Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
Vom Netzwerk:
Zahnarzt, oder nicht?«
    Plötzlich krachte es. Einer von Teds Leuten hatte Ronny mit der Handkante in den Nacken geschlagen. Ronny fiel zusammen wie ein leerer Sack. Mit verdrehten Augen lag er am Boden.
    Die Mädchen kreischten wild auf.
    »Habt euch nicht so, Ihr Gänse!«, rief Ted. »Es ist gleich vorbei!«
    Zwei Mann packten Ronny und schleiften ihn quer durchs Lokal bis zur Türe. Dann warfen sie ihn hinaus.
    »Ende der Vorstellung«, sagte Ted. »Und jetzt Schampus, Elvira. Jetzt wird gefeiert.«
    Es wurde eine kurze Feier. Ein paar Minuten nach zwei flog die Türe auf. Von draußen hatten sich etliche bullige Kerle dagegen geworfen.
    »Haut ab. Geht nach hinten!«, kreischte Elvira, als ein Schuss fiel. Die Gäste flohen zum Teil auf die Straße oder wurden von den Mädchen in die hinteren Räume gezerrt.
    Dort hockte Elvira vernichtet auf einem Stuhl. Draußen im Lokal hörte man es krachen und splittern. Wie lange das dauerte, konnte bei den späteren polizeilichen Vernehmungen niemand sagen. Jedenfalls war das Inventar des »Puppenstübchens« kurz und klein geschlagen.
    Elvira hockte heulend auf einem Sessel. Immerhin steckten ihre gesamten Ersparnisse in diesem Lokal. Die Zuhälter waren verschwunden und hatten einen Trümmerhaufen hinterlassen. Und die Polizei, die das Geschehen aufnahm, war ziemlich machtlos.
    Gegen vier Uhr, als Elvira und die Mädchen noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, läutete das heilgebliebene Telefon.
    »Ich bin es, Ted«, sagte eine Stimme. »Mach dir keinen Kopf, Elvira. In ein paar Tagen haste deine Bude wieder klar. Aber den Ronny biste los. Der hat einen Schuss im Bauch und kommt so schnell nicht wieder hoch.«
    Dann legte Ted auf, und Elvira musste ganz erbärmlich heulen. Aber der Zuhälter hielt Wort. Es kamen Handwerker, die Elvira nicht bestellt hatte, und brachten das Lokal in Ordnung. Nur wenige Tage dauerte es, bis der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Dann kam Ted, sah sich lächelnd um und klopfte Elvira kräftig auf die Schulter.
    »Na, bin ich ein Kerl oder nich?«, fragte er.
    »Du schon«, sagte Elvira und war wieder ein bisschen glücklich.
     
    *
     
    Ted und seine Leute machten die nächtliche Runde. »Lumpensammeln« nannten sie es, mit ihren Autos durchs Industrierevier zu fahren, vorbei an den Dirnen, die unter Laternen standen oder mit angewinkeltem Bein rauchend an den schmutzigen Ziegelmauern lehnten.
    Die Straßen waren als Reviere genau abgegrenzt. Doch nicht immer wurden die Reviergrenzen beachtet. Da bildeten weder Ted und seine Kumpane noch der zur Zeit angeschossene Ronny oder die übrigen Zuhälter eine Ausnahme. Die Mädchen, die zu Teds Revier gehörten, kamen an die langsam fahrenden Wagen heran. Es sah so aus, als würden sie den »Kontrolleuren« freiwillig das Geld in die Hände geben. Aber so war es nicht. Sie taten es unter Zwang. Zwei der Mädchen hatten sich aufgelehnt. Da kam ein Auto; es sprangen ein paar Kerle heraus, zerrten die beiden Dirnen in den Wagen, brachten sie außerhalb des Stadtgebietes und verprügelten sie dort gnadenlos. Dann wurden sie einfach liegengelassen.
    Dieses Exempel war den meisten Dirnen eine Lehre. Es war einfach nicht möglich, irgendwo auf den Strich zu gehen, ohne einen gewissen Teil vom Liebeslohn abzugeben. Die Mädchen, die über ein Telefon verfügten und ihr Gewerbe in einem Zimmer ausübten, waren besser dran. Aber auch hier gab es bereits massive Übergriffe.
    »Und jetzt stechen wir in Ronnys Revier«, befahl Ted. »Mal sehen, was für Frischlinge laufen. Wir brauchen Nachschub für das »Puppenstübchen«. Molly, die fette Sau, fliegt raus. Auch die Alte geht auf die Straße. Wir bringen sie auf den Aso-Strich an der Koksgasse.«
    So bogen die Wagen ab und verließen das Revier, das Ted mit seinen Mannen kontrollierte. Langsam rollte Teds Wagen über das holprige Pflaster. Die Straßen waren sehr schlecht, ausgefahren und seit Jahren nicht saniert.
    »Halt mal an«, sagte Ted. »Guck mal, die kleine Blonde dort. Die mit dem kurzen Haar und den Stiefeln. Höchstens siebzehn. Schnappt sie euch!«
    Der Wagen stoppte, und es ging rasend schnell. Zwei Männer liefen auf die junge Dirne zu, die rauchend an der Hauswand lehnte. Noch ehe das Mädchen reagieren konnte, hatten es die Gehilfen des Luden unter den Armen gepackt.
    »Was wollt ihr von mir?«, schrie die Kleine entsetzt.
    »Mach keinen Zoff, Schnalle. Eine kleine Arbeitsplatzveränderung. Weiter nischt!«
    Da begann das

Weitere Kostenlose Bücher