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Heiß wie der Wuestenwind

Heiß wie der Wuestenwind

Titel: Heiß wie der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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durch eine Tür in einen kle inen, abgetrennten Raum.
    Um einen niedrigen Tisch herum waren Kissen auf dem Boden verstreut, und Lisbet ließ sich auf eines davon sinken. Jafar setzte sich im Schneidersitz neben sie. Die niedrige Zimmerdecke und die schummerige Beleuchtung schufen eine sehr intime Atmosphäre.
    „Es gibt keine gedruckte Speisekarte", murmelte Jafar, als die Wirtin sie allein gelassen hatte.
    „Vertraust du mir bei der Auswahl der Speisen?"
    Sie nickte.
    Er senkte die Augenlider und lächelte wohlwollend. „Gut", sagte er, so, als ob ihr Einverständnis viel mehr beinhalte.
    „Aber du musst nach meinem Geschmack auswählen", sagte sie.
    Sie war sich seiner Nähe viel zu bewusst. Er war so nah, sie konnte seinen Duft atmen. Sie müsste nur die Augen schließen, und dann würden Erinnerungen sie überwältigen ... Lisbet schob das Kinn vor und biss sich auf die Unterlippe. Nur wachsam bleiben!
    In diesem Augenblick kehrte die Wirtin zurück und stellte zwei große, mit einer goldschimmernden Flüssigkeit gefüllte Gläser auf den Tisch.
    Lisbet nahm eines und nippte daran. Es schmeckte ganz anders als alles, was sie bisher getrunken hatte. „Was ist das?"
    „Ein Cocktail aus Datteln und Pinienkernen", erwiderte Jafar.
    Lisbet nahm noch einen Schluck. Jetzt erkannte sie die verschiedenen Aromen. Es war ein merkwürdiger Geschmack, aber eigentlich sehr angenehm.
    Inzwischen hatte die Wirtin begonnen, mit Jafar die Menüfolge zu besprechen. Lisbet lauschte der eigenartigen Sprachmelo die.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, Jafar für sie entscheiden zu lassen. Aber da sie kein Arabisch konnte, blieb nichts anderes übrig. Und es war auch nicht unangenehm, sich einmal Entscheidungen aus der Hand nehmen zu lassen, fast, als sei man noch ein Kind - und sie war ja als Kind nicht allzu oft in diesen Genuss gekommen.
    „Isst du gerne Lamm?"
    „Ich denke, schon."
    „Es ist Lammsteak, gefüllt mit getrockneten Früchten, Kräutern und Gewürzen und in heißer Asche gegart. Eine der Spezia litäten des Hauses, und außerdem ein traditionelles Gericht des Landes.
    Niemand kann es besser zubereiten als Umm Maryams Mutter."
    „Ihre Mutter?"
    „Ja, es ist ein Familienbetrieb. Umm Maryam gehört zur drit ten Generation. Ihre Großmutter hat ihn gegründet. „
    Umm Maryam, die gemerkt hatte, dass man von ihr sprach, lächelte wohlwollend. Kurz darauf hatte sie die Bestellung auf genommen und verschwand.
    Die ruhige, friedvolle Atmosphäre begann sich auf ihre Stimmung auszuwirken. Lisbet spürte, dass sie innerlich ruhiger wurde, und auch Jafar schien viel entspannter zu sein.
    „Kommst du oft hierher?" In London hatten sie zusammen vie le wundervolle kleine Restaurants entdeckt, doch den Zeitungs berichten zufolge hatte Scheich Jafar al Hamzeh inzwischen seinen Geschmack geändert. Nur die teuersten, angesagtesten Plätze dieser Welt schienen für ihn gut genug zu sein.
    „Hättest du dich lieber in das Nachtleben der Großstadt gestürzt? Das werden wir tun, wenn wir gegessen haben."
    „Ich sehne mich keineswegs nach dem Hotel ,Sheikh Daud'." Das tat sie wirklich nicht. „Ich war nur überrascht."
    Er sah sie viel sagend an, dann beugte er sich zu ihr. „Ich hoffe, ich werde nie die Fähigkeit verlieren, dich zu überraschen, Lisbet", raunte er.

5. KAPITEL
    Er hatte sie geliebt bis zum Wahnsinn. Die Ekstase war so überwältigend, so intensiv gewesen, dass sie danach das Gefühl ge habt hatte, eine andere geworden zu sein.
    „Ich glaube, du hast etwas in mir geweckt, von dem ich gar nicht wusste, dass es in mir ist", hatte sie gemurmelt, immer noch bebend vor Lust.
    Da hatte Jafar diesen Satz schon einmal gesagt: Ich hoffe, ich werde nie die Fähigkeit verlieren, dich zu überraschen, Lisbet.
    Aber damals hatte es weniger wie eine Hoffnung als viel mehr wie eine feste Überzeugung geklungen.
    Wie berauscht von seinen Worten hatte sie nur mit einem atemlosen Lächeln antworten können.
    Nun, in dem kleinen Restaurant, nachdem Jafar diese Worte erneut ausgesprochen hatte, wich Lisbet seinem Blick aus. „Heute Nachmittag ist dir die Überraschung jedenfalls gelungen", sagte sie kühl.
    „Was für ein Chaos du am Set angerichtet hast!"
    Jafar gab sich verwundert. „War es so schlimm? Es war doch nur eine kleine Szene."
    „Aber eine von zentraler Bedeutung, und sehr schwierig. Warum musstest du so etwas Verrücktes tun?"
    Eine junge Frau trat ein und servierte den ersten Gang. Sie machte kein Hehl aus

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