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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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an. Plötzlich drückte ihr recht weiches Vorderteil ihn gegen die Wand.
    »Hoppla«, sagte sie und wich wieder zurück. »Das wollte ich nicht.«
    »Ich habe nein gesagt, als du auf mich zukamst«, japste er. »Aber du hast sogar noch beschleunigt.«
    »Es ist also tatsächlich Umkehrholz!« sagte sie.
    »Ich hoffe, dass es genug ist.« Er musterte das kleine Stück und dachte an den Raum voller Amnesiadämpfe im Keller.
    »Es muss einfach genügen«, sagte sie entschieden.
    Sie trugen es hinunter zu der versiegelten Tür, entriegelten sie wieder und zögerten. »Ich glaube, wir müssen es in den Topf geben«, bemerkte Chex. »Aber wenn wir uns ihm zu sehr nähern, werden wir alles vergessen.«
    »Aber nicht doch«, meinte Volney, »denn wer dav Holv in der Hand hält…«
    »Ja, der kehrt den Gedächtnisverlust um!« rief Esk. »Ich tue es!« Dann eilte er mit dem Holzstück die Stufen hinunter. Als er unten angekommen war, schritt er zu dem verschlossenen Raum hinüber, riss die Tür auf, watete durch die dichtgeballten Dämpfe und schleuderte das Holzstück in den brodelnden Topf.
    Die Wirkung war fulminant: Nicht nur, dass der Gedächtnisverlust umgekehrt wurde, wie er an seiner plötzlich geschärften Erinnerung erkannte; der Topf selbst hörte auf zu brodeln und erstarrte.
    Er kehrte in den Wohntrakt zurück. »Auftrag ausgeführt«, verkündete er.
    »Nur, dass wir immer noch nicht wissen, was mit dem Guten Magier geschehen ist«, wandte Chex ein. »Und deshalb haben wir noch immer nicht die Antworten erhalten, deretwegen wir hierher gekommen sind.«
    »Vielleicht kann uns ein magischer Spiegel zeigen, wohin er gegangen ist«, schlug Esk vor.
    Schließlich entdeckten sie einen Spiegel. Doch als sie sich ihm näherten, begann er zu flackern. »Schloss Roogna ruft Magier Humfrey«, sagte er. »Humfrey, bitte melden. Ende.«
    »Er ist nicht da«, sagte Esk zu dem Spiegel.
    »Schloss Roogna ruft Magier Humfrey«, wiederholte der Spiegel. »Humfrey, bitte melden. Ende.«
    »Wie kann ich dieses Ding auf Antwort stellen?« fragte Esk.
    Im Spiegel erschien ein Auge und musterte ihn. »Das kannst du nicht, Ogerschnauze«, sagte es. »Ich reagiere nur auf befugte Personen. Sag dem Guten Magier, er soll gefälligst seinen Zaubererhintern hierher bewegen und dem König Antwort geben.«
    »Aber der Gute Magier ist doch gar nicht da!« rief Chex.
    »Ausreden will ich gar nicht hören, Nymphennudel«, konterte der Spiegel. »Holt ihn einfach her.«
    »Jetzt hör mal zu, Glasfratze!« sagte Esk und hob eine Faust.
    »Bestimmt nicht, Mundanierhirn«, lautete die Antwort. »Ich bin sehr viel mehr wert als du. Es ist ein Kapitalverbrechen, einen Spiegel zu zertrümmern.«
    »Stell einfach den König zu uns durch, dann werden wir ihm schon erzählen, was hier geschieht«, erwiderte Chex wütend.
    »Tut mir leid, Ponyschwanz, aber dazu bist du nicht autorisiert.« Dann war der Spiegel leer.
    »Jetzt verstehe ich, wieso manche Spiegel kaputtgehen«, murmelte Esk mürrisch.
    »Das ist einfach nur die Widernatürlichkeit des Unbelebten«, sagte Chex. »Ich fürchte nur, dass wir wohl jetzt selbst nach Schloss Roogna müssen, um dort allen zu sagen, was wir hier festgestellt haben, und um zu sehen, was sie dagegen tun werden.«
    »Vlov Roogna?« fragte Volney.
    »Möglicherweise ist das der einzige Weg, wie wir unsere Probleme noch lösen können«, meinte sie.
    Und so sah es tatsächlich aus.

5
IVY
    Die Nacht verbrachten sie im Schloss des Magiers, und am Morgen machten sie sich auf den Weg nach Schloss Roogna. Sie nahmen eine Leiter mit, die sie in einem Lagerschuppen gefunden hatten; Chex hatte sich ein Ende unter den Arm geklemmt und das andere auf ihren Rumpf gelegt. Die Leiter beeinträchtigte die Beweglichkeit ihres Schweifs ein wenig, so dass die Stechfliegen lästiger waren als sonst, doch bis zum Schloss war es ja nicht weit.
    Wieder durchstießen sie den illusionären Berg, und diesmal gelang es ihnen mit Hilfe der über den Abgrund gelegten Leiter wesentlich schneller, das Hindernis zu überwinden. An der Nordseite traten sie heraus und schritten auf dem Pfad weiter. »Weißt du, ich frage mich, wie diese kleinen Raucher über den Abgrund gelangten«, bemerkte Esk. »Ob sie darüber springen konnten?«
    »Sie sind ziemlich flink«, antwortete Chex. »Ich schätze, das können sie schon. Vielleicht sind sie aber auch nur blindlings vorangestürzt, und einige haben es geschafft, andere wiederum nicht. Wir wissen ja nicht,

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