort oder in einem Vorort von Moskau, aber sie hielt St. Petersburg für wahrscheinlicher, weil sich da so viele Wachen herumtreiben.«
    Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe, dann tätschelte ich ihr beruhigend die Hand. »Keine Sorge. Wir haben immer noch sechs Stunden Zeit, und die werden wir nutzen.« Ich stand auf und ergriff meine Tasche.
    »Wenn Savian die Grabstätte in den vergangenen drei Tagen nicht finden konnte …«, setzte sie an.
    »Dazu haben wir keine Zeit. Ich sage ja nicht, dass er sie nicht finden würde, aber er würde als Erster erklären, dass es eben seine Zeit dauert, bis man Dinge findet, die gut versteckt sind. Nein, wir beide werden uns an die Quelle der Information begeben.«
    »Die Quelle?« Sie runzelte die Stirn, als sie mir ins Haus folgte. »Welche Quelle?«
    »Dr. Kostich.«
    Sie legte mir die Hand auf den Arm, um mich aufzuhalten. »Ysolde, ich habe dir doch gerade gesagt …«
    »Ich weiß, was du mir gesagt hast, und ich weiß auch, was dein Großvater nicht gesagt hat. Ich mag zwar nicht mehr viele Erinnerungen haben, aber eines weiß ich – er liebt deine Mutter, und es kann nicht sein, dass er herumsitzt und nichts unternimmt, wenn ihr Leben in Gefahr ist. Wir müssen einfach diese Regel des

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