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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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einen Schluck Chianti und nickte zu dem Kellner, der ihre Teller abräumte. »Und? Vor welchen Gefahren hat sie dich gewarnt?«, wollte Ian wissen.
    Bestrickend lächelnd zählte Shay sie an den Fingern ab. »Ich soll nicht mit fremden Männern sprechen, nicht mit ihnen mitfahren und keinen Unbekannten ins Haus lassen. So was in der Art.«
    Nach einem ausgezeichneten Essen und zwei Gläsern Wein – ihr absolutes Limit seit der Nacht, in der sie übermütig zu Ian ins Bett geschlüpft war – lehnte sie sich zufrieden auf ihrem Stuhl zurück und fixierte ihn über den Tisch hinweg. Das anheimelnde Geschirrklappern in der Küche, die gedämpften Gespräche von den anderen Tischen und die leise Musik aus den an der Decke befestigten Lautsprecherboxen waren plötzlich ausgeblendet. Für die Ewigkeit eines Herzschlags gab es nur noch sie und Ian. »Das Einzige, wovor sie mich nicht gewarnt hat«, schob sie nach, »sind Geistliche mit sexy blauen Augen.«
    Er stellte sein Weinglas beiseite und lehnte sich so nah wie möglich über den Tisch hinweg zu Shay.Verzehrte ihr Gesicht mit hungrigen Blicken. »Aha, du findest sie also sexy?«, bohrte er schmunzelnd.
    »Mh-mmh.«
    »Und weswegen hätte deine Mutter dich davor warnen sollen?«
    Unversehens riss er Shay aus ihrer entrückten Träumerei zurück in die Realität. »Weil … weil … es nicht gut für mich ist, wenn ich für so einen Mann Gefühle entwickle.«
    »Warum?«
    Statt auf seine Frage einzugehen, reagierte die junge Frau mit einer Gegenfrage, die ihr schon seit Tagen auf der Seele brannte. »Ian, wieso bist du eigentlich Priester geworden?«
    Der Kellner brachte den Kaffee an ihren Tisch. Nach einem gedankenvollen Schluck räusperte Ian sich. »Nach meinem Abschluss an der Columbia trat ich dem Peace Corps bei«, begann er. »Eigentlich mehr so zum Spaß und aus jugendlichem Idealismus, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte mein Diplom in Wirtschaftswissenschaften gemacht. Mein Vater hoffte, ich würde unseren Familienbetrieb übernehmen, aber ich war unschlüssig und skeptisch. Wollte ich das? War das eine gangbare Lebensperspektive für mich? Das Peace Corps bot mir in dieser Situation die angenehme Alternative, diese Selbstfindungsphase zu überbrücken, ohne faul oder unambitioniert zu scheinen.« Er grinste, seine weißen Zähne schimmerten in der heruntergedimmten Beleuchtung. Der flackernde Schein der Kerzenflamme auf ihrem Tisch spiegelte sich in seinen Pupillen.
    »Ich ging für zwei Jahre nach Südamerika. Um dich nicht mit den Details zu langweilen, nur so viel: Während meines Aufenthalts dort hat sich meine Einstellung zum Leben grundlegend geändert. Bis dahin hatte ich meinen Lebensstandard immer als selbstverständlich hingenommen. Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Medikamente, falls ich krank würde, waren elementare Dinge für mich. Ich hatte freilich keine Ahnung, dass dergleichen für viele unerschwinglicher Luxus ist. Die Hoffnungslosigkeit und das Elend dieser Menschen sind mir schwer an die Nieren gegangen, Shay.
    Ich kam zurück mit dem festen Ziel, Missionar zu werden. Ich besuchte das Seminar und legte mich mächtig ins Zeug. Endlich hatte ich eine Perspektive vor Augen, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Allerdings hatte ich unüberwindbare Probleme mit den Fremdsprachen. Ich hatte leidlich Spanisch gelernt, um mich in Südamerika verständigen zu können, aber die Sprache korrekt zu lesen und zu schreiben schaffte ich trotz aller Mühen nicht. Mein ganzes Engagement schien zwecklos. Ich hab monatelang gegrübelt. Wieso hatte Gott mich mit dem Entschluss erfüllt, für andere tätig zu werden, um der Sache dann einen Riegel vorzuschieben?«
    Intuitiv legte Shay begütigend ihre Finger auf seine. Daraufhin fasste er ihre Hand und drückte sie sanft. »Irgendwann, ich war noch im Seminar, kam eine Freundin meiner Mutter zu mir.Völlig aufgelöst vertraute sie sich mir an. Ihr Mann sei Alkoholiker und sie am Verzweifeln. Sie wisse sich keinen Rat mehr … Wir beteten zusammen. Führten lange Gespräche, in denen ich sie moralisch wieder aufbaute. Schließlich konnte sie ihren Mann überzeugen, dass er mich aufsuchte. Und ich schaffte es mit Gottes Hilfe, ihn vom Teufel Alkohol wegzuholen.Vergleichbares sollte sich noch öfter wiederholen. Dabei stellte ich zunehmend fest, dass ich die Gabe hatte, meinen Mitmenschen, Freunden und Bekannten aus bisweilen aussichtslos geglaubten Situationen herauszuhelfen. Bis mir schwante,

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