Heißer Sommer auf Skiapolis
Teenagern so", bestätigte Paige. "Ich habe die gleichen Kämpfe mit Sophie ausgefochten, als sie von der Insel hörte."
"Ach ja?" Dummerweise griff nicht Yanis, sondern Nikolas das Stichwort auf. "Das hast du mir bisher verschwiegen."
"Ich hielt es nicht für wichtig. Ich habe es nur erwähnt, um zu zeigen, dass Ariadne nicht die Einzige ist, die sich hier langweilt."
Nikolas sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Vielleicht langweilst du dich auch?"
"Was für ein Unsinn", antwortete Paige. "Ich spreche nur von Ariadne und Sophie.
Außerdem sind meine Gefühle in diesem Fall unwichtig." Sie wählte bewusst seine eigenen Worte. "Sei nicht so empfindlich, Nikolas."
Er zuckte die Schultern. "Findest du, dass ich zu nachsichtig mit Ariadne bin?"
"Das habe ich nicht zu beurteilen."
"Also findest du es?"
"Das habe ich nicht gesagt."
"Weil es nicht nötig war. Dein Gesicht hat dich verraten, als wir über das Kleid sprachen."
Ich muss vorsichtiger sein, dachte Paige, während sich Nikolas Weinbrand nachschenkte.
Ich werde genauer beobachtet, als mir bewusst ist. Sie stellte ihre leere Tasse hin und sagte:
"Ich glaube, ich werde auch schlafen gehen."
"Jetzt schon?" Yanis war aufgestanden, um sich frischen Kaffee vom Büfett zu holen.
"Ich fürchte, ja." Es tat Paige Leid, Yanis zu enttäuschen, aber es passte ihr nicht, dass Nikolas seinen Ärger über Ariadne an ihr ausließ. "Es war nett, Sie wieder zu sehen, Yanis.
Ich hoffe, dass diesmal nicht vier Jahre vergehen."
Yanis nickte. "Gute Nacht, Miss Tennant. Vielleicht sehen wir uns schon hier wieder, dann ist hoffentlich auch Ihre Schwester dabei. Grüßen Sie sie bitte von mir."
"Das werde ich tun."
Als Yanis zum Büfett ging, wollte Paige aufstehen, aber Nikolas hielt sie zurück. "Was fällt dir ein?" fragte er leise, aber umso schärfer.
Paige sank erschrocken auf ihren Stuhl zurück. "Ich verstehe nicht ..."
"Du provozierst mich", fuhr er fort und beugte sich näher zu ihr. "Es genügt dir nicht, dass du mich heute Morgen zum Narren gehalten hast. Du willst mich auch noch bloßstellen."
"Ich weiß nicht, wovon du sprichst." Paige hatte Angst, von Yanis gehört zu werden, und dämpfte ihre Stimme ebenfalls. "Ich wollte mich entschuldigen, wenn du es genau wissen willst. Was heute Morgen passiert ist ..."
"Nichts ist heute Morgen passiert", unterbrach Nikolas sie heftig. "Bilde dir ja nicht ein, dass es mir irgendetwas bedeutet hat."
"Das tue ich auch nicht." Paige wusste nicht, wie sie Nikolas besänftigen sollte. "Ich hoffte, du würdest alles vergessen. Ich habe es ebenfalls versucht."
"Darauf könnte ich wetten!" Nikolas ließ sich nicht beschwichtigen. "Sag mir eins, Paige.
Ist das hier ein Spiel?"
"Ein Spiel?" Paige sah ihn verwirrt an. "Ich verstehe dich nicht."
"Denn wenn es so ist", fuhr er fort, ohne sie zu beachten, "kann es nur einen Gewinner geben. Glaubst du, dass du das Zeug dazu hast?"
Kapitel 8
Am nächsten Morgen tauchte Ariadne erst nach zehn Uhr auf. Paige war schon vor dem Start des Hubschraubers wach geworden und verstand nicht, wie man bei dem Lärm, den die Rotoren verursachten, weiterschlafen konnte. Wahrscheinlich fehlte ihr die Seelenruhe, die für Sophie und Ariadne eine Selbstverständlichkeit war. Diese Ruhe fehlte ihr schon lange, und alle Versuche, sie zurückzugewinnen, waren bisher fehlgeschlagen.
Doch heute war ein neuer Tag. Nikolas hatte die Insel verlassen und würde etwa zehn Tage fortbleiben. Diese Zeit musste ausreichen, um sich auf der Insel einzuleben und eine tägliche Routine zu entwickeln. Bei seiner Rückkehr würde er sie als Herrin der Lage vorfinden. Es lohnte sich, dafür zu kämpfen.
Dass Ariadne so spät erschien, war allerdings kein viel versprechender Anfang. Selbst Sophie, die gern lange schlief, hatte bereits Kaffee getrunken und an einem trockenen Toast geknabbert. Danach hatte sie sich wie üblich an den Swimmingpool gelegt. Der Tisch war abgedeckt worden, und wenn Ariadne noch frühstücken wollte, würde es eine Diskussion geben.
Paige war auf der Terrasse, als Ariadne nach draußen kam. Sie trug weiße Shorts und ein kurzes Trägershirt, das Haar hatte sie wie am ersten Abend zu einem Zopf geflochten und nach vorn über die Schulter gelegt. Sie sah sehr jung und verletzlich aus, was Paiges Unmut sofort besänftigte. Es konnte nicht leicht für ein so verwöhntes Mädchen sein, plötzlich fremde Menschen im Haus zu haben.
"Guten Morgen", sagte sie. "Hast du
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