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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Ich werde gelegentlich ein paar Tränen um Sie vergießen, und wir sind quitt.«
    »Das hat keine Eile«, sagte sie und brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Von jetzt ab werde ich mit den Dingen fertig. Ich weiß allerdings nicht, wohin wir jetzt gehen können. Wie man hierherkommt, wußte ich. Aber ich habe keine Ahnung, wie es von hier aus weitergeht.«
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Ein Mann. Eine der Wachen. Ich kannte ihn nicht. Ich wollte das Verhör beobachten. Mit der Sonde. Es war nicht zu fassen, Hop. Jazz Worthing hat es anderthalb Stunden ausgehalten. Bisher hat es noch keiner länger als fünfzehn Minuten ertragen. Es war entsetzlich.«
    »Aber zuletzt ist er zusammengebrochen?« fragte Hop, und war nicht sicher, ob er froh war, daß Jazz so lange ausgehalten hatte (der verdammte Verräter), oder traurig, weil er so viel hatte leiden müssen (schließlich mag ich ihn, verdammt nochmal).
    »Ja. Ich stand in der Nahe der Tür. Nur deshalb lebe ich noch. Sobald Jazz den Namen nannte, wurden die Waffen abgefeuert wie auf dem Schießstand. Farl hatte keine Chance. Er war auf der Stelle tot. Ein paar andere auch. Als ob es geplant war.«
    »Aber wer war es? Wen hat Jazz genannt?«
    »Sagte ich Ihnen das nicht schon? Shimon Rapth.«
    Hop kannte ihn nicht, aber er erinnerte sich – »Heh, war das nicht der Kerl, der Baak bei seinen Überlegungen geholfen hat?«
    Sie nickte, und Haß trat in ihre Augen. »Sieht so aus, als wollte er nur herausbekommen, wer seine Gegner sein würden. Die Wachen waren natürlich alle seine eigenen Leute. Jetzt werden sie die ganze Gruppe hochgehen lassen, und wir sind mindestens hundert, wenn nicht mehr …«
    »Sie meinen, Jazz Worthing hat für diesen Shimon Rapth gearbeitet?«
    »Sieht doch so aus, nicht wahr?«
    »Aber – das ist unmöglich. Ich habe bisher noch nie etwas von ihm gehört. Und warum sollte er zulassen, daß sie Jazz mit der Sonde bearbeiten und ihn fast in den Wahnsinn treiben …«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht, um einen möglichen Konkurrenten auszuschalten. Ich weiß es nicht. Ich bin einfach gerannt.«
    »Warum sind Sie zu mir gekommen?«
    »Farl war tot. Ich traute keinem anderen in der Gruppe. Bis hier hätte ich es allerdings auch allein geschafft.«
    »Ich bin froh, daß Sie nicht allein gegangen sind«, sagte Hop. Und dann stand er auf, soweit das möglich war, denn der Boden des Raumes über ihm verhinderte, daß er aufrecht stehen konnte. Er nahm Arrans Hand. »Halten Sie mich fest, damit wir uns in der Dunkelheit nicht verlieren. Sollte ich aber plötzlich in ein Loch fallen, müssen Sie loslassen.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß ich diese Gegend nicht kenne. Ich bin ganz unten im stinkigsten Teil des Orem-Bezirks geboren und erzogen worden – wenn man das Erziehung nennen kann –, und dort sind wir ständig im Röhrensystem herumgekrochen. Die einzige Möglichkeit, den Polizisten und Mamis Kleinen Jungs auszuweichen.«
    »Dann könnte es hier also Verbrecher geben?«
    »In diesem Bezirk?« Hop lachte, als sie vorsichtig die Laufplanke entlanggingen. »In diesem Bezirk finden wir nur Dreck und Staub. Jeder Bezirk ist gegen den nächsten hermetisch abgeschlossen.«
    »Ach so«, sagte sie. Sie erreichten eine Leiter. Hop lehnte sich dagegen und schaute hinauf. Hoch über sich sah er Licht – ein schwacher Schimmer nur, aber immerhin Licht.
    »Wir steigen hoch«, sagte er. »Sie zuerst.«
    Sie fing an zu klettern. Als sie in Richtung nach oben die nächste Ebene erreichten, hielt sie inne.
    »Warum klettern Sie nicht weiter?« fragte er.
    »Steigen wir hier nicht von der Leiter?«
    »Nein, natürlich nicht. Glauben Sie, wir können denen entwischen, indem wir einfach das Stockwerk wechseln? Wenn sie damit Ernst machen wollen, jeden aus Ihrer kleinen Gruppe zu schnappen, riegeln sie den ganzen Bezirk ab. Sie überprüfen jeden, der kommt oder geht, und Sie werden erwischt, sobald Sie Ihre Kreditkarte benutzen. Wir müssen aus diesem Bezirk raus.«
    »Sie sagten doch, sie sind alle hermetisch gegeneinander abgeschlossen …«
    »Klettern Sie nur weiter. Es gibt einen Weg nach draußen, und der führt nach oben. Diese Leiter gehört zum Entlüftungssystem, und das Entlüftungssystem führt an die Oberfläche.«
    »Und was dann?«
    »Vielleicht fällt uns unterwegs etwas ein.«
    Und sie stiegen weiter. Den Abluftrohren zu folgen, bedeutete, sich stundenlang durch enge Räume hindurchzuquetschen, über Leitern in

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