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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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Lance sich des kalten Steins an seinem Rücken und der Hitze einer angenehm erschöpften Frau auf seiner Brust bewusst wurde. »Grace?«
    Sie stöhnte leise, bewegte sich aber nicht.
    Er drehte sich sanft mit ihr herum und ließ sie nur gerade lange genug liegen, um aufstehen zu können. »Der Boden ist kalt«, beschwerte sie sich.
    »Ich weiß.« Lance bückte sich, um sie aufzuheben, und sie schlang ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich an seine Brust. Er trug sie in sein fürstlich eingerichtetes Schlafzimmer.
    Dort legte er sie zwischen die Pelze, die in verschwenderischem Luxus auf dem mächtigen Bett herumlagen, deckte sie behutsam mit ihnen zu und schlüpfte zu ihr unter die warmen Felle. Als er sie an sich zog, merkte er, dass sie schon schlief.
    Es dauerte nicht lange, bis er ihr ins Reich der Träume folgte.
    »Du musst auf deine Deckung achten, Grace«, ermahnte Lancelot sie, nahm den Helm ab und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Du lässt sie immer wieder fallen. Ein Gegner könnte die Gelegenheit nutzen und dir …«
    »… seine Klinge ins Herz stoßen, ich weiß. Das hast du mir schon mehrere Dutzend Mal gesagt, Coach.« Grace’ Blick ruhte auf seinem gut aussehenden Gesicht . Was für ein schöner Mann er ist! , dachte sie, wandte sich jedoch ab, um den Übungsplatz des Lord’s Club zu verlassen . Und ich bin für ihn nur ein kleines Mädchen.
    Aber das war sie nicht. In drei Monaten würde sie schon siebzehn sein.
    Dieser Gedanke brachte einen anderen, weit weniger willkommenen mit sich. Würde Mom ihren Geburtstag noch erleben?
    »Grace?«, fragte Lancelot plötzlich, und sie blickte auf und sah ihn über den mit Sägemehl bedeckten Boden auf die Tür zukommen. Er runzelte die Stirn, doch zerstreut wie sie war, kam sie nicht auf die Idee, sich nach dem Grund zu fragen. »Warte einen Moment, ja? Ich … höre etwas und muss nachsehen, was es ist.«
    »Ja, okay.« Auch sie krauste die Stirn, als sie mit verschwitzten Fingern an den Schnallen ihres ledernen Brustpanzers herumhantierte. Mom hatte heute so krank ausgesehen, als sie sie nach der Schule im Sanktuarium besucht hatte. So dünn und alt. Als läge sie …
    Nein, Mom wird nicht sterben, sagte Grace sich grimmig. Großmutter wird ihr die Gabe zuteilwerden lassen, und Mom wird wieder gesund. Alles wird wieder wie vorher sein, nur ohne den Alkohol, die Drogen und die miesen Freunde, die sie hatte. Morgana kann das alles regeln. Und dann werden wir glücklich sein …
    »Du bist das, nicht wahr?«
    Verwirrt blickte Grace auf und direkt in die merkwürdigsten Augen, die sie je gesehen hatte. Das Schwarz der Pupille nahm fast das ganze Auge der Maja ein und ließ nur einen dünnen Ring aus Violett darum. Winzige Lichter flackerten in der Pupille wie Wetterleuchten in einer heißen Sommernacht.
    »Du bist es«, sagte die Frau erneut. »Ich habe dich in einer Vision gesehen. Er wird dich lieben.«
    Clarice , dachte Grace, als sie die Frau endlich erkannte. Lancelots Freundin.
    Nur … Instinktiv trat sie einen Schritt zurück. Irgendetwas stimmte nicht mit Clarice. Ihr rotes, normalerweise wunderschönes Haar, war verfilzt und wirr, und sie war fast nur noch Haut und Knochen, genau wie Mom. Clarice trug ein fließendes weißes Kleid aus einem dünnen Stoff, das sehr viel Dekolleté zeigte, aber zerknittert und befleckt war. Sie stank nach Erbrochenem und etwas Verdorbenem, so wie Dad, wenn er die Nacht in einem Müllcontainer verbracht hatte. Ja, wenn Grace es sich recht überlegte, hatte Clarice auch den gleichen Ausdruck in den Augen wie Dad, wenn er sich zu lange keinen Schuss mehr gesetzt hatte: böse. Und als wäre er nicht bei Verstand.
    »Hi, Clarice«, sagte Grace mit erzwungener Fröhlichkeit. Aber ihr Herz pochte wie wild. Denn was sie sah, war schlimm. »Soll ich Lancelot holen? Ich glaube, er ist irgendwo da drau …«
    »Er wird dich flachlegen.« Blitze durchzuckten wieder diese schwarzen Augen .
    Oh, oh. Das war noch schlimmer, als sie gedacht hatte . »Wer?«
    »Lancelot.«
    Grace mochte ihre Träume haben, aber sie war nicht dumm. »Clarice, ich bin fast noch ein Kind. Er ist nicht interessiert an mir.«
    »Du wirst älter sein, wenn er dich liebt. Ich sehe es in meiner Vision. Aber wo bin ich? Und was ist los mit mir?« Sie trat näher. Ihr Mund verzerrte sich, und ihre roten Brauen zogen sich über diesen großen, irre dreinblickenden Augen zusammen. »Beim dritten und letzten Mal wollte er nicht mehr mit mir ins

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