Heiss Glüht Mein Hass
hochgehoben und rausgetragen. Sie hat schlimme Verletzungen.« Sein Kinn bebte, und er presste die Lippen zusammen. »Der Sanitäter sagt, er weiß nicht, ob sie durchkommt.«
Mia drückte Hunters Hand. »Wenn ja, dann nur durch euch beide. Bitte konzentriere dich darauf, David.« Sie ließ los und sah zu Reed auf. »Ich muss mit Brooke sprechen.«
Reed blickte zum Gebäude. Das Feuer war praktisch eingedämmt. »Ich bleibe hier und gehe rein, sobald ich kann. Foster und Ben sollten jeden Augenblick hier eintreffen. Kannst du Jack anrufen?«
»Ja.« Sie stieß wütend einen Kieselstein beiseite. »Verdammt. Er ist uns schon wieder entkommen.«
Donnerstag, 30. November, 4.50 Uhr
»Mein Name ist Detective Mitchell. Sie haben eben eine Miss Brooke Adler aufgenommen. Vergewaltigungs- und Brandopfer.«
Die Schwester der Notaufnahme schüttelte den Kopf. »Sie können unter keinen Umständen zu ihr.«
»Das muss ich aber. Sie ist die Einzige, die einen Mörder gesehen hat. Sie ist sein viertes Opfer.«
»Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Detective, aber ich kann Sie nicht zu ihr lassen. Sie ist sediert.«
Ein Arzt trat mit düsterer Miene zu ihnen. »Sie ist zwar sediert, aber irgendwie noch klar genug, um vor sich hin zu murmeln. Sie hat Verbrennungen dritten Grades, und neunzig Prozent der Haut ist in Mitleidenschaft gezogen. Wenn ich wüsste, dass sie überlebt, würde ich Sie zum Warten anhalten. Beeilen Sie sich. Wir wollten sie gerade intubieren.«
Mia passte sich an den raschen Schritt des Arztes an. »Sie wurde vergewaltigt. Wir müssen Beweise sichern.«
»Ich weiß. Ich habe es schon auf ihrer Karte notiert. Sie sieht schlimm aus, Detective.«
»Ich habe die ersten zwei Opfer im Leichenschauhaus gesehen, Doktor. Auch sie sehen schlimm aus.«
»Ich wollte sie nur vorwarnen.« Er gab ihr eine Maske und einen Kittel. »Nach Ihnen.«
Mia trat ein und blieb wie angewurzelt stehen. Säure stieg ihr in der Kehle auf, und sie würgte.
Lieber Gott,
war alles, was sie denken konnte. »Das … das ist …«
»Ja, das meinte ich«, murmelte der Arzt. »Sie haben zwei Minuten. Nicht mehr.«
Die Schwester neben Brooke sah sie böse an. »Was will die denn hier?«
»Sie ist der böse Cop«, sagte der Arzt unumwunden. »Lassen Sie sie vorbei.«
Mia warf ihm einen scharfen Blick zu. »Wie bitte?«
Er zuckte die Achseln. »Sie hat sie so genannt. Sie murmelt die ganze Zeit. Unter anderem vom bösen Cop.«
»Und irgendwas von ›zehn‹«, fügte die Schwester hinzu.
»Zehn wie die Zahl?«
»Ich denke schon.«
»Hey, Brooke. Ich bin’s, Detective Mitchell.«
Brooke schlug die Augen auf, und Mia sah das Entsetzen und die Schmerzen in ihrem Blick.
»Zehn.«
Mia hob die Hand, aber es gab keine Stelle, wo sie sie hätte berühren können. »Wer war das, Brooke?«
»Zähl bis zehn«, flüsterte die Frau. Sie stöhnte vor Schmerzen, und Mias Herz zog sich zusammen.
»Brooke, bitte sagen Sie mir, wer das getan hat. War es jemand vom Hope Center? Bixby?«
»Fahr zur Hölle.«
Mia zuckte zusammen. Die Frau hatte sich gefürchtet, mit ihnen zu reden, aber sie hatten sie dazu gezwungen, sie und Reed.
Und damit werde ich leben müssen.
Und obwohl sie wusste, dass sie nicht anders gekonnt hatte, verstand sie Brookes Hass. »Es tut mir so leid, Brooke. Aber ich brauche Ihre Hilfe.«
»Zähl bis zehn.« Sie rang um Luft, und die Maschinen begannen zu piepen.
»Blutdruck fällt«, sagte die Schwester eindringlich. »Sauerstofflevel sinkt.«
»Geben Sie ihr eine Ampulle Adrenalin«, befahl der Arzt. »Und dann hängen Sie sie an den Adrenalintropf. Wir intubieren jetzt. Detective, Sie müssen gehen.«
»Nein.« Brooke kämpfte. »Zähl bis zehn. Fahr zur Hölle.«
Die Schwester arbeitete rasch, aber präzise. »Gehen Sie, Detective.«
»Moment noch.« Mia beugte sich vor. »War es Bixby? Thompson? Secrest?«
»Weg, Detective«, knurrte der Arzt, und Mia wich endlich zurück, entsetzt, hilflos, während der Arzt und die Schwester um Brookes Leben kämpften.
Dreißig zermürbende, endlose Minuten später trat der Arzt einen Schritt zurück. Seine Schultern hingen herab. »Das war’s. Todeszeitpunkt fünf Uhr fünfundzwanzig.«
Es musste ein Wort für das Gefühl geben, das sich in Mia ausbreitete, aber sie kannte es nicht. Sie begegnete dem müden Blick des Arztes. »Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
Der Mann presste die Lippen zusammen. »Sagen Sie einfach, Sie schnappen denjenigen,
Weitere Kostenlose Bücher