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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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mit dem größten Vergnügen.«
    Die Hausbesichtigung verzögerte sich dadurch um gut eine Viertelstunde. Mrs. Higgins war schon in Sorge, dass ihr Ingwerbrot kalt werden könnte, bevor die beiden den Rundgang beendet hatten und Händchen haltend in die Küche geschlendert kamen, ihre Wangen verdächtig gerötet. Ihre Kurzatmigkeit rührte auf gar keinen Fall daher, dass sie die steilen Stufen bis zum Dachboden hochgelaufen waren.
    Shay fühlte sich blendend wie schon lange nicht mehr. Das Wetter war traumhaft. Der saphirblaue Himmel kontrastierte mit den leuchtenden Herbstfarben, als hätte ein Landschaftsmaler großzügig Farben auf seine Leinwand gepinselt.
    Zum Lunch gingen sie in einen Sandwich Shop, den ein junges Paar führte, das zu Ians Gemeinde gehörte. Während der Stadtbesichtigung nutzte Ian jede Gelegenheit, um Shay in seinem Pfarrbezirk vorzustellen. Er schien stolz, sie an seiner Seite zu wissen. Und die Leute waren nicht etwa reserviert oder kritisch gestimmt, wie sie gefürchtet hatte, nein, man begrüßte sie freundlich aufgeschlossen und mit einer scheuen Neugierde. Ians Schäfchen schienen offenbar brennend daran interessiert, dass ihr Oberhirte schleunigst sein Singledasein beendete.
    Innerlich musste Shay wehmütig lächeln. Falls diese lieben Leute darauf spekulierten, dass sie die Lücke in seinem Leben füllen könnte, waren sie auf dem Holzweg. Sie wusste zwar nicht, was die Zukunft für sie vorsah, aber eins wusste sie mit ziemlicher Sicherheit: Sie eignete sich nicht als Pastorengattin. Und als Ians Geliebte? Auch das stand völlig außer Frage. Was machte sie dann bei ihm?
    Ein bisschen Spaß haben , redete sie sich hartnäckig ein. Das ist ganz unverfänglich. Sie schob ihre bohrenden Bedenken beiseite, fest entschlossen, sich den schönen Tag nicht vermiesen zu lassen.
    Zu ihrer Enttäuschung meinte Ian am Nachmittag, dass er sich für ein paar Stunden zurückziehen und seine Sonntagspredigt vorbereiten müsse. »Ich hab die ganze Woche daran gearbeitet, aber ich muss meine Stichpunkte noch mal durchgehen.« Sie standen auf der Terrasse des Gasthofs, in dem er ein Zimmer für sie reserviert hatte. Ihr Gepäck hatte der Mann an der Rezeption, der gleichzeitig auch der Manager des kleinen Hotels zu sein schien, bereits nach oben gebracht. »Es macht dir doch nichts aus, für eine Weile allein zu sein, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich musste heute Morgen früh raus. Ich glaub, ich leg mich noch ein Weilchen hin und mach einen kleinen Schönheitsschlaf.«
    »Okay. Ich hol dich um halb sieben ab. Wenn du irgendwas brauchst, ruf mich an. Du störst mich nicht.«
    »Und warum lässt du mich dann hier? Wieso kann ich nicht mit zu dir nach Hause kommen?«
    Er umarmte sie temperamentvoll und grummelte ihr ins Ohr: »Weil du mich von meiner Predigt ablenken würdest.«
     
    Die Party in der Kirche war eine laute, fröhliche Angelegenheit. In der Halle hinter dem Sanktuarium drängte sich eine ausgelassene Menschenmenge aller Alterskategorien: angefangen von den ältesten Gemeindemitgliedern, die über den dramatischen Verfall des Gemeinwesens diskutierten, bis hin zu lachenden Kindern, die zwischen den Erwachsenen Nachlaufen und Fangen spielten. Einige Kirchendamen hatten den ganzen Tag damit zugebracht, die gehaltvolle Fischsuppe für den Abendimbiss vorzubereiten.
    Bis zum Spätnachmittag hatte sich die Geschichte überall verbreitet: Reverend Douglas würde am Abend eine Freundin mitbringen. Shay betrat den Pfarrsaal mit gemischten Gefühlen. Sie wünschte sich sehnlich, dass sie einen guten Eindruck machte und Gnade vor Ians Gemeinde fand, gleichzeitig wies sie diesen Wunsch weit von sich. Ihre Bedenken waren indes unnötig. Sie wurde herzlich im Kreis der Gemeinde aufgenommen. Es dauerte kaum eine halbe Stunde, bis sie sich völlig relaxed von dem fröhlichen Trubel mitreißen ließ.
    Als der letzte Bissen Dessertkuchen vertilgt war, betrat Ian das kleine Podium, griff zum Mikrofon und bat um die allgemeine Aufmerksamkeit.
    »Liebe Gemeinde, verehrte Gäste, ich habe hier immer noch einen ganzen Haufen Lose, die verkauft werden müssen«, hob er an. »Vergessen Sie nicht, der Erlös ist für den Kauf des alten Windsor-Hauses bestimmt, das in ein Jugendhaus umgewandelt werden soll. Ich möchte alle anwesenden Gentlemen bitten, eine kleine Spende lockerzumachen. Shay«, rief er hinter den Vorhang, wo sie eben in den Nerzmantel schlüpfte.
    Minuten später kam sie heraus. Gehüllt in den

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