Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
schön hart.«
Jason sah getroffen aus. »Hart? Ich bin nur vorsichtig.«
»Ihr Bruder stirbt«, sagte Piper.
»Ich rede mit ihr«, erklärte Frank.
»Nein«, sagte Piper. »Sie muss sich erst beruhigen. Glaub mir. Ich sehe in ein paar Minuten nach ihr.«
»Aber …« Frank schnaubte wie ein gereizter Bär. »Schön. Ich warte.«
Von oben kam ein Krach wie von einem Riesenbohrer.
»Das ist Festus«, sagte Leo, »ich hab ihn auf Autopilot gestellt, aber wir sind jetzt sicher bald in Atlanta. Ich muss rauf … äh, falls wir wissen, wo wir landen sollen.«
Alle drehten sich zu Percy um.
Jason hob eine Augenbraue. »Du bist Käpten Salzwasser. Irgendein Vorschlag des Fachmannes?«
Lag da Groll in seiner Stimme? Percy überlegte, ob Jason insgeheim wegen des Duells in Kansas sauer sein könnte. Jason hatte Witze darüber gerissen, aber Percy wurde langsam klar, dass sie beide deshalb verärgert waren. Man konnte nicht zwei Halbgötter aufeinanderhetzen, ohne dass sie sich nachher fragten, wer wohl stärker gewesen wäre.
»Ich bin nicht sicher«, gab er zu. »Irgendwo zentral, hoch oben, damit wir einen guten Überblick über die Stadt haben. Vielleicht in einem Park mit Wald? Wir wollen schließlich nicht mitten in der Stadt mit einem Kriegsschiff landen. Ich glaube, nicht einmal der Nebel könnte etwas so Großes verbergen.«
Leo nickte. »Dann los.« Er rannte zur Treppe.
Frank ließ sich widerstrebend wieder in seinen Sessel sinken. Er tat Percy leid. Auf dem Weg nach Alaska hatte er gesehen, wie Frank und Hazel einander näherkamen. Er wusste, wie gern Frank sie beschützen wollte, und hatte auch gesehen, wie wütend Frank Leo immer wieder ansah. Es kam ihm wie eine gute Idee vor, Frank für eine Weile vom Schiff zu holen.
»Wenn wir gelandet sind, seh ich mich mal in Atlanta um«, sagte Percy. »Frank, ich könnte deine Hilfe brauchen.«
»Du meinst, ich soll mich wieder in einen Drachen verwandeln? Ehrlich, Percy, ich will diesen Einsatz nicht als das fliegende Taxi für alle Welt verbringen …«
»Nein«, sagte Percy. »Ich möchte, dass du mitkommst, weil du das Blut des Poseidon in dir hast. Vielleicht kannst du mir helfen, das Salzwasser zu finden. Außerdem bist du ein guter Kämpfer.«
Das schien Franks Stimmung ein wenig zu heben. »Sicher. Glaub schon.«
»Super«, sagte Percy. »Wir brauchen noch jemanden. Annabeth …«
»Nichts da«, blaffte Trainer Hedge. »Junge Dame, du hast Hausarrest.«
Annabeth starrte ihn an, als redete er in einer fremden Sprache. »Verzeihung?«
»Du und Jackson, ihr geht zusammen nirgendwohin!«, erklärte Hedge. Er starrte Percy wütend an, wie um ihn zum Widerspruch herauszufordern. »Ich begleite Frank und Mr Schleicher Jackson. Ihr anderen passt auf das Schiff auf und sorgt dafür, dass Annabeth nicht gegen noch mehr Vorschriften verstößt.«
Wunderbar, dachte Percy. So ganz unter Jungs, mit Frank und einem blutrünstigen Satyrn, um in einer Stadt mitten im Land Salzwasser zu suchen.
»Das«, sagte er, »wird ja ein Superspaß!«
XV
Percy
Percy ging an Deck und sagte: »Wow!«
Sie waren in der Nähe eines bewaldeten Hügels gelandet. Ein Komplex aus weißen Gebäuden, wie ein Museum oder eine Universität, lag auf ihrer linken Seite in einem Fichtenwald. Unter ihnen breitete sich die Stadt Atlanta aus – eine Ansammlung von braunen und silbernen Wolkenkratzern, die sich aus einem scheinbar endlosen Gelände voller Straßen, Bahnlinien, Häusern und grünen Waldgebieten erhoben.
»Ach, ist das schön«, Trainer Hedge sog die Morgenluft ein. »Gute Wahl, Valdez.«
Leo zuckte mit den Schultern. »Ich hab mir einfach eine Anhöhe ausgesucht. Das dahinten ist eine Bibliothek mit Museum. Sagt jedenfalls Festus.«
»Das kann ich ja wohl nicht ahnen!«, blaffte Hedge. »Aber ist dir klar, was auf diesem Hügel passiert ist? Du, Frank Zhang, müsstest das wissen.«
Frank zuckte zusammen. »Ich?«
»Ein Sohn des Ares hat hier gestanden«, rief Hedge empört.
»Ich bin übrigens Römer … also Mars.«
»Egal! Berühmter Ort aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg.«
»Ich bin übrigens Kanadier.«
»Auch egal! General Sherman, Oberkommandant der Union, stand auf diesem Hügel und hat zugesehen, wie die Stadt Atlanta brannte. Hat eine Schneise der Verwüstung von hier bis zum Meer geschlagen. Sengen, plündern, verwüsten – das war noch ein Halbgott!«
Frank wich vor dem Satyrn zurück. »Ja, schon gut.«
Percy interessierte sich nicht
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