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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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bekommen konnte. Und es speichern für die Zeit danach, wenn es vorbei war. Er küsste ihre Stirn, ihre Wange, ihr Kinn. »Wir müssen reden«, sagte er.
    Sie nickte. »Aber nicht jetzt.« Das hier hatte sie genießen dürfen. Niemand konnte es ihr nehmen. Und niemand konnte es verderben.
    »Dann später.« Er lehnte seine Stirn gegen ihre. »Mia. Ich kann nicht die ganze Nacht bleiben.«
    »Ich weiß.«
    »Aber ich möchte auch nicht sofort gehen.«
    Lauf nicht vor ihm weg. Lass es einfach auf dich zukommen.
»Das möchte ich auch nicht.« Sie grinste leicht. »Du bist bei einer Drogerie vorbeigefahren. Du musst dir ja reichlich sicher gewesen sein.«
    Er hob den Kopf und sah sie ernst an. »Gar nicht. Ich wusste bloß, dass ich vermutlich explodieren würde, wenn ich dich nicht bekommen würde. Ich habe so sehr gehofft, dass du ja sagst. Ich hoffe, du sagst wieder ja.«
    Sie nickte ebenso ernst. »Ja. Wieder.«

Donnerstag, 30. November, 00.30 Uhr
    Er war bereit. Er fühlte die Energie durch seinen Körper strömen, es war fast wie ein leises Summen. Ihr Hotelzimmer hätte nicht günstiger liegen können. Alle Zimmer waren von außen zugänglich, aber ihres lag im ersten Stock, die Parkplätze nur ein paar Meter entfernt.
    Er streifte seinen Rucksack über. Drei Eier waren darin. Eins für Doughertys Bett. Er wusste inzwischen, wie man die Sprinkleranlage im Zimmer austricksen konnte. Er hatte die Treppen und Notausgänge und die Wäscherei gecheckt und wusste genau, wo er die anderen beiden Eier plazieren musste, um das Hotel in eine Feuerhölle zu verwandeln. Die Leute würden schreiend und panisch hinausstürmen, und die Panik würde ihn ein wenig für die Tatsache entschädigen, dass es hier kein Gas für eine Explosion gab. Die Feuerwehr würde drei, vielleicht vier Wagen schicken. Krankenwagen, blinkende Lichter. Reporter würden herbeieilen, Kameras das Inferno aus allen Winkeln aufnehmen. Sie würden hektisch überprüfen, ob auch alle Menschen draußen waren. Und dann würden sie zwei Leichen finden.
    Sein Kreislauf lief auf Hochtouren. Er war nicht zu bremsen. Den blutigen Mantel hatte er längst entsorgt. Er trug nun einen Overall, den er aus der Wäscherei gestohlen hatte. Eine Universal-Keycard war ein nützliches Ding.
    Nun stand er vor der Zimmertür der Doughertys und war zuversichtlich, dass niemand ihm einen zweiten Blick gönnen würde. Nicht, dass es etwas ausmachen würde, falls doch. Dank einer Perücke und ein paar Polstern an den richtigen Stellen sah er aus wie ein anderer Mensch. Seine rechte Hand hielt das extrascharfe Messer. In der linken befand sich Tanias Karte. Er steckte sie ein und rüttelte versuchsweise an der Tür, doch sie hakte. Die Doughertys hatten den Riegel vorgeschoben. Aber keine Sorge. Er hatte beträchtliche Erfahrung mit solchen Sicherheitsvorkehrungen. Nichts war wirklich sicher, wenn man wusste, wie man es umging. Er schob behutsam die Klinge durch den schmalen Spalt und schob den Riegel hoch, dann schlüpfte er ins Zimmer und drückte die Tür lautlos zu. Bis auf ein sanftes Schnarchen war nichts zu hören. Er stand still da und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Und nahm augenblicklich zwei Dinge wahr. Erstens standen keine Blumen im Zimmer. Und zweitens lag nur eine Person im Bett. Eine Frau, jung, nicht älter als fünfundzwanzig. Panik durchdrang ihn. Er war im falschen Zimmer.
Hau ab.
    Aber die Frau erwachte und öffnete den Mund, um zu schreien. Er war schneller. Stärker. Er riss ihren Kopf am Haar zurück, wie er es vorhin schon einmal getan hatte. Dann hielt er ihr die Klinge an den Hals. »Nicht schreien. Hast du verstanden?«
    Sie nickte, wimmerte jedoch.
    »Wie heißt du?«
    »N-Niki Markov. Bitte …«
    Seine Hand packte ihr Haar fester. »Welche Nummer hat dieses Zimmer?«
    »Ich … ich weiß es nicht.« Er riss fester, und sie wimmerte wieder. »Ich kann mich nicht erinnern. Bitte. Ich habe zwei Kinder. Tun Sie mir nichts.«
    Sein Blut pochte in den Schläfen, als die Woge der Wut ihn überschwemmte. Verdammte Frauen. Nie blieben sie bei ihren Kindern. »Wenn du zwei Kinder hast, warum bist du dann nicht zu Hause?« Er riss wieder an ihrem Haar. »Und passt auf sie auf?« Er schaltete das Licht ein und blickte auf das Telefon. Die Zimmernummer stimmte. »Wann bist du hergekommen?«
    »Heute Abend. Bitte. Nehmen Sie, was Sie wollen. Aber tun Sie mir bitte nicht weh.«
    Sie waren weg. Sie waren verdammt noch mal weg.

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