Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
betonen.« Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, dann wurde er wieder ernst. »Du hast mir damals vorgeworfen, ich hätte die Situation ausgenutzt und mich an dich rangemacht, und das stimmt. Ich habe dich leidenschaftlich gern gestreichelt und verwöhnt. Und genau das machte mich wütend. Ich mochte es nicht zugeben – vor dir schon gar nicht -, wie sinnlich ich unsere Umarmung fand.«
»Bitte hör auf«, wisperte sie und schoss von ihrem Stuhl hoch. »Kein Wort mehr.« Sie stützte sich mit ausgestreckten Armen auf der Küchentheke ab und stemmte die Stirn vor den kühlen Kunststoff des Oberschranks. Noch vor wenigen Wochen hätte sie diese Szene zum Wiehern komisch gefunden und ihn gnadenlos damit aufgezogen, jetzt wollte sie nur noch, dass er mit dieser Geschichte aufhörte, bevor er sich zu weit aus dem Fenster lehnte.
Zwischen der Frau, die bei ihm ins Bad hereingeplatzt war, als er splitternackt unter der Dusche stand, und der Shay von heute lagen Welten. Das war nicht sie. Irgendetwas war in der Zwischenzeit mit ihr geschehen. Keine Ahnung, was. Und wie sie damit umgehen sollte.
Er stand auf, legte ihr seine Hände auf die Schultern. Seine Berührung entzündete ein sinnliches Feuerwerk in ihrem Körper, und sie stöhnte leise. »Ich muss es dir sagen, kapierst du das nicht? Ich muss zu meinen Gefühlen stehen. Das ist meine einzige Rettung.« Er trat einen Schritt näher.Von seiner Wärme durchflutet, wähnte sie sich wie Wachs in seinen Händen. »Shay, der Traum, den ich an dem Morgen hatte, als wir … wir zusammen aufwachten, ich wünschte, er wäre nie zu Ende gegangen.«
Sanft, aber bestimmt drehte er sie frontal zu sich, dass sie ihn anschauen musste. Mit dem Zeigefinger hob er ihr Kinn an, senkte seinen Blick in ihren. Seine Hände umschlossen ihr Gesicht. Zaghaft, zärtlich glitt sein Daumen über ihre Lippen. »Meinetwegen hätte der Traum immer so weitergehen können«, raunte er.
Sein himmlischer Mund verschmolz mit ihrem, und Shay fühlte sich seit Langem das erste Mal wieder geborgen. Eine innere Stimme flüsterte ihr ins Gewissen: Das ist er. Das ist der Richtige. Der Mann fürs Leben.
Er wurde fordernder, knabberte sehnsuchtsvoll an ihren Lippen. Seine Zunge ging auf Entdeckungsreise, erkundete die zarte rosige Haut, bevor sie in die Süße ihres Mundes eintauchte.
Sie hörte ihr Stöhnen, leidenschaftlich wie Ians, und schlang die Arme um seinen Nacken. Er trat noch näher, presste sie mit dem Rücken förmlich vor die Küchentheke, während er vor Lust erschauerte. Seine starken Arme schmiegten Shay an seinen Körper.
Es war ein langer, intensiv erlebter Kuss. Sinnlich erotisierend schob sich seine Zunge in die dunkel lockende Höhle ihres Mundes, kreiste, schmeckte, neckte. »Shay, Shay«, hauchte er an ihrem Ohr, nachdem er sich mit federnden Küssen über ihre Wange getastet hatte. »Ich habe lange mit mir gekämpft.Aber ich musste dich wiedersehen. Ich musste wissen, ob meine Gefühle für dich echt sind oder bloß der Nacheffekt, weil ich endlich mal wieder ein entspannendes Wochenende weg von zuhause genossen hatte. Vorher war ich monatelang nicht mehr aus Brookside rausgekommen. Nicht mal für einen Tag. Du warst so erfrischend anders als die Frauen, mit denen meine wohlmeinenden Freunde mich dauernd zu verkuppeln versuchen. Du bist anders als alle Frauen, die ich kenne.«
Er bog ihren Kopf zurück und küsste sie erneut, mit einer Leidenschaftlichkeit, die ihr den Atem und die Sinne raubte. »Das ganze Wochenende, von dem Augenblick an, als ich das Handtuch vom Kopf nahm und dich in der Badezimmertür stehen sah, mit diesem entrückten Lächeln auf deinem bezaubernden Gesicht, da wusste ich wirklich nicht mehr, was ich tun sollte. Dich erwürgen oder dich küssen.«
Sie schüttelte ihr Haar zurück, kuschelte ihre Wange an seine Hemdfront, inhalierte seinen verführerisch maskulinen Duft. »Ich auch. Ich hätte dich auf der Stelle umbringen und gleichzeitig küssen mögen. Aber du hast mich schnöde ignoriert. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Die halbe Zeit hast du so getan, als wäre ich Luft für dich.«
Sein Kichern kitzelte ihr Trommelfell. »Oh, ich weiß.
Glaub mir, es hat mich jede Menge Selbstdisziplin gekostet, dich links liegen zu lassen.«
Sie hob den Blick. Schwindelte er oder sagte er tatsächlich die Wahrheit? »Und meine Mappe. Du hast die Aufnahmen nach rein ästhetischen Gesichtspunkten analysiert. Dass ich die Hauptattraktion
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