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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Dad.“
    „Nächstes Mal“, nickte Tyler und beobachtete, wie Davie die Angelruten einsammelte.
    „Kommst du mit zum Essen?“, fragte Logan, obwohl er wissen musste, dass Tyler schon eine Gänsehaut bekam, wenn er nur an das Haupthaus der Ranch denken musste. Seit dem Tag, als Jake beerdigt wurde, hatte er das Anwesen nicht mehr betreten, und er hatte sich auch nicht mit der Absicht getragen, das je wieder zu tun.
    Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er an diesem Tag außer Trauer noch etwas verspürt hatte.
    Erleichterung.
    „Ich komme mit“, sagte Tyler schließlich zu. „Aber erst muss ich noch etwas erledigen.“
    Logan nickte, obwohl das überflüssig war. Tyler sah in seinen Augen, dass er verstanden hatte.
    Davie lief in die Hütte, um die Angeln wegzustellen, während Dylan und Logan mit den gefangenen Fischen zurückfuhren.
    „Wir fahren doch auch hin, oder?“, fragte Davie nervös, als Tyler zu ihm in die Küche kam. „Zum Haupthaus, meine ich.“
    Der Junge musste wohl gedacht haben, dass er es sich anders überlegt hatte.
    „Wir fahren rüber“, bestätigte Tyler. „Aber zieh dich erst um.“
    Davie nickte und sah zu, wie Tyler das Bündel Briefe in die Hand nahm und es nachdenklich betrachtete.
    „Ziehst du dich auch um?“, wollte Davie wissen. „Du siehst nämlich ziemlich wüst aus.“
    „Ja, in ein paar Minuten“, antwortete Tyler sehr leise und ein wenig amüsiert.
    Aus einer Küchenschublade nahm er ein Stück Kordel, dann ging er mit den Briefen nach draußen. Er hob einen flachen Stein auf und band das Bündel Briefe daran fest. Als der Stein im Wasser landete, ging er sofort unter.
    Er würde nie erfahren, was in diesen Briefen gestanden hatte, aber das musste er auch nicht wissen.
    Zwanzig Minuten später, nachdem er geduscht und sich umgezogen hatte, fuhr er mit Davie und Kit Carson vor dem Haupthaus der Ranch vor.
    Alle waren sie in der Küche versammelt – Kinder, Ehefrauen und Hunde –, und es roch nach gebratenem Fisch.
    An der Türschwelle blieb Tyler stehen. Er wartete auf den üblichen Impuls, der ihn stets dazu veranlasst hatte, auf der Stelle kehrtzumachen und das Weite zu suchen. Doch zu seiner Überraschung regte der sich nicht.
    Briana und Kristy sahen ihn lächelnd an. Beiden Frauen standen Tränen in den Augen.
    So wie sie ihn anschauten, konnte man glatt meinen, er wäre aus irgendeinem Krieg heimgekehrt.
    Aber in gewisser Weise stimmte das sogar. Auch wenn er die meisten Kämpfe in seinem Kopf und seinem Herzen ausgetragen hatte, nicht irgendwo am anderen Ende der Welt.
    Dylan und Logan trugen beide noch die Kleidung, mit der sie im Wasser gelandet waren, saßen am Tisch und machten eine ernste Miene. Sie wussten, was in ihm vorging. Sie ließen ihn in Ruhe, damit er sich so mit dem alten Haus vertraut machen konnte. Tyler wusste das sehr zu schätzen.
    Schließlich trat er einen Schritt nach vorn und machte damit den Durchgang für Davie und Kit Carson frei, die bereits ungeduldig hinter ihm gewartet hatten.
    Alles war noch so wie früher, aber gleichzeitig auch anders, stellte er fest, als er sich umsah.
    Mit einem Fuß schob Dylan einen freien Stuhl am Tisch nach hinten und wartete.
    Tyler durchquerte das Zimmer und setzte sich zwischen seine Brüder.
    Logan grinste breit und sah kurz zur Decke. „Nicht zu fassen“, sagte er dann. „Wir drei in einem Zimmer, und der Himmel fällt uns
nicht
auf den Kopf!“
    „Das muss man sich mal vorstellen“, konterte Dylan und begann zu lachen, und nur Augenblicke später wurde die Küche von schallendem, ausgelassenem Gelächter erfüllt, das auch noch den letzten Rest Anspannung vertrieb.
    Mit einem Mal war alles okay.
    Es war okay, mit den anderen zusammenzusitzen.
    Es war okay, wieder zu Hause zu sein.
    Die Frauen brachten das Essen an den Tisch. Sie aßen, bis sie satt waren, dann zogen sich die Kinder mit den Hunden ins Wohnzimmer vor den Fernseher zurück. Briana und Kristy gingen reiten, sodass die Brüder allein zurückblieben und sich um den Abwasch kümmern durften.
    Das war auch nur gerecht. Immerhin hatten die Frauen zuvor am Herd gestanden.
    Es war ein fast perfekter Abend, der für Tyler dann vollkommen gewesen wäre, hätten auch Lily, ihre Tochter und ihr Dad bei ihm sein können.
    Tyler sah zur Wanduhr, die wie seit eh und je über der Spüle hing. War Lily bereits nach Chicago abgeflogen?
    War sie vielleicht sogar schon dort angekommen? Fragte sie sich, was sie dazu gebracht hatte, sich auf den

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