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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aus kaputten Familien geholt.«
    »Und haben diese Eltern ihr Sorgen gemacht?«
    »Eigentlich nicht. Aber sie war oft nicht glücklich, wenn sie in die Wohnungen gehen musste. Einmal wurde sie angeschossen. Es war schlimm. Ich war so froh, dass sie aussteigen wollte. Ich hatte gedacht, dass sie dann wenigstens mal wieder schlafen könnte.«
    »Sie konnte nicht schlafen? Ich dachte, sie hätte sich keine Sorgen um die Eltern gemacht.«
    »Nicht um die Eltern.« Margaret lächelte verbittert. »Sie hatte entsetzliche Angst, dass ihr etwas entging. Dass deswegen einem Kind etwas geschähe. Manchmal wachte sie schreiend auf. Es wurde schlimmer, nachdem sie angeschossen worden war. Wir dachten, sie würde sterben. Ich war damals erst fünfzehn.«
    »Und was ist mit dem Schützen passiert?«
    »Er kam ins Gefängnis. Mom hat er nur angeschossen. Seine Frau hat er getötet.«
    »Sitzt er noch?«
    »Ich denke schon. Man wollte uns mitteilen, wenn er wieder rauskommt.«
    Mia machte sich eine Notiz. »Miss Hill, gibt es noch jemanden, der glaubt, mit ihrer Mutter eine Rechnung offen zu haben?«
    Margaret nickte. Langsam. »Mein Exmann wollte sie töten.«
    Solliday zog die Brauen hoch. »Warum das?«
    »Weil meine Mutter mich überzeugt hat, dass ich ihn verlassen muss. Vor zwei Monaten habe ich die Scheidung eingereicht. Meine Mutter hätte locker sagen können, sie hätte mich ja immer gewarnt. Aber so war sie nicht.«
    »Warum haben Sie ihn verlassen?«, fragte Mia, und Margaret krempelte die Ärmel hoch. Solliday konnte nicht anders, er verzog automatisch das Gesicht. Die Arme der Frau waren mit kleinen, runden Narben übersät. Verbrennungen. Zigaretten. Mia schürzte die Lippen. »Okay. Das reicht als Antwort.«
    »Wo ist Ihr Exmann jetzt?«, fragte Solliday gepresst. Er war wütend, hatte sich aber unter Kontrolle. Gut, dachte Mia.
    »In Milwaukee.«
    Mia zog Margarets Ärmel wieder herab. »Wusste Ihre Mutter, dass er sie misshandelte?«
    »Eine ganze Weile konnte ich es vor ihr verbergen. Aber irgendwann nicht mehr.«
    »Was hat Ihr Exmann getan, als er feststellte, dass Sie gegangen waren?«
    »Er hat versucht, in Moms Haus einzudringen, aber sie drohte ihm, die Polizei zu rufen, und er zog mit wilden Flüchen ab. Ich hatte mich die ganze Zeit über im Haus versteckt. Tja, letztlich bin ich genauso vor Doug weggelaufen wie vor Mom.«
    Solliday verengte die Augen. »Was meinen Sie damit?«
    »Mom und ich hatten eine ziemlich angespannte Beziehung. Wahrscheinlich habe ich Doug nur geheiratet, um sie zu ärgern. Die ach so gute Sozialarbeiterin, die mit dem eigenen Kind nicht fertig wird. Aber das verstehen Sie vermutlich nicht.«
    Mia dachte an ihre Schwester.
Ich muss Kelsey sagen, was an Bobbys Grab passiert ist.
»O doch. Wir brauchen den vollen Namen Ihres Mannes und seine Adresse.«
    Margaret schrieb mit wütenden Bewegungen. »Er heißt Davis. Ich hasse diesen Mistkerl.«
    »Auch das kann ich verstehen.« Mia spürte, dass Solliday sie beobachtete und offenbar tiefer blickte, als sie ihn lassen wollte. Plötzlich lief ihr ein prickelnder Schauder über den Rücken. Hastig konzentrierte sie sich auf Margaret. »Miss Hill, mag Ihr Ex Tiere?«
    »Nein, er hasst Hunde. Als ich gegangen bin, habe ich Milo mitgenommen und … O nein. Ist er auch tot?«
    »Er war nicht im Haus, als es abbrannte«, sagte Solliday.
    Erleichterung und Verwirrung spiegelten sich in ihrer Miene wider. »Aber Mom hat ihn nie ohne Leine rausgelassen.«
    »Wir rufen Sie an, wenn wir ihn finden«, sagte Mia. »Ihr Bruder will morgen hier eintreffen.«
    Margaret schloss die Augen. »Na, wunderbar.«
    »Kann ich daraus schließen, dass Sie sich nicht so gut mit ihm verstehen?«, fragte Solliday.
    »Mein Bruder ist ein feiner Kerl, aber nein, wir verstehen uns nicht besonders gut. Er hat mich einmal gewarnt, dass ich Mom eines Tages mehr Ärger machen würde, als sie verkraften könnte. Damit hat er wohl recht gehabt. Er hat meistens recht.« Sie stand unsicher auf. »Wann kann ich meine Mutter sehen?«
    »Gar nicht«, sagte Mia sanft. »Tut mir leid.«
    Ihre Augen weiteten sich entsetzt, als sie begriff, doch dann nickte sie knapp, verabschiedete sich und ging.
    »Tja«, sagte Mia. »Doug mag ja vielleicht ein mieses Schwein sein, aber dass er unser Täter ist, glaube ich irgendwie nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber je eher wir ihn ausschließen können, desto eher kann Margaret Hill sich von ihren Schuldgefühlen verabschieden.« Er sah auf die

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