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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gegangen. Ich finde, wir sollten jetzt auch den kalten Braten kaufen.«
    »Es war ein Hase!«, sagte meine Mutter. »Der hatte nichts auf der Straße zu suchen.«
    »Genau.«
    Schweigend setzten wir unsere Fahrt zu Giovichinni fort und hielten vor dem Geschäft an. Wir stiegen aus und besahen uns die Vorderseite des Buick. Am Kühler klebte ein Fetzen Hasenfell, aber ansonsten sah der LeSabre völlig intakt aus.
    Während meine Mutter mit dem Metzger verhandelte, rief ich von einer Telefonzelle aus heimlich Morelli an. »Es ist mir etwas peinlich«, sagte ich, »aber meine Mutter hat eben den Hasen überfahren.«
    »Überfahren?«
    »Ja, mit dem Auto, auf der Straße. Was sollen wir machen?«
    »Wo seid ihr gerade?«
    »Bei Giovichinni. Fleisch kaufen.«
    »Und der Hase?«
    »Weg. Er war mit zwei anderen Männern zusammen. Die beiden haben ihn vom Straßenbelag gekratzt und sind mit ihm weggefahren.«
    Langes Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Mir fehlen die Worte«, erklärte Morelli.
    Eine Stunde später hörte ich Morellis Pick-up vor dem Haus meiner Eltern vorfahren. Morelli trug Jeans und Boots und eine Baumwolljacke, die Ärmel hochgekrempelt. Die Jacke war so weit, dass sie die Waffe verbarg, die er immer um die Taille gegürtet trug.
    Ich hatte geduscht und das Haar gekämmt, aber ich hatte keine frische Kleidung dabei, deswegen hatte ich immer noch die zerrissenen, blutverschmierten Jeans und das dreckige T-Shirt an. Das Knie war aufgeplatzt, am Arm hatte ich eine Schürfwunde, an der Backe eine Kratzwunde. Ich kam Morelli auf der Veranda entgegen und schloss hinter mir die Tür. Ich wollte nicht, dass Grandma Mazur uns nachkam.
    Morelli musterte mich ausgiebig von oben bis unten. »Die Wunde am Knie könnte ich abküssen, davon würde sie bestimmt heilen.«
    Eine durch jahrelange Doktorspiele erlernte Fähigkeit.
    Wir setzten uns nebeneinander auf die Stufe, und ich erzählte ihm von dem Hasen, der Bäckerei und der versuchten Entführung an der Straßenkreuzung. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Darrow am Steuer saß«, sagte ich.
    »Soll ich ihn festnehmen lassen?«
    »Nein. Ich könnte ihn nicht hundertprozentig identifizieren.«
    Morelli musste plötzlich lachen. »Und deine Mutter hat den Hasen wirklich überfahren?«
    »Sie hat gesehen, dass er mich verfolgt. Da hat sie ihn überfahren. Er ist in hohem Bogen durch die Luft geflogen.«
    »Sie muss dich ganz schön gern haben.«
    Ich nickte. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
    Ein Auto fuhr vorbei. Zwei Männer saßen drin.
    »Das könnten sie sein«, sagte ich. »Zwei von Abruzzis Leuten. Ich versuche vorsichtig zu sein, darauf zu achten, ob ich verfolgt werde oder nicht, aber die Kerle wechseln andauernd die Wagentypen. Und kennen tu ich von den Männern nur Abruzzi und Darrow. Die anderen tragen immer Gesichtsmasken. Ich kann nie sicher sagen, ob mir jemand auf den Fersen ist oder nicht. Und abends, wenn man vor lauter Scheinwerfern vorne und hinten nichts sieht, ist es noch schlimmer.«
    »Wir sind fieberhaft auf der Suche nach Evelyn, überprüfen die Nachbarn, ob sie als mögliche Zeugen in Frage kommen, aber bis jetzt haben wir keinen Hinweis. Abruzzi hat sich bestens abgesichert.«
    »Willst du meine Mutter wegen der Geschichte mit dem Hasen noch sprechen?«
    »Gibt es Zeugen?«
    »Nur die beiden Männer im Auto.«
    »Normalerweise nehmen wir keine Unfälle auf, in die Hasen verwickelt sind. Es war doch wirklich nur ein Hase, oder nicht?«
    Morelli lehnte es ab, zum Abendessen zu bleiben. Das konnte ich ihm schwerlich übel nehmen. Valerie hatte Kloughn eingeladen, und am Tisch saß man Ellbogen an Ellbogen.
    »Ist das nicht der niedliche Kerl von neulich?«, flüsterte mir Grandma in der Küche ins Ohr. »Sieht aus wie das Knack&Backmännchen von Pillsbury.«
    Nach dem Abendessen überredete ich meinen Vater, mich nach Hause zu bringen.
    »Was hältst du von diesem Clown?«, fragte er mich unterwegs. »Anscheinend ist er ganz verliebt in Valerie. Kannst du dir vorstellen, dass daraus etwas Ernsthaftes werden könnte?«
    »Jedenfalls ist er nicht vom Tisch aufgestanden, als Grandma sich erkundigte, ob er noch Jungfrau ist. Das ist ein gutes Zeichen, finde ich.«
    »Ja, da hat er nicht gekniffen. Er muss wirklich unter Druck stehen, wenn er bereit ist, sich auf diese Familie einzulassen. Hat ihm jemand gesteckt, dass die Pferdegöre Valeries Tochter ist?«
    Mit Mary Alice würde es schon keine Probleme geben. Vermutlich empfand

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