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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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holte Mamma Louisa auf, kniete sich neben Jenny und öffnete ihren Beutel. Schnell zog sie eine Taschenlampe daraus hervor und richtete den Lichtstrahl auf das Tier.
    »Er lebt noch«, sagte Jenny leise.
    »Hm, aber Hinkelmann hat trotzdem bekommen, was er wollte. Sieh mal«, sagte Mamma Louisa und hielt das Licht auf einen Streifen rohen Fleisches an der Seite des Wolfes.
    »Mein Gott, was hat er dir angetan, Samuel?«
    Der Wolf stieß wieder ein klagendes, schmerzerfülltes Winseln aus, das Jenny das Herz verkrampfte und eine Welle der Übelkeit in ihr aufsteigen ließ.
    »Wir müssen ihm helfen, Mamma Louisa.«
    Die ältere Frau nickte und reichte Jenny die Taschenlampe, um noch mehr Dinge aus ihrem Beutel herauszunehmen. Kräuter, Rasseln und weiß Gott was sonst noch alles. Über das Tier gebeugt, tat sie, was sie konnte, und skandierte leise vor sich hin. Während sie beschäftigt war, nutzte Jenny das Licht, um nach dem Einschussloch zu suchen, das sie an der oberen Schulter des Wolfes entdeckte. Schnell riss sie einen Streifen Stoff von ihrer Bluse ab und verband die Wunde. »Er wird es überleben«, flüsterte sie. »Ich glaube, die Kugel ist zu hoch eingedrungen, um das Herz getroffen zu haben. Ich glaube nicht, dass er innere Blutungen hat.« Das zumindest sagte ihr der starke Puls des Tieres.
    »Du lieber Gott, was ist denn hier los?«
    Die männliche Stimme ließ Jenny aufblicken, und sie sah, dass Carrie und die Zwillinge auf dem Weg standen und voller Entsetzen auf das gequälte Tier hinabstarrten. »Ihr seid mir gefolgt?«, fragte Jenny.
    »Natürlich. Sie haben selbst gesagt, es ginge um Leben und Tod«, erwiderte Carrie und starrte den Wolf mit großen Augen an.
    »Ist das … ein Werwolf?«
    »Nein. Das ist nur ein ganz normaler Wolfshund«, antwortete Mamma Louisa fest. »Jetzt sehe ich es.«
    Jennys Hände erstarrten in dem langen Fell, und sie schaute genauer hin. »Mein Gott, Sie haben recht. Das ist Mojo!« Sie umarmte den Hund liebevoll und erhob dann ihren Blick zu Mamma Louisa. »Professor Hinkle hat auf den falschen Wolf geschossen!«
    »Professor Hinkle hat auf dieses arme Tier geschossen?«, fragte Mike entsetzt.
    »Der Mond ist noch nicht aufgegangen«, erklärte Mamma Louisa. »Der Wolf, den Hinkle suchte, ist noch in menschlicher Gestalt.« Sie schloss die Augen, legte den Kopf zurück und begann, langsam auf den Fersen hin- und herzuwippen. »Hinkelmann merkte das, als er dem armen Tier die Haut abziehen wollte. Aber dann kam der Mann. Er kam … vor wenigen Momenten erst, als der Schuss krachte und der Wolfshund schrie. Der Mann kam, und Hinkelmann versteckte sich und wartete. Als der Mann sich über den Hund beugte, schlug Hinkle ihm so heftig auf den Kopf, dass er bewusstlos wurde. Und dann hat Hinkelmann ihn fortgeschafft.«
    Sie nahm Jenny die Taschenlampe aus der Hand und hielt den Lichtstrahl auf den Boden. »Seht ihr die Spuren hier? Das sind Hinkelmanns und die des anderen Mannes, den er fortgeschleift hat.«
    »Hinkle hat ihn also verschleppt?«
    »Ja. Und er wird ihn festhalten, bis der Mond aufgeht. Bis die Verwandlung eintritt. Und dann …«
    »Wird er ihn töten und sein krankes Ritual vollziehen.« Jenny wandte sich den drei jungen Leuten zu. »Professor Hinkle hat vor, sich heute Nacht in einen Werwolf zu verwandeln. Es steht alles hier in seinem Tagebuch. Leider muss er dazu einen unschuldigen Mann ermorden.«
    Die Zwillinge wechselten einen Blick, und Toby nahm Jenny das Tagebuch ab. »Es tut mir leid, Professor Rose. Wir … wir haben ihm vertraut. Wir hatten keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht.«
    »Was können wir tun?«, fragte Carrie. »Wie können wir helfen?«
    Jenny blickte auf das leidende Tier herab. »Könnt ihr Mojo in die Stadt zum Tierarzt bringen?«
    »Mojo?«
    Sie wies mit dem Kopf auf den Wolfshund. »Er ist ein Haustier. Ein wundervolles Tier. Bitte helft ihm!«
    »Wir kümmern uns um ihn.« Die beiden Jungen knieten neben Mojo nieder und hoben ihn, so sanft sie konnten, an Brust und Hinterläufen auf. Mamma Louisa hatte ihr weißes Kopftuch abgelegt und es in Streifen gerissen, um das rohe Fleisch an Mojos Flanke zu verbinden. Das arme Tier! Es winselte, als die Jungen es davontrugen, obwohl sie sich so vorsichtig und behutsam bewegten wie nur möglich.
    Allein mit Mamma Louisa, wandte Jenny sich ihr fragend zu. »Wohin hat Hinkle Samuel gebracht? Wie können wir sie finden?«
    Die ältere Frau kramte in ihrem Beutel und holte einen glitzernden, an

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