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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schwierigkeiten, Zombies als vollwertige Wesen anzusehen«, meinte Millie.
    Chex erinnerte sich an die Schwierigkeiten, die manche Leute hatten, Mischlinge zu akzeptieren. »Ein Zombieführer ist schon in Ordnung«, entschied sie abrupt.
    »Also gut. Ich werde Horace bitten.« Dann rief sie mit lauter Stimme:
    »Ivy! Ihr müsst weiter!«
    »Och!« antwortete Ivy. »Zomonster macht Spaß!«
    Millie zwinkerte Chex zu. »Es sei denn, ihr wollt noch etwas bleiben und mit den Zombies zusammen essen, Liebe.«
    Plötzlich kam Ivy die Treppen heruntergerannt. »Ich bin schon fertig, aber trotzdem, vielen Dank, Millie.«
    »Aber wir haben wirklich so herrlich verfaultes Essen!« protestierte Millie lächelnd. »Den allerbesten Schimmel und sogar ein paar tote Maden. Bist du ganz sicher…?«
    »Ganz sicher, danke«, sagte Ivy mit unerschütterlicher Höflichkeit.
    »Dann vielleicht ein anderes Mal«, sagte Millie in gespieltem Bedauern. Offensichtlich hatte sie schon ihre Erfahrungen mit Kindern.
    Sie führte sie hinaus.
    Horace erwies sich als ein Zentaur, der noch nicht allzusehr verwest war. Dort, wo ihm die Haare ausgefallen waren, wies sein Körper Flecken auf, und sein Gesicht wirkte etwas wurmstichig, doch ansonsten war er schon in Ordnung.
    »Bitte zeige Chex den anderen Weg zur Zentaureninsel«, forderte Millie ihn auf. »Und warte, bis sie zurück ist. Verstehst du?«
    »Ja, Millie Gespenscht«, sagte Horace und sprach so deutlich, wie es seine verwesten Lippen zuließen.
    Chex half Ivy beim Aufsitzen. »Danke, Millie. Das weiß ich wirklich zu schätzen.«
    »Für eine gute Sache tue ich das doch gern«, erwiderte Millie. »Es war nett, dich kennen zu lernen, Chex.«
    Dann setzte sich Horace schon in Bewegung, und Chex musste ihm nacheilen. »Auf Wiedersehen, Millie!« rief Ivy und winkte heftig. »Auf Wiedersehen, Zombies!« Millie und mehrere Zombies winkten zurück.
    »Millie sah wirklich nicht wie ein Zombie aus«, bemerkte Chex.
    »O nein, sie ist doch ein Gespenst!« erklärte Ivy.
    »Ein Gespenst!« rief Chex. Doch dann erinnerte sie sich daran, wie Horace Millie genannt hatte: Gespenscht.
    »Na ja, in Wirklichkeit ist sie ja gar kein Gespenst mehr«, erklärte Ivy weiter. »Aber achthundert Jahre lang war sie eines, deshalb nennen wir sie immer noch Millie das Gespenst.«
    »Achthundert Jahre!«
    »Ja, und dann hat sie irgendeinen Preis gewonnen oder so was und wurde wieder lebendig gemacht, und sie hat sich um Papi gekümmert, als er noch klein war, und dann hat sie den Zombiemeister geheiratet und lebt seitdem noch heute. Sie ist echt nett.« Ivy hielt inne.
    Und dann: »Wirklich nett!« Genau gleichzeitig mit Chex' Berichtigung.
    Der Pfad, dem sie folgten, war leicht auszumachen. Chex fragte sich, warum Millie ihn als schwierig bezeichnet hatte.
    Plötzlich blieb Horace stehen.
    »Drachennescht voraus«, verkündete er und verlor dabei einen verfärbten Zahn.
    Das wäre wirklich eine Schwierigkeit! Chex nahm ihren Bogen auf. »Ein großes?«
    »Viele grosche«, sagte er. »Wir umgehen.«
    »Ich dachte, wir würden es bereits umgehen.«
    Doch nun führte er sie den Weg entlang in dichte Vegetation hinein, die hauptsächlich aus monströsen Schlingpflanzen zu bestehen schien.
    »Die wachsen hier auf Drachendung«, bemerkte Ivy. »Deshalb sind sie wahrscheinlich auch so groß! Aber weißt du, die hier sehen aus wie…«
    Plötzlich standen sie vor dem größten Kürbis, den Chex jemals gesehen hatte. »Aber das ist ja ein…«, fing sie erschrocken an.
    »Hypnokürbis«, beendete Ivy ihren Satz, während Horace in das riesige Guckloch hineinsprang.
    »Wir können doch nicht…«, protestierte Chex entsetzt. »Niemand kommt allein wieder, aus einem Hypnokürbis heraus! Angeblich soll es nicht einmal einen physischen Zugang geben. Das soll alles eine Sache des Geistes sein! Aber Horace ist gerade eben…«
    »Ich schätze, deshalb brauchen wir auch einen Führer«, warf Ivy ein.
    Chex nickte. Wahrscheinlich war es so. Wenn sie ihren Führer nicht verlieren wollten, mussten sie sich beeilen.
    Chex nahm ihren Mut zusammen und sprang in das Guckloch hinein.
    Sie landete auf dichter Vegetation, ganz ähnlich jener, die sie soeben hinter sich gelassen hatte. Doch der Ort hier wies einen entscheidenden Unterschied auf: Es war Zombievegetation. Die Blätter der Pflanzen verwesten, und die Stängel waren fleckig. Dennoch breiteten sich die Schlingpflanzen bis zu einer Mulde aus, die aus eingesackten Gräbern zu

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