Heiss Glüht Mein Hass
»Mia! Schön, dass du wieder bei uns bist!«
Sie lächelte herzlich. »Ich bin auch froh, wieder bei euch zu sein, Jack. Das ist Lieutenant Reed Solliday.« Sie sah zu Reed auf. »Sergeant Jack Unger, CSU . Er ist der Beste.«
»Ich habe gehört, dass Sie letztes Jahr einen Vortrag gehalten haben«, sagte Reed und schüttelte dem Mann die Hand. »Verwendung von analytischen Methoden bei der Entdeckung von Brandbeschleunigern. Sehr gut.«
»Es freut mich, dass Ihnen das von Nutzen sein konnte, Lieutenant. Meine Leute sind schon drin und arbeiten mit Ihrem Team. Sie teilen gerade Eingangshalle und Wohnzimmer in Spurenbereiche ein.«
»Geben Sie mir eine Minute, um meine Stiefel anzuziehen.« Mitchell und Unger inspizierten die Fassade des Hauses, während Reed sich darauf konzentrierte, die Schnallen an seinen Stiefeln zu schließen. Seine Finger schienen stets noch unbeweglicher zu sein, wenn er in Eile war. Er gesellte sich an der Eingangstür wieder zu ihnen und betrat als Erster das Haus. Dann führte er sie in die Küche. »Die Leiche lag dort.« Er zeigte auf die gegenüberliegende Wand.
Sie schaute zur Decke. »Das Schlafzimmer ist darüber?«
»Ja. Dort oben war ebenfalls ein Brandherd. Hier unten in der Küche der Hauptbrandraum.«
Sie zog die Stirn in Falten. »Aber Sie meinen, sie war in dem Zimmer auf der anderen Hausseite. Erklären Sie mir noch einmal den zeitlichen Ablauf, vom Ausbruch des Feuers bis zum Ende.«
»Die Nachbarn meldeten eine Explosion gegen Mitternacht. Das muss die in der Küche gewesen sein. Der erste Löschzug traf ein paar Minuten später hier ein, als die Flammen schon die komplette Hausseite in Besitz genommen hatten. Ein kleineres Feuer brannte im Wohnzimmer auf der anderen Seite. Sie bekämpften den Brand zuerst direkt hinter der Eingangstür. Die Küchendecke stürzte ein, kurz nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, und die Leute wurden rasch wieder abgezogen. Ich bin um 00.52 Uhr angekommen, und da war der Brand weitgehend eingedämmt. Sie hatten die Gasleitung zugedreht, so dass das Feuer in der Küche keine weitere Nahrung bekommen konnte.«
»Brennstoff, Sauerstoff, Zündquelle«, murmelte Mitchell. »Das gute alte Dreiecksverhältnis.«
»Eliminiere einen Bestandteil, und du kannst den Brand ersticken«, stimmte Reed zu.
Unger sah stirnrunzelnd zur Wand. »Das V-Muster ist eng. Als ob es direkt hinaufgerast ist, bis es fünf Fuß hoch auf Widerstand gestoßen ist. Der Rest ist schwarz.«
»Das Gasventil ist entfernt worden. Er hat gewartet, bis genug Gas im Raum war und hat dann etwas zurückgelassen, das es entzündete. Die Küche ist explodiert, als die Flamme das Gas erreichte, das nach oben steigt. Und er hat einen Brandbeschleuniger an der Wand aufwärts verteilt, um sicherzugehen, dass es genau so geschehen würde.«
»Was hat er verwendet, um den Brand auszulösen?«, fragte Mia.
»Das Labor analysiert noch, aber es war ein fester Stoff, vermutlich aus der Nitratfamilie. Verpackt in ein Plastikei.«
Mitchell zog die blonden Brauen hoch. »Wie eines zu Ostern?«
»Nein, größer. Wie die Eier, in der manche Firmen Damenslips verpacken. Wahrscheinlich hat er das Nitrat mit Guargummi gemischt, damit es an der Wand kleben bleibt. Wenn der Feststoff zündet, brennt er geradewegs die Wand hinauf. Daher das enge V. Aber es ist dazu noch explodiert, was sich auf alles unter der Gaslinie ausgewirkt hat. Sehr wahrscheinlich hat er ein Loch in das Ei gebohrt, es mit der Mixtur gefüllt und eine Zündschnur hineingesteckt. Damit hatte er allerdings nicht viel Zeit, um zu entkommen. Kaum mehr als zehn, fünfzehn Sekunden.«
»Dann scheint er ja das Risiko zu lieben«, erwiderte sie. »Wie ist er ins Haus gekommen?«
»Durch die Hintertür«, sagte Reed. »Wir haben Fotos vom Schloss gemacht, aber wegen möglicher Abdrücke nichts angefasst.«
Sie sah auf. »Wieso nicht?«
»Ich habe gestern schon befürchtet, dass es sich um Mord handeln könnte. Ich wollte keinem Richter gestatten, die Beweismittel nicht zuzulassen, weil sie unter einer Brandverfügung gesammelt worden sind.«
Sie war wider Willen beeindruckt. »Hast du Abdrücke genommen, Jack?«
»Ja, aber ich wette, sie gehören nicht zu unserem Burschen. Wenn er clever genug war, dies alles aufzuziehen, dann war er auch klug genug, Handschuhe überzustreifen. Obwohl wir ja mal Glück haben könnten.«
»Kannst du nach Schuhabdrücken Ausschau halten?«, fragte sie Unger. »Obwohl der Regen uns
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