Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
Pettrocelli.«
Lou inspizierte sie aus blitzenden schwarzen Augen. »Hey, wenn das keine Versuchung für Monsignore Douglas ist!« Er stieß Ian einen Ellbogen in die Rippen und wieherte los.
»Wir Protestanten lernen, mit den Versuchungen umzugehen – genau wie die Katholiken«, betonte Ian und verkniff sich ein amüsiertes Grinsen.
»Pah!« An Shay gewandt, flüsterte Lou in verschwörerischem Ton: »Er bekniet mich schon seit Jahren, dass ich konvertieren soll.«
»Und er ist ein hoffnungsloser Fall«, platzte Ian heraus. »Habt ihr heute Abend irgendwas Besonderes auf der Karte?«
Temperamentvoll gestikulierend geleitete Lou sie an einen Tisch. Unterwegs ratterte er auf Italienisch eine Litanei von Anweisungen herunter, die sich wohl an irgendeinen dienstbaren Geist richtete, der in der Küche hantierte. Sekunden später stürmte ein Kellner mit langer, weißer wehender Schürze durch die Schwingtür, der eine mit Strohgeflecht ummantelte Flasche Chianti und ein Körbchen Grissini an den Tisch trug und erkennbar Gamaschen vor seinem Boss hatte.
»Ich muss in die Küche, mein Freund«, sagte Lou mit Bedauern in der Stimme, nachdem er ihre Bestellung entgegengenommen hatte. »Mein Tony spielt heute Abend Fußball.« Er nahm Shays Hand und führte sie galant an seine Lippen. »Sie sind eine wunderschöne Dame, genau das, was ein angestaubter Protestant braucht, damit sein Blut ein bisschen in Wallung gerät.«
»Grüß alle deine Kinder, und gib Angela einen Kuss von mir«, unterbrach Ian den Redefluss des Italieners.
»Pah! Dann würde sie bloß in den höchsten Tönen von dir schwärmen, und ich kann es nicht ausstehen, dass meine Frau heimlich an dich denkt, wenn sie in mein Bett steigt!« Er versetzte Ians Schulter einen freundschaftlich temperamentvollen Schlag, bei dem schwächere Naturen zu Boden gegangen wären. »Schön, dich mal wieder hier zu sehen, mein Freund. Vergiss nicht, ich schließ dich immer in mein Nachtgebet ein.«
»Ich dich auch.« Ian umarmte den stämmigen kleinen Mann.
Lou verbeugte sich vor Shay. Dann schlurfte er in den hinteren Teil des Restaurants und erteilte auf Italienisch Anweisungen, die, wie die junge Frau mutmaßte, wohl darauf abzielten, dass sein Freund und dessen hübsche Begleitung sich in seinem Lokal wohlfühlten.
»Lou ist echt ein toller Typ«, bekannte sie. »Ihr seid sicher schon seit Langem befreundet.Wo habt ihr euch kennen gelernt?«
»In der U-Bahn.« Als Shay große Augen machte, schmunzelte Ian. »Irgendwann nachts hatten es drei Schlägertypen auf mich abgesehen. Lou kam gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern. Er stürzte sich mit einem animalischen Urschrei auf zwei der Kerle, packte sie am Genick, donnerte sie mit den Schädeln zusammen, woraufhin sie bewusstlos zusammenbrachen. Der Dritte ist in voller Panik abgehauen.«
Sie lachte. »Stimmt das?«
»Jedes Wort.« Er legte beschwörend den Zeigefinger auf sein Herz.
»Wenn man euch so zuhört, pflegt ihr einen ziemlich lockeren Umgang mit der Ökumene«, zog sie Ian auf.
Um seine Mundwinkel huschte ein Lächeln, dann wurde er wieder ernst. »Wir verstehen uns prima. Wir haben denselben Gott. Überall auf der Welt haben die Menschen verschiedene Namen für denselben Gott und unterschiedliche Rituale und Liturgien. Gott der Herr liebt uns alle.«
Shay fixierte ihn über den Tisch hinweg. Das stimmungsvolle Kerzenlicht spiegelte sich in der Feuchtigkeit, die verräterisch in ihren Augen schimmerte. Sie bewunderte diesen Mann, seine Weltsicht und Lebensphilosophie – einfach alles an ihm.
Später, als sie den letzten Bissen eines großzügig mit Butter bestrichenen Pizzabrötchens in den Mund schob, stellte Ian belustigt fest: »Du isst wohl nur einmal am Tag, was? Aber dann solche Berge, dass es locker für die beiden ausgelassenen Mahlzeiten mit ausreicht.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf den Teller, den sie leergeputzt hatte.
Sie stützte ihre Ellbogen auf dem intimen kleinen Zweiertisch auf und funkelte ihn an. »Du machst dich doch nicht etwa über meinen gesunden Appetit lustig, häh?«
»Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, dass es kein gutes Benehmen ist, wenn eine Dame den Teller mit Brot auswischt? Zumal wenn sie sich in Begleitung eines Verehrers befindet.«
»Meine Mutter hat mir beigebracht, dass eine junge Dame nicht vorsichtig genug sein kann. Indem sie mich vor all den schrecklichen Dingen warnte, die sonst womöglich passieren könnten.«
Er nahm
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