Heißer Sommer auf Skiapolis
gesagt habe?"
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. "Habe ich eine andere Wahl?"
"Man hat immer eine Wahl", erwiderte er. "Willst du bei mir bleiben, Paige?"
Bei ihm bleiben! Etwas Wunderbares verbarg sich hinter diesen einfachen Worten. Er fragte nicht, ob sie auf der Yacht, sondern ob sie bei ihm bleiben wollte.
"Und wenn ich nicht will?"
"Dann bin ich gezwungen, deinen Wunsch zu akzeptieren." Er beugte sich tiefer und streifte mit der Zungenspitze ihr Ohr. "Ich hoffe aber, dass du dich anders entscheidest."
Paige legte abwehrend die Hände auf seine Brust. "Es war hässlich, meinen Vater des Doppelspiels zu verdächtigen."
"Ich weiß."
"Er hat wirklich ein Fax bekommen, das ihn nach London zurückrief."
"Ich glaube dir."
Paige zögerte, ihre Stimme bebte leise. "Warum haben Sie dann so zu mir gesprochen, Mr. Petronides? Warum sollte ich denken, dass Sie ihm misstrauen? Wenn Dad das geahnt hätte, wäre er mit dieser Kreuzfahrt niemals einverstanden gewesen."
"Wirklich nicht?" Wieder klang Zweifel aus Nikolas' Stimme, aber gleich darauf fuhr er unbeirrt fort: "Was ich von deinem Vater halte, ist völlig bedeutungslos." Er streichelte ihre Hände, die noch auf seiner Brust lagen. "Mich interessiert viel mehr, was du von mir hältst."
"Was ich von Ihnen ... o bitte, lassen Sie das." Paige entzog ihm ihre Hände und kreuzte die Arme über der Brust. Gleichzeitig dachte sie an ihren Vater, der ihr eine Kränkung des einflussreichen griechischen Reeders kaum verzeihen würde. "Bis heute Abend habe ich Sie für einen sehr netten Mann gehalten."
"Einen sehr netten Mann?" wiederholte Nikolas. "Theós! Das heißt, einen Tadel hinter mäßigem Lob verstecken." Er ließ Paige nicht aus den Augen, und sie betete, dass er ihre wahren Gedanken nicht erriet. "Im Augenblick fühle ich mich aber gar nicht nett, sondern eher wie ein alter Zyniker."
"Nicht alt ..."
Die Worte entfuhren Paige gegen ihren Willen, und Nikolas lächelte spöttisch. "Ich bin fünfunddreißig, Paige ... fast doppelt so alt wie du. Außerdem kenne ich die Welt viel zu gut."
"Mit anderen Worten, Sie sind verbraucht und müde? Also wirklich, Mr. Petronides ..."
"Nikolas", verbesserte er sie. "Nenn mich wieder Nikolas, dann höre ich auf, dich zu necken. Wie soll ich mit einer Frau schlafen, die mich Mr. Petronides nennt?"
Paige wusste nicht, was sie sagen sollte. Eine Frau wie Anna hätte jetzt bestimmt die richtige Antwort gegeben, aber sie selbst war in ihrer Unerfahrenheit völlig ratlos. Mit Nikolas zu schlafen ... der Gedanke erschien ihr so ungeheuerlich, dass sie ihn nur für einen Scherz halten konnte.
"Ich ... " Sie drehte sich um und sah auf das dunkle Meer hinaus. In der Ferne tauchten Lichter auf, und da ihr nichts anderes einfiel, fragte sie: "Ob das ein anderes Schiff ist?"
"Da wir auf dem Wasser sind, wird es wohl so sein", antwortete Nikolas hinter ihr und legte seine Hände wieder rechts und links von ihr auf die Reling. "Hab keine Angst, Paige", sagte er leise und küsste ihren Nacken. "Ich verspreche, dass ich dir nicht wehtun werde. Ich begehre dich, und ich weiß, dass du mich trotz deiner Angst auch begehrst."
Nikolas begehrte sie! Paige war beinahe froh, dass seine Arme ihr Halt gaben. Er stand jetzt dicht hinter ihr, und seine wachsende Erregung blieb ihr nicht verborgen.
"Du verstehst mich doch, agapitá?" Seine Stimme klang rau, und sein Atem streifte heiß ihre Wange. "Du hast gewusst, was ich für dich empfinde, bevor du die Einladung angenommen hast."
Das stimmte nicht, aber es zu leugnen hätte unreif und naiv geklungen. Anstatt zu antworten, hob sie nur leicht eine Schulter, was Nikolas als Zustimmung deutete. Er ließ die Reling los und legte seine Hände um ihre Brüste.
Deutlicher hätte er ihr nicht zeigen können, dass er sie für erfahrener hielt, als sie war. Sie wagte nicht, sich zu rühren, und unterdrückte das Stöhnen, das sich wie von selbst tief aus ihrem Innern löste. Ja, sie begehrte ihn, in diesem Punkt hatte er Recht. So unerfahren sie war, ihren eigenen Körper zu verstehen fiel ihr nicht schwer.
Nikolas drehte sie langsam zu sich um, und sie sah verzaubert in seine dunklen Augen.
Ihre Lippen öffneten sich wie von selbst, und er hauchte leichte Küsse darauf, fast ohne sie zu berühren. Er schien unendlich viel Zeit zu haben, während sie sich danach sehnte, richtig geküsst zu werden, seine Lippen, seine Zunge zu spüren ...
Sie legte ihm die Arme um den Nacken und zog Nikolas näher
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