Heißes Blut: Anthologie (German Edition)
Er setzte sich und verknotete ihn um seine Hüften. »Der Wolf lebt immer noch in dir. Aber von jetzt an, Samuel La Roque, hast du die Kontrolle über ihn. Du kannst wieder zum Wolf werden, doch nur, wenn du es willst – oder falls du die Kontrolle über deine Empfindungen verlierst. Zu Anfang wird es schwierig sein, da der Wolf versuchen wird, dich wieder zu beherrschen, insbesondere bei Vollmond. Aber mit der Zeit wird es dann leichter, da dein Wille immer stärker werden wird. Und das war alles, was ich für dich tun konnte.«
Er schloss die Augen und atmete tief durch. »Danke, Mamma Louisa.« Dann öffnete er die Augen wieder, um sie ruhig anzuschauen. »Ich bedaure sehr, was mein Urgroßvater Alana angetan hat.«
»Und ich bedaure, dass meine Urgroßmutter deinen Vorfahren, ja deine ganze Familie mit dem Fluch belegt hat, um das Kind zu rächen.« Mamma Louisa nickte ihm noch einmal zu und nahm Jenny dann die Waffe aus der Hand. »Und von jetzt an übernehme ich den Hinkelmann, ma chère .«
»Allein? Aber …«
Mamma Louisa lächelte sie an und wies mit dem Kopf auf Hinkle, der hinter ihr neben dem Baum hockte. Als Jenny sich umdrehte, sah sie, dass sich die ganze Gruppe der Voodoo-Anhänger im Wald versammelt hatte, um auf ein Wort ihrer Priesterin zu warten. »Meine Leute wissen, wann ich sie brauche. Machen Sie sich keine Sorgen.« Wieder nickte sie, und zwei starke Männer traten vor, packten Hinkle an den Armen und zogen ihn auf die Beine, um ihn in den Wald hineinzuzerren.
Mamma Louisa folgte ihnen, und die ganze Gruppe verschwand zwischen den Bäumen.
Samuel stand auf. Er sah aus wie irgendeine Art von Waldgott, mit dem weißen Baumwolltuch um seine Hüften und seiner wirklich prachtvollen nackten Brust. Ohne ein Wort zu sagen, streckte er die Hände aus.
Jenny warf sich in seine Arme und genoss das Gefühl seiner Haut an ihrem Körper – und an ihrem Gesicht, als sie ihre Wange an seine Schulter legte.
Lange stand er nur so mit ihr da und hielt sie, bis er schließlich sagte: »Hast du das ernst gemeint vorhin? Dass du mich liebst?«
Ein Zittern durchlief sie. »Ja. Ich weiß nicht, wie es so schnell dazu kommen konnte, aber so ist es, Samuel. Ich liebe dich.«
»Auch wenn ich … vielleicht doch noch hin und wieder mit Mojo die Wälder durchstreife und den Mond anheule?«
Sie strich ihm sanft über das Gesicht. »Mojo wird sich vielleicht ein paar Monate freinehmen müssen, bis er wieder auf dem Damm ist. Doch danach wäre es sogar sehr gut möglich, dass ich euch begleite.« Sie blickte ernst in seine schönen braunen Augen. »Ich liebe alles, was du bist, Samuel. Alles an dir. Ich liebe deine Wolfsseite, deine wilde Seite, und ich schwöre, dass ich deine Geheimnisse bewahren werde.«
»So wie ich die deinen. Ich liebe dich auch, Jenny.«
Er küsste sie, tief und leidenschaftlich, drückte sie an sich und ließ sich behutsam mit ihr auf dem Boden nieder. Als er sie auszuziehen begann und an dem Tuch um seine Hüften zog, hörte sie ihn knurren. Jenny erwiderte das Knurren und biss ihn spielerisch in die Lippe, als er ihren Körper mit seinem bedeckte.
Irgendwo in der Ferne hörte sie einen Wolf heulen.
Und ein paar Minuten später stimmte sie in das Lied mit ein.
Emma Holly
NACHT-
SCHWÄRMER
Für Suzanne Powell,
die außergewöhnliche Tierliebhaberin
1. Kapitel
D er nackte Mann stand am Waldrand und blickte sich über eine seiner breiten Schultern nach Mariann um. Mit den Händen an einen Baumstamm gestützt, beugte er sich vor wie ein Athlet, den sie beim Dehnen seiner Waden angetroffen hatte. Sein langes dunkles Haar, das ihr halb die Sicht auf ihn verdeckte, fiel über ausgeprägte Muskeln bis zur Mitte seines Rückens herab.
Es war Nacht. Normalerweise hätte sie ihn gar nicht sehen können, aber ein Licht ging von ihm aus, das schimmernd wie ein mondähnlicher Schein die Dunkelheit um ihn erhellte. Was auch immer die Quelle dieses Lichtes war, es brachte seinen prachtvollen Körperbau jedenfalls noch deutlicher zur Geltung. Er strahlte etwas überaus Verführerisches aus mit seinen schmalen Hüften und dem runden, harten Po. Eines seiner wie gemeißelten Beine war gebeugt, sodass Mariann zwischen seinen Schenkeln gerade eben seine festen Hoden sehen konnte.
Eine süße Schwere begann sich in ihren Gliedern auszubreiten, während sie ihn beobachtete. Sie begehrte ihn. Ihre Finger bebten von dem Drang, ihn zu berühren, und sie schluckte hart und trat einen Schritt
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