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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
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Münchner Luden. Seine Finger im Geschäft sieht man nicht. Bobby wäre da, ich weiß es. Und mit einer guten Truppe.«
    Elvira schenkte sich einen Cognac ein. »Magste auch einen?«, fragte sie.
    »Lieber einen Wodka«, sagte sie. »Ich muss nachher ein hohes Tier bedienen. Und der mag es nicht, wenn ich aus der Schnauze stinke. Wodka riechst du nicht so.«
    Elvira goss ein und schob Liza das Glas hinüber. Dann furchte sie die Stirn.
    »Aber ich müsste ja auch an Bobby löhnen«, sagte sie dann.
    »Löhnen oder draufgehen, was ist dir lieber?«, fauchte Elvira. »Manchmal kommst du mir so gierig vor wie ein Straßenköter, dem sie drei Wochen nix zu fressen gegeben haben. Du machst doch gute Matte hier. Und 'nen Luden zu bescheißen, dürfte für dich das kleinste Problem sein.«
    »Geheimkonferenz?«, erkundigte sich Jenny. Man hatte das blonde Mädchen nicht bemerkt. Jenny gehörte, wie auch Liza, zu Elviras Vertrauten. Von einigen der Leipziger Dirnen war Elvira schon betrogen worden. Auch diese Mädchen saßen auf dem Zug nach Nirgendwo …
    »Liza möchte einen Ludentrupp aus München kommen lassen«, gab Elvira bereitwillig Auskunft.
    »Also, da wäre ja mein Charlie ...«
    »Dein Charlie ist ein Arschloch«, unterbrach Liza. »Der hat ein Strafregister, so lang und breit wie die Seiten der Süddeutschen. Da hätten wir Ärger mit den Bullen von der ersten Stunde an, und dein Charlie wäre nach ein paar Tagen in Bautzen.«
    »Ich weiß, du hast deinen Saubermann Bobby im Auge«, warf ihr Jenny gehässig hin. »Willst noch mal bei dem landen, wie? Der haust jetzt mit einer Toptülle aus Paris im Arabellahaus und pfeift dir einen Haufen vor die Hütte.«
    Liza zuckte zusammen. Sie hatte Bobby geliebt. Mochte man von ihm gesagt haben, was man wollte. Er hatte sie oft betrogen. Aber er hatte sie geliebt. Und Liza war überzeugt davon, dass er noch heute an ihr hing. Ein Anruf, ihrer Meinung nach, und Bobby war dort, wo sie ihn brauchte. Jenny störte diese Illusion. Aber zerstören konnte sie sie nicht.
    »Du hast keine Ahnung«, würgte Liza heraus und fühlte, wie sich die Erinnerung ihrer bemächtigte. Das Wasser schoß ihr in die Augen und drohte die sorgfältig aufgetragene Maske zu zerstören.
    »Ich hab dir auch nicht auf die Zehen treten wollen, Mensch. Sei doch nicht so empfindlich.«
    »Ich mach's mit dreien auf einmal«, sagte Liza beherrscht. »Aber in diesem Punkt bin ich einfach empfindlich. Das weißt du, und immer wieder musste du drangehen, du perverse Drecksau!«
    »Streitet nicht«, blockte Elvira ab. »Du weißt, dass es Jenny nicht so meint ...«
    »Dann soll sie, verflucht noch mal, ihre Fresse halten!«, rief Liza, drehte sich um und ging.
    »Mensch Meier!«, stöhnte Elvira. »Hab ich schon Zirkus mit den Luden, so fangt ihr mir jetzt auch noch mit dem Theater an. Dein Charlie, so ein Kerl er auch auf der Matte sein mag, ist nichts für hier. Er hat nämlich nischt im Hirn. Wenn es einer vorne dran, in den Muskeln und im Geldbeutel hat, ist es nicht genug.«
    »Vielleicht hast du recht«, gab Jenny kleinlaut zu. »War ja auch nur eine Idee und muss nicht sein. Vielleicht erspare ich mir eine Menge blauer Flecke, wenn er nicht kommt.«
    »Na siehste!«, sagte Elvira befriedigt. »Und nun sieh zu, dass du dat mit Liza wieder in Ordnung bringst. Die muss heute noch einen Nobelkunden ranlassen. Und mit schlechter Laune geht das nicht.«
    Jenny ging zu Liza, die allein in einer Nische hockte und mit den Tränen kämpfte.
    »Tut mir echt leid, Liza«, sagte Jenny. »Dein Bobby ist besser für so was. Und die Pariser Nutte, die hat er schon wieder zum Teufel gejagt. Weiß ich von Laura. Und die ist echt, was die Infos angeht.«
    Diese Worte, diese papierdünne Hoffnung, war genug, um Lizas Sinne zu ändern. Die graue Stimmung schlug in ein Hochgefühl um.
    »Morgen«, sagte Liza stolz und glücklich. »Morgen rufe ich Bobby an. Und am Abend ist er hier. Du wirst es sehen!«
     
    *
     
    Mit dieser Behauptung behielt Liza recht. Sie rief »ihren« Bobby an, schilderte ihm mit ein paar Worten die Situation, Bobby sagte zu und kam.
    Noch am gleichen Abend betrat er gegen Mitternacht mit zwei unwahrscheinlichen Muskelmännern das »Puppenstübchen« in Leipzig. Bobby war vom rein Äußeren her genau der Mann, von dem viele Frauen träumten.
    Er war hünenhaft groß und hatte blondes, leicht gelocktes Haar, das er nicht zu lang trug. Die Haut besaß zu jeder Zeit den Jahres jenen modischen Bronzeton,

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