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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Küche. Auweia, Celia war hellhörig geworden. Ihre Mom war so glücklich, und Shay mochte ihr auf gar keinen Fall Kummer machen. Stattdessen ruderte sie zurück und meinte mit einem Hauch von Zerknirschung in der Stimme: »Ian und ich unterhielten uns angeregt, als ihr kamt.«
    »Ja«, bekräftigte Ian. Nach einer Kunstpause fügte er hinzu: »Wir diskutierten gerade darüber, wo guter Anstand anfängt und wo er aufhört .«
    »Oh!« Shay verschluckte sich an ihrem Kaffee und hustete. Sie funkelte ihn bitterböse an. »Ich hab mir nichts vorzuwerfen.«
    »Wie bitte? Dann sollten Sie schleunigst Ihr Verständnis von Anstand und Moral überdenken.«
    »Ian …«, hob John Douglas unbehaglich an.
    »Ach, du meine Güte«, seufzte Celia. »Und ich hatte so gehofft …«
    »Was das angeht, ist bei mir absolut alles im grünen Bereich«, konterte Shay schnippisch. Sie schüttelte ihr Haar zurück und fixierte Ian herausfordernd.
    »Da bin ich anderer Ansicht.«
    »Ihr Problem«, knirschte sie. Sie überhörte die Bitte ihrer Mutter, doch endlich wieder auf den Teppich zu kommen. »Für die kleinkarierten, rückständigen Ansichten notorischer Besserwisser, wie Sie einer sind, hab ich noch nie viel übriggehabt.« Ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem dünnen T-Shirt, während sie aufgebracht nach Luft schnappte. Sie starrte ihn an, seine Miene versteinert vor Zorn. »Bitte entschuldigt mich.« Shay lief zur Tür. »Ich möchte mich vor dem Abendessen noch duschen und umziehen.«
    Sie stampfte die Stufen hinauf und steuerte ins Bad. Drehte den Kaltwasserhahn auf, aber die eiskalte Dusche machte sie nur noch wütender. »Mann, ist das ein Ar… arroganter Sack«, muffelte sie, während sie einen weit schwingenden Rock und eine bestickte Folklorebluse anzog. Der hauchzarte Stoff fühlte sich gut an auf ihrer Haut. Sie steckte ihre Haare am Hinterkopf zu einem weichen Dutt zusammen, aus dem sich ein paar gelockte Strähnen duftig in ihren Nacken ringelten.
    Ian Douglas war ihr absoluter Antityp: borniert, unflexibel und sterbenskonservativ. Klar, dass er Leute wie Shay aufs Schärfste verurteilte, weil er ihre unkomplizierte Lockerheit und Toleranz nicht verknusen konnte.
    Na und? Sollte sie sich deswegen ändern, nur weil er damit ein Problem hatte?Von wegen, sie war jetzt knapp dreißig und mit dieser ungezwungenen Lebenseinstellung immer gut gefahren. Gottlob hatte wenigstens ihr Vater Verständnis für sie aufgebracht. Er hatte sie darin bestärkt, selbstständig und unabhängig zu werden, und er hatte ihre liberale Einstellung, ihre facettenreiche Persönlichkeit, ihren Individualismus gefördert. Mit seinem Tod hatte sie nicht nur den geliebten Vater, sondern auch ihren weltallerbesten Freund und engsten Vertrauten verloren.
    Sie vermisste ihn sehr. Als Arzt war er von Patienten wie Kollegen geschätzt worden. Seine Frau hatte ihn vergöttert und verwöhnt, seine Tochter hing sehr an ihm. IhreVater-Tochter-Beziehung suchte ihresgleichen, waren sie doch immer offen und aufrichtig miteinander umgegangen. Anders als mit ihrer Mutter, hatte sie mit ihrem Dad über alles reden können. Er fand ihre vielfältigen Interessen, ihren Lebenshunger anregend und erfrischend. Sein Credo lautete: Man muss andere Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Hagelte es für Shays zuweilen unorthodoxes Verhalten Kritik, verteidigte er sie damit, dass sie geradlinig und unverstellt sei.
    Shay verabscheute Schubladendenken und Leute, die anderen auf Teufel komm raus ihre bigotten Ansichten aufdrücken mussten. Sie tippte darauf, dass Ian Douglas exakt so eine Spaßbremse war.Wirklich schade, dass er gar nicht so aussah: mit miesepetriger Miene, kurzsichtigen, neugierig zusammengekniffenen Augen hinter dicken horngerahmten Brillengläsern und säuerlich herabgezogenen Mundwinkeln, als hätte er eben in eine Zitrone gebissen. Blöderweise war das Gegenteil der Fall. Es fiel ihr schwer, diesen Womanizer mit seinem makellosen Body und dem umwerfenden Sexappeal zu hassen.
    He, Shay, sei nicht ungerecht mit deinem Urteil. Das ist doch sonst nicht deine Art. Du springst unnötig hart mit ihm um und ziehst voreilige Schlüsse, obwohl du Ian kaum kennst, meldete sich ihr Gewissen zu Wort. Sie schob diese Eingebung jedoch hastig in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins.
    »Zur Hölle mit ihm«, grummelte sie wegwerfend. Sie besprühte sich mit einem verführerischen Parfüm. »Ich hab ihn schließlich nicht nach seiner Meinung gefragt. Ist mir

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