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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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und murmelte irgendetwas darüber, dass sie und Eric zwar noch nicht heiraten würden, sich aber darauf geeinigt hätten, »ein gutes Team« zu sein. Wie auch immer Bastien sie seiner Suggestion unterworfen hatte, ihr wahres Ich hatte er nicht geändert.
    »Ich bin stolz auf dich, Kleines«, versicherte Mariann, »dass du es ganz allein geschafft hast, das Geschäft zu führen. Viele Angestellte hätten einfach alles hingeschmissen, du jedoch nicht. Das zeigt mir, dass du und dein Eric gut zurechtkommen werdet. Warum gehen wir nicht …« Sie unterbrach sich, um tief Luft zu holen. »Warum gehen wir nicht in die Küche, und ich zeige dir, wie die berühmte Vermonter Karamelltorte meines Großvaters gebacken wird?«
    »Wirklich?« Heather neigte fragend den Kopf. »Nach dem Originalrezept deines Opas? Du meinst, dass ich es mir aufschreiben darf und alles?«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte Mariann und spürte, wie ihr schon viel leichter ums Herz wurde. »Wir beide sind jetzt auch ein Team, und es wird Zeit, dass ich dich so behandele.«
    »Wow«, murmelte Heather. »Cool.«
    »Sie hält mich für eine gute Lehrerin«, sagte Mariann, deren Freude über Heathers Kompliment noch nicht verflogen war. »Und sie schien es auch nicht merkwürdig zu finden, dass ich sie alles probieren ließ und selbst nichts anrührte. Ich weiß, dass wir noch ganz am Anfang stehen, doch vielleicht wird es ja wirklich klappen.«
    Bastien drückte nur schweigend ihre Hand. Aber er brauchte auch nichts zu sagen. Mariann wusste, dass er erriet, wie glücklich ihr Optimismus sie machte, nicht minder glücklich als das Wissen, wie gut ihre Gedanken miteinander in Einklang standen. Jedes Mal, wenn ihre Finger sich verschränkten, fühlte der Kontakt sich noch natürlicher an – bis Mariann es aufgab, gegen ihre Freude ankämpfen zu wollen. Im Moment befanden sie sich auf der eindrucksvollen Treppe des Night Owl Inn und folgten den geschwungenen Mahagonistufen zum ersten Stock hinauf. Das Inn lag im Dunkeln, doch Mariann konnte alles deutlich sehen, bis hin zu den gedämpften Grün- und Brauntönen der geschmackvollen Tapete an den Wänden.
    Sie musste zugeben, dass sie Gefallen fand an ihren geschärften Sinnen. Ihre Nase hatte ihr die Qualität ihrer Erzeugnisse fast ebenso gut verraten wie früher ihre Geschmacksknospen.
    Oben am Treppenabsatz blieben sie stehen, um die schwarz-weißen Rauten des Marmorbodens unten in der Halle zu bewundern. Bis auf einige wenige Stellen im Dekor schienen die Renovierungen abgeschlossen zu sein. Bastien, der irgendwie nervös wirkte, ließ ihre Hand los, und Mariann tat so, als störte es sie nicht.
    »Und?«, fragte er. »Wie wirkt das Inn auf dich?«
    »Ruhig. Edel. Und obwohl viele Dinge neu sind, sieht alles stilgerecht und echt aus. Ich fühle mich schon fast so wie auf einer Zeitreise.«
    »Gut«, meinte er. »Das ist es, was ich wollte.«
    »Glaubst du, du kriegst die Menschen dazu, dir auf halbem Weg entgegenzukommen?«
    »Vielleicht. Obwohl der halbe Weg für mich natürlich mehr so etwas wie die Renaissance wäre.«
    »Ich fürchte, ich war nie besonders gut im Rechnen und Zählen, wenn es nichts mit Tassen, Löffeln oder Kuchengabeln zu tun hatte.«
    »Ah«, erwiderte er in einem Ton, der sich ebenso befangen wie erfreut anhörte. Mariann vermutete, dass er Angst hatte, das Falsche zu sagen. Ihr neues Verhältnis musste ihm noch ebenso fragil erscheinen wie ihr selbst.
    »Ich frage mich nur, Bastien«, meinte sie, um ihn ein wenig zu entspannen, »warum du ein Inn führen willst? Das scheint doch ein etwas merkwürdiges Geschäft für einen … Upyr zu sein.«
    »Willst du die leichter oder die schwerer zu verstehende Antwort hören?«
    »Beide.«
    Sie wandte sich ihm zu und lehnte sich mit der Hüfte an das Geländer, das er mit den Händen umklammerte. So fest, dass die Fingerknöchel eines Menschen weiß hervorgetreten wären. »Die leichter zu verstehende ist, dass ich ein Fenster zur Welt der Menschen wollte, einen Ort, an dem meine Freunde und ich lernen können, uns unter Sterblichen aufzuhalten und unbemerkt zu bleiben. Denn je mehr Jahre vergehen, desto mehr verlieren wir den Bezug zu dem, was wir einmal waren.«
    »Und wie lautet die andere Antwort?«
    Er lachte ein bisschen beschämt. »Dass ich ein kleines Königreich aufbauen wollte. Ich muss regieren, Mariann. Dieser Drang ist ebenso stark in mir vorhanden wie der Überlebenstrieb.«
    »Du sagst das, als wäre es etwas

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