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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Säbels gelegt, um ganz nebenbei darauf hinzuweisen, dass er einen trug.
    Häcke schielte schuldbewusst zu ihm hinüber. »Halten Sie sich hier raus, Tunny. Den hier haben wir aufgestöbert, der gehört uns.«
    »Ihnen? Wo steht denn in den Heeresbestimmungen, dass Sie Gefangene quälen dürfen, nur weil Sie sie gefunden haben?«
    »Was kümmern Sie die Bestimmungen? Was machen Sie überhaupt hier, das würde mich doch sehr interessieren!«
    »Zufällig hat mich Oberfeldwebel Forest zusammen mit dem Gefreiten Dotter als Patrouille ausgeschickt, um dafür zu sorgen, dass keiner von unseren Männern hinter die Linie der Posten schleicht und irgendetwas anstellt. Und was muss ich sehen – da sind Sie doch tatsächlich hinter den Linien unterwegs und versuchen, einen Zivilisten auszurauben. Das nenne ich hinterhältig. Nennen Sie das auch hinterhältig, Dotter?«
    »Nun, also …«
    Tunny wartete die Antwort nicht ab. »Sie wissen, was General Jalenhorm gesagt hat. Wir sind unter anderem hier, um mit Herz und Verstand für die Union zu werben. Da können Sie nicht einfach hergehen und die Landbevölkerung ausrauben, Häcke. Das kann ich nicht zulassen. Das steht im Gegensatz zu allem, was wir hier zu tun versuchen.«
    »Der verdammte General Jalenhorm?« Häcke schnaubte. »Herz und Verstand? Sie? Bringen Sie mich nicht zum Lachen!«
    »Sie und lachen?« Tunny runzelte die Stirn. »Sie und lachen ? Gefreiter Dotter, heben Sie doch bitte Ihren gespannten Flachbogen und richten Sie ihn auf den Hauptgefreiten Häcke.«
    Dotter glotzte ihn an. »Was?«
    »Was?«, schnaufte Häcke.
    Tunny hob den Arm. »Sie haben mich gehört, richten Sie Ihren Bogen auf ihn!«
    Dotter hob die Waffe, bis der Bolzen in etwa auf Häckes Bauch zeigte. »So?«
    »Wie denn wohl sonst? So, Hauptgefreiter Häcke, wie sehr ist Ihnen denn jetzt zum Lachen? Ich zähle bis drei. Wenn Sie diesem Nordmann dann nicht seinen Pelz zurückgegeben haben, gebe ich dem Gefreiten Dotter den Befehl zu schießen. Und man weiß nie, er steht ja nur fünf Schritt entfernt, er könnte Sie treffen.«
    »Jetzt hören Sie mal!«
    »Eins.«
    »Hören Sie!«
    »Zwei!«
    »Schon gut. Schon gut!« Häcke warf dem Nordmann den Pelz ins Gesicht und stürmte empört in Richtung Wald davon. »Aber dafür werden Sie büßen, Tunny, das verspreche ich Ihnen!«
    Tunny drehte sich grinsend um und schlenderte ihm hinterher. Häcke öffnete den Mund und wollte gerade noch eine bösartige Bemerkung machen, als Tunny ihm seine Feldflasche mit voller Wucht seitlich gegen den Kopf schlug, die, da sie voll war, ein ordentliches Gewicht hatte. Es ging so schnell, dass Häcke sich nicht einmal ducken konnte, sondern wie ein Stein in den Dreck kippte.
    »Dafür werden Sie büßen, Korporal Tunny!«, zischte Tunny und versetzte Häcke einen heftigen Tritt ins Gemächt, um seinen Worten noch etwas Gewicht zu verleihen. Dann nahm er sich Häckes neue Feldflasche und schob ihm im Austausch seine eigene zerbeulte in den Gürtel. »Damit Sie mich in Erinnerung behalten.« Er sah zu Häckes schlaksigem Begleiter hinüber, der vollauf mit Glotzen beschäftigt war. »Wollen Sie noch was hinzufügen, Sie Bohnenstange?«
    »Ich … ich …«
    »Ich? Was soll das denn heißen? Erschießen Sie ihn, Dotter.«
    »Was?«, quiekte Dotter.
    »Was?«, quiekte der lange Soldat.
    »Ich mache doch nur Spaß, ihr Idioten! Verdammt noch mal, denkt denn hier niemand außer mir? Schleppen Sie Ihren Schlappschwanz von Hauptgefreiten wieder hinter die Linien, und wenn ich einen von Ihnen noch mal hier draußen erwische, dann erschieße ich Sie höchstpersönlich.« Der Lange half dem stöhnenden Häcke beim Aufstehen, und die beiden schlichen zum Waldrand, Häcke deutlich o-beinig und mit blutverklebtem Haar. Tunny wartete, bis sie außer Sicht waren. Dann wandte er sich an den Nordmann und streckte die Hand aus. »Und jetzt her mit dem Pelz.«
    Eins musste man dem Mann lassen, auch wenn er die Sprache vermutlich nicht beherrschte: Er begriff sofort, worum es ging. Sein Gesicht wurde lang, und er klatschte Tunny das Fell in die Hand. Es war nicht einmal ein besonders gutes, wie er jetzt aus der Nähe sah, es war nur grob abgezogen worden und roch säuerlich. »Was hast du noch?« Tunny kam näher, eine Hand vorsichtshalber auf dem Griff des Säbels, und klopfte den Mann sorgfältig ab.
    »Wir plündern ihn aus?« Dotter hatte seinen Bogen jetzt auf den Nordmann gerichtet, sodass er Tunny ein gutes Stück näher war,

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