Heiss Glüht Mein Hass
Gesicht.
Das war schlimmer. Viel schlimmer. Die Wut kochte in ihr hoch, und sie verspürte das dringende Bedürfnis, Carmichael zu erwürgen. »Verdammt. Ich könnte diese Frau …«
Umbringen!
Sie verbiss sich das Wort und sah zu Solliday auf, der sie besorgt musterte. »Carmichael. Sie hat mitbekommen, dass Getts auf uns geschossen hat. Sie hat hier meine Privatadresse abgedruckt. Erst Wheaton und jetzt das. Adieu Privatsphäre. Ich glaube, ich hasse Reporter.«
»Wieso? Was war mit Wheaton?«, fragte Murphy, und sie seufzte.
»Ihr ist die geheimnisvolle Blonde von gestern aufgefallen. Sie hat versucht, Reed damit zu erpressen, um an vertrauliche Informationen zu kommen.«
»Aber Sie haben sich nicht erpressen lassen.« Murphy trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte.
Reed sah ungeduldig auf. »Natürlich nicht.« Er nahm die Zeitung und las. Seine Lippen pressten sich zusammen. »Diese Frau muss aufgehalten werden.«
»Sie wird sich auf die Pressefreiheit berufen.« Mia fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Das war’s, sie ist von meiner Weihnachtskartenliste gestrichen. Und mir ist es egal, ob sie mir DuPree geliefert hat oder nicht.«
»Das wird sie garantiert tief treffen.« Wütend schüttelte Reed den Kopf. »Mia, du kannst nicht in deiner Wohnung bleiben. Jeder kleine dreckfressende Möchtegerngangster wird es sich auf deiner Fußmatte gemütlich machen.«
Sie grinste. »Dreckfressender Möchtegerngangster? Ich glaube, ich färbe auf dich ab, Solliday.«
»Ich mein’s ernst, Mia. Du musst dir eine neue Bleibe suchen.«
»Er hat recht«, sagte Murphy. »Da hätte sie dir auch gleich eine Zielscheibe auf den Hintern malen können.«
»Ich ziehe nicht um, und ich will auch nicht mehr darüber reden. Ich höre jetzt meine Mailbox ab, und dann mache ich meinen verdammten Job.«
Sie nahm ihr Telefon und ignorierte die zwei Männer, die sie finster anstarrten. Dann runzelte sie die Stirn. »Gestern Abend ist eine Nachricht von Thompson eingegangen.«
»Welcher auf der Achse des Bösen war er noch mal?«, fragte Murphy, noch immer sauer auf sie.
»Der Psychologe. Er sagt, dass er uns sprechen muss. Und dass es dringend sei.«
»Ich traue dem Mann nicht«, sagte Reed zähneknirschend.
»Ich auch nicht. Aber ich will hören, was er zu sagen hat.«
Donnerstag, 30. November, 9.15 Uhr
»Solliday und Mitchell. Wir wollen mit Dr. Bixby und Dr. Thompson sprechen«, sagte Reed.
Marcys Lippen pressten sich zusammen. »Ich sage Dr. Bixby Bescheid.«
Secrest war bei Bixby, aber Thompson fehlte. Keiner von beiden wusste von Brookes Tod, entschied Reed. Oder falls doch, konnten sie es großartig verbergen.
»Was kann ich heute für Sie tun?«, fragte Bixby förmlich.
»Wir haben auch nach Dr. Thompson gefragt«, sagte Mia. »Wir müssen mit ihm reden.«
Bixby legte die Stirn in Falten. »Das geht nicht. Er ist nicht da.«
Reed und Mia tauschten einen Blick aus. »Nicht da?«, fragte Reed. »Und wo ist er?«
»Das wissen wir nicht. Er ist gewöhnlich schon um acht an seinem Platz, aber heute ist er noch nicht gekommen.«
Reed zog eine Braue hoch. »Und ist das normal, dass er einfach fernbleibt?«
Bixby sah ihn verärgert an. »Ganz und gar nicht. Er ruft immer an.«
»Hat jemand bei ihm zu Hause nachgefragt?«, fragte Mia.
Secrest nickte. »Ja. Aber niemand ist ans Telefon gegangen. Warum wollen Sie ihn sprechen?«
»Er wollte
mich
sprechen. Ich dachte, es könnte etwas mit dem Mord an Brooke Adler zu tun haben.«
Einen Moment lang regte sich keiner der beiden Männer. Dann knirschte Secrest mit den Zähnen, und Bixby wurde blass. Hinter sich hörte Reed Marcy nach Luft schnappen.
»Wann?«, fragte Secrest. »Und wie?«
»Heute Morgen sehr früh«, sagte Reed. »Sie ist an Verbrennungen gestorben.«
Bixby sah wie betäubt zu Boden. »Das kann ich nicht glauben.«
Mia hob das Kinn. »Ich schon. Ich war bei ihr, als sie starb.«
»Hat sie etwas gesagt, bevor sie starb?«
Mia lächelte böse. »Sie hat eine Menge gesagt, Dr. Bixby. Nur, um die Formalitäten einzuhalten – wo waren Sie zwischen drei und vier Uhr morgens?«
Bixby brauste auf. »Sie können doch nicht mich verdächtigen.«
Secrest seufzte. »Antworten Sie einfach, Bix.«
Bixby verengte die Augen. »Zu Hause im Bett. Bei meiner Frau. Sie wird das bestätigen.«
»Das wird sie bestimmt«, sagte Mia. »Und Mr. Secrest? Die gleiche Frage an Sie.«
»Zu Hause. Im Bett. Bei meiner Frau«, sagte er ohne eine
Weitere Kostenlose Bücher