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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Tochter noch sonst jemanden belügen, doch ihr blieb in diesem Fall einfach keine andere Wahl. „Es gefällt mir eben, das ist alles“, antwortete sie. „Das ist so wie bei dir mit deinem pinkfarbenen T-Shirt mit den glitzernden Schmetterlingen darauf.“
    „Aha“, sagte Tess zwar, schien sich aber nach wie vor zu wundern.
    Ehe Lily weiter darüber reden musste, kam ihr Vater aus dem Arbeitszimmer und sah sich gut gelaunt um. Offenbar war er schon eine ganze Weile auf.
    „Mein Arzt hat mir eine Mail geschickt“, verkündete er. „Ich habe grünes Licht für den Ausflug nach Chicago.“
    Zum Glück lenkte er damit Tess ab. Die Kleine begann, vor Freude zu johlen.
    Hal drehte sich zu Lily um. „Hübsches Kleid.“
    Na, das hatte ihr ja gerade noch gefehlt.
    „Ich würde gern so wenig Aufmerksamkeit wie möglich darauf lenken, wenn du nichts dagegen hast“, säuselte sie fröhlich, fast so, als würde sie die Worte singen. „Besten Dank, Daddy!“
    Er zog eine Augenbraue hoch und grinste.
    „Du hast ‚Daddy‘ gesagt!“, rief Tess triumphierend. „Du hast nicht Hal gesagt!“
    „Manchmal geschehen eben noch Wunder“, gab sie nur zurück. „Habt ihr beide für Chicago gepackt?“ Sie würden einen Abendflug ab Missoula nehmen, und mit ein wenig Glück würde Lily zuvor noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.
    „Alles bereit“, verkündete ihr Dad, der seine beste legere Kleidung trug. Offenbar freute er sich schon darauf, die häusliche Routine für eine Weile hinter sich zu lassen.
    Tess strahlte sie an und fragte unschuldig: „Wirst du das Kleid da tragen?“
    Als Hal daraufhin zu lachen anfing, errötete Lily leicht.
    „Ich glaube, ich werde etwas anderes anziehen“, antwortete sie. „Übrigens bleiben uns nur noch ein paar Stunden, bis wir zum Flughafen losfahren müssen.“
    „Ich kümmere mich um das Frühstück“, bot sich Hal an. Er betrachtete seine Tochter mit solchem Stolz, dass Lily sich über sich selbst ärgerte, dass sie ihn nicht schon die ganze Zeit so genannt hatte. „Und du ruhst dich ein bisschen aus.“
    „Aber es ist doch
Morgen
!“, warf Tess verständnislos ein.
    „Du gehst dich jetzt anziehen, junge Dame“, sagte Hal zu seiner Enkelin in sanftem, aber entschiedenem Tonfall. „Wir beide brechen nämlich gleich zum
Birdhouse Café
auf und bestellen das Spezialfrühstück.“
    „Nein, kein Spezialfrühstück“, wandte Lily ein und dachte an Frühstücksspeck, Rühreier und andere Ernährungskatastrophen, zu denen ihr Vater neigte. Etwas beschwichtigender fügte sie dann an: „Bitte, Dad.“
    Er kam zu ihr und küsste sie auf die Stirn, während Tess aus der Küche eilte, um ihren Schlafanzug gegen etwas einzutauschen, das für ein großes Ereignis wie das
Birdhouse Café
angemessen war.
    „Kein Spezialfrühstück“, versprach Hal ihr. „Und es tut gut, dich so glücklich zu erleben.“
    Lily warf einen Blick über seine Schulter, um festzustellen, ob Tess nicht zufällig in die Küche zurückgekommen war. „Tyler hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will, Dad“, sagte sie dann und machte sich auf sofortigen Widerspruch gefasst, doch der kam nicht. Wie es schien, hatte er seine Meinung über die Creed-Brüder und insbesondere über Tyler tatsächlich grundlegend geändert.
    „Hast du Ja gesagt?“, fragte er mit leuchtenden Augen.
    Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe, und dann vollführte sie einen kleinen Freudentanz in der Küche.
    Hal lachte vor Vergnügen.
    Gerade drehte Lily ihre letzte Pirouette, da kam Tess bereits fertig umgezogen in die Küche gelaufen.
    „Warum sind denn alle so fröhlich?“, wollte sie verwundert wissen.
    „Vielleicht solltest du diese Frage beantworten“, forderte Hal seine Tochter auf.
    Lily sah ihn an, dann Tess – die kleine Tess, die Gefahr lief, viel zu schnell erwachsen zu werden. Sie ging zu ihr, hockte sich hin und nahm ihre Hände, während sie ihr tief in die Augen sah.
    „Ich hoffe, du sagst jetzt nicht, dass wir in Chicago bleiben werden“, erklärte Tess. „Das will ich nämlich nicht.“
    Lily lachte, obwohl ihr gleichzeitig Tränen in die Augen stiegen. „Tyler Creed … du erinnerst dich doch an den Mann mit dem Hund? Den wir auf dem Highway mitgenommen haben, weil sein Wagen eine Panne hatte?“
    „Natürlich erinnere ich mich an ihn“, antwortete sie. „Das war erst vor ein paar Tagen, Mom.“
    „Ich kenne Tyler schon sehr lange“, fuhr Lily fort. „Wir … wir waren Freunde, bevor ich

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