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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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bestehen schien.
    Doch es blieb keine Zeit für lange Betrachtungen; vor ihnen verschwand Horace bereits um eine Biegung. Chex galoppierte ihm nach.
    »Komisch… die wachsen ja in den Boden hinein«, bemerkte Ivy. »Aber weißt du, das ist nicht so anstrengend wie beim ersten Mal, als ich hier war.«
    »Du warst schon einmal im Kürbis?« fragte Chex erstaunt.
    »Ja, es war scheußlich, aber hier sind ja bloß ein paar Pflanzen, die in Zombiegräber hineinwachsen.«
    »Das ist ein Zombiehorror!« begriff Chex. »Dinge, die den Zombies Angst einjagen – Pflanzen, zum Beispiel, die sich in ihre Gräber bohren und ihre Vitalität anzapfen, oder was immer sie haben mögen.«
    »So muss es sein!« stimmte Ivy ihr fröhlich zu. »Zombieschrecken!«
    Vor ihnen ertönte ein scharfes Zischen. Eine Giftschlange schien es auf eines von Horaces Beinen abgesehen zu haben. Doch der Zentaur sprang beiseite, und die Fänge schlossen sich statt dessen um eine kränkliche Rose.
    Sofort verwandelte die Blume ihre Farbe und wurde gesund und lebendig. Wunderschöne rote Blüten bildeten sich aus.
    »Aber was ist denn daran so schlimm?« wollte Ivy wissen. »Wenn sie Horace gebissen hätte, dann wäre er doch wieder gesund, nicht wahr?«
    »Was für einen Zombie ja vielleicht das Schlimmste sein könnte, was es gibt«, meinte Chex. »Genau wie umgekehrt für uns.« Aber es war wirklich seltsam!
    Vor einer neuen Gefahr hielt Horace an: ein Gebiet wedelnder Messer. Es schien keine Lebewesen zu geben, die sie führten; die Messer schnitten einfach aus eigener Kraft um sich, was allerdings für Lebewesen ebenso gefährlich war wie für Zombies. Wie sollten sie daran vorbeikommen?
    Horace zog ein rostiges Messer aus seinem Rucksack. Er schleuderte es in das Durcheinander.
    Sofort griffen die anderen Messer es an. Funken stoben, als Metall auf Metall schlug. Schon bald hackten die magischen Messer, deren Blutdurst geweckt worden war, aufeinander ein. Bald darauf waren alle Klingen zerbrochen, sie hatten sich gegenseitig zerstört. Nun konnten sie unbeschadet durch dieses Gebiet ziehen.
    Woraufhin Horace kehrtmachte und den Weg zurückging, den sie gekommen waren. Verblüfft folgte ihm Chex. Was war denn das für ein Labyrinth?
    Der Pfad hinter ihnen hatte sich verändert. Nun war die Zombievegetation Zombiemineralien gewichen: verwesenden Steinen, rostigem Metall und aufgelöstem Plastik. Horace bahnte sich seinen Weg hindurch und berührte dabei nichts außer dem Boden – bis er plötzlich mit dem Huf auf einen feuchten grünen Stein trampelte.
    Der Stein zerbarst. Die Splitter fielen zu Boden und brannten sich ihren Weg hinein, versanken aus dem Blickfeld. Der Boden selbst begann zu brennen, mit kränklich grüner Flamme: Zombiefeuer.
    Nach und nach wurde so Unterholz freigelegt, als die Erde darüber abbrannte. Seltsamerweise blieb das Holz vom Feuer unberührt, bis es schließlich erstarb.
    Horace setzte den Vorderhuf auf das hintere Ende des Holzes, das daraufhin im Boden verschwand. Statt dessen hob sich die gegenüberliegende Seite; das Brett war in der Mitte an Scharnieren befestigt. Darunter erblickten sie eine Holztreppe, die in einen beleuchteten Keller führte.
    »Oh!« flüsterte Ivy fasziniert.
    Horace kehrte um und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren, ohne die Treppe zu beachten. Verwundert folgte Chex ihm.
    Wieder hatte sich die Szenerie verändert. Nun bestand sie aus Zombietieren: rattengleichen Wesen, die ziellos umherhuschten und Stücke von ihrem Körper verloren.
    Horace trat dazwischen, wobei er darauf achtete, dass seine Hufe keines davon zermalmten. Chex folgte ihm ebenso vorsichtig. Sie ahnte schon, was als nächstes geschehen würde: Der Zentaur würde sich eines der Wesen zum Zermalmen aussuchen, und dann würde sich ihnen ein neuer Weg erschließen, den er unbeachtet lassen würde. Selbst in seiner Berechenbarkeit war dieser Ort recht merkwürdig.
    Horace trat gegen eine Ratte. Das Wesen quiekte. Sofort erhoben sich die anderen und quiekten ebenfalls. Dann verwandelten sie sich in Zahlen und stiegen empor. Der Boden wurde zu einem Gitter, auf dessen Kästen die Schatten der Zahlen tanzten.
    Horace legte sich auf den Boden und bedeckte einige der Kästen. Zornig legten sich die dazugehörigen Zahlen schräg und griffen an. Sie wirbelten um ihre eigene Achse, so dass ihre Enden zu Schnittflächen wurden, und stürzten sich auf seinen Körper.
    Chex, die ziemlich beunruhigt war, legte sich ebenfalls hin.

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