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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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Weise verschwunden war.
    Doch je näher sie dem Schloss kamen, um so nervöser wurde Chex. »Stimmt etwas nicht?« fragte Esk sie schließlich.
    Sie seufzte. »Ich bin mir nicht sicher. Es geht um etwas Persönliches.«
    »Oh. Dann geht es mich also nichts an.«
    »Vielleicht geht es dich doch etwas an, weil es nämlich darüber entscheiden könnte, wie du dort aufgenommen wirst, und Volney auch.«
    Die Wühlmaus stellte die kleinen Ohren auf. »Gibt ev Vwierigkeiten auf Roogna?«
    »Gewissermaßen. Damit ihr das versteht, muss ich erst ein paar Fakten rekapitulieren.«
    Esk zuckte die Schultern. »Wir werden dir zuhören.« Er war neugieriger, als er gern zugegeben hätte; was konnte einem Wesen nur solche Schwierigkeiten bereiten, das ansonsten allen natürlichen Bedürfnissen gegenüber völlig offen war?
    »Ich bin, wie du bemerkt hast, ein Mischling«, fing sie an.
    »Ich auch«, versetzte Esk. »Wir könnten sogar irgendwo einen gemeinsamen menschlichen Vorfahren haben.«
    Sie lächelte kurz. »Das könnten wir. Aber die Zentauren halten sich, wie immer sie auch entstanden sein mögen, für eine reine Rasse und haben nichts für Vermischung übrig.«
    »Oho! Dann mögen sie dich vielleicht nicht sonderlich!«
    »Einige nicht«, bestätigte sie etwas traurig. »Leider sind jene, die vielleicht besonders pikiert auf meine gemischte Erblinie blicken könnten, ausgerechnet meine Großeltern zentaurenseits.«
    »Deine Großeltern wissen gar nichts davon?« fragte Esk überrascht.
    »Meine Mutter, Chem Zentaur, fand keinen Partner ihrer eigenen Art. Jenseits der Zentaureninsel sind die Zentauren nicht sonderlich häufig anzutreffen, so etwas kann also vorkommen. Sie… ließ sich mit einem Hippogryph ein. Deshalb habe ich auch Flügel. Doch weil sie wusste, dass man einer solchen Verbindung mit Unmut begegnen würde, informierte sie ihre Eltern nicht davon. Nur ihren Bruder, Chet, zu dem sie ein engeres Verhältnis hatte. Das bedeutet, dass zu der Indiskretion ihrer Verbindung auch noch die Irreführung ihrer Eltern kam. Unter Zentauren geht man mit dergleichen nicht unbedingt milde um.«
    »Aber eigentlich war es doch ihre eigene Sache, nicht wahr?« fragte Esk. »Ich meine, sie war doch nicht irgendwie verpflichtet, es ihren Eltern zu melden, oder?«
    »Das war auch Chems Meinung«, bestätigte Chex. »Aber es ist möglich, dass andere Zentauren das anders sehen.«
    »Und deine… Großeltern… sind also auf Schloss Roogna«, schloss Esk, nachdem er alles verstanden hatte.
    »Ich glaube es.«
    »Und wenn sie dich sehen, mit deinen Flügeln…«
    »… dann bin ich mir nicht sicher, wie sie darauf reagieren werden.«
    »Vielleicht kannst du ja im Wald abwarten, während Volney und ich hineingehen.«
    Sie seufzte. »Nein danke. Ich glaube, es ist an der Zeit, sich der Sache zu stellen.«
    »Wenn du es so haben möchtest.«
    »Ich glaube, dass es so sein muss. Ich mag keine Täuschung, und in dem Umfang, in dem schon meine bloße Existenz eine Täuschung darstellt, bin ich es mir selbst schuldig, sie aus der Welt zu schaffen.«
    »Das leuchtet mir ein«, meinte Esk. Zentauren waren bekannt für ihre besondere Ethik, was für jene, die mit ihnen zu tun bekamen, sowohl Vor- als auch Nachteile hatte.
    Sie kamen gut voran und begegneten keinem weiteren Drachen; anscheinend waren die kleinen Raucher endlich dort angelangt, wohin sie sollten, und hatten den Pfad verlassen. Als die Nacht anbrach, glaubten sie, in der Nähe von Schloss Roogna zu sein.
    Sie verteilten die Wachen wieder wie in der Nacht zuvor, da sie der Sicherheit des Pfads nicht gänzlich trauten. Doch nichts ereignete sich, und am Morgen frühstückten sie Früchte und Knollengewächse und setzten sich wieder in Marsch.
    Plötzlich erscholl Hufgetrappel vor ihnen. »Das ist ein Zentaur!« rief Chex. »Ach, bin ich nervös!«
    Das konnte Esk ihr gut nachempfinden. Auch er war nervös, doch aus anderem Grund: Er war noch nie auf Schloss Roogna gewesen, und er war sich nicht ganz sicher, wie der König auf eine Kreuzung zwischen Mensch und Oger reagieren würde. Natürlich war er im Augenblick nur eine Art Bote, der vom Verschwinden des Guten Magiers berichten musste, dennoch machte er sich Sorgen. Volney Wühlmaus schien sich auch nicht viel wohler zu fühlen.
    Sie wichen an den Wegesrand zurück, um den Zentauren durchzulassen. Doch nun begann Volney nervös die drückende Luft zu wittern: »Ventaur – und Drache«, verkündete er.
    Sofort nahm Chex ihren

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