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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Aber bei den Schicksalsgöttinnen, ich hoffe genau das. O bitte, o bitte, o bitte, ich bitte nur um diese eine Sache. Schickt mir eine Schlacht.

EHRGEIZ
    F in?«
    »Hmmm?«
    Er stützte sich auf den Ellenbogen und lächelte sie an. »Ich liebe dich.«
    »Hmmm.«
    Eine Pause. Sie erwartete lange schon nicht mehr, dass die Liebe sie wie ein Blitz treffen würde. Manche Menschen sind empfänglich für diese Art der Liebe, andere haben kühlere Köpfe.
    »Fin?«
    »Hmmm?«
    »Es stimmt wirklich. Ich liebe dich.«
    Sie empfand ebenfalls Liebe für ihn, auch wenn es ihr schwerfiel, die Worte auszusprechen. Zumindest empfand sie etwas, das sehr nahe an Liebe herankam. Er sah in Uniform hervorragend aus, wenn er sie auszog, noch besser, und manchmal überraschte er sie damit, dass er sie zum Lachen brachte. Wenn sie sich küssten, dann flammte Feuer auf. Er war ehrbar, großzügig, fleißig, respektvoll, er roch gut … schön, er besaß vielleicht keinen überragenden Intellekt, aber das war vielleicht auch gut so. In einer Ehe ist normalerweise nur für einen großen Denker Platz.
    »Guter Junge«, raunte sie und tätschelte ihm die Wange. Sie empfand für ihn große Zuneigung und nur ganz gelegentlich ein wenig Verachtung, und das war mehr, als sie über die meisten Männer sagen konnte. Sie passten gut zusammen. Optimist und Pessimistin, Idealist und Pragmatikerin, Träumer und Zynikerin. Von seinem edlen Blut und ihrem brennenden Ehrgeiz ganz zu schweigen.
    Er stieß einen enttäuschten Seufzer aus. »Ich schwöre, jeder Mann in der verdammten Truppe ist verrückt nach dir.«
    »Auch dein befehlshabender Offizier, Lord Gouverneur Meed?«
    »Na gut … der vielleicht nicht, aber ich denke, selbst er würde sich deinem Charme nicht verschließen, wenn du ihn nicht dauernd derart vorführen würdest.«
    »Wenn ich damit aufhörte, würde er sich selbst zum Narren machen.«
    »Wahrscheinlich, aber damit kommen Männer besser zurecht.«
    »Es gibt nur einen Offizier, auf dessen Meinung ich überhaupt etwas gebe.«
    Er lächelte, während er mit der Fingerspitze über ihre Rippen fuhr. »Tatsächlich?«
    »Hauptmann Hardrick.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Ich glaube, das liegt an seinen sehr, sehr engen Kavalleriehosen. Ich lasse gern Dinge fallen, damit er sie für mich aufheben kann. Ups.« Sie legte einen Finger an die Lippen und klimperte mit den Augenwimpern. »Ich bin ja so furchtbar ungeschickt, da habe ich doch schon wieder meinen Fächer fallen lassen! Ob Sie ihn mir wohl aufheben könnten, Herr Hauptmann? Jetzt haben Sie ihn doch schon fast. Nur noch ein kleines bisschen tiefer bücken … ein kleines bisschen … tiefer .«
    »Du bist schamlos. Ich glaube nicht, dass Hardrick etwas für dich wäre. Der Mann hat so viel Ausstrahlung wie ein Türpfosten. Er würde dich schon nach wenigen Minuten langweilen.«
    Finree blies die Wangen auf. »Wahrscheinlich hast du Recht. Ein hübscher Arsch ersetzt nicht alles. Was die meisten Männer allerdings nie begreifen. Vielleicht …« Sie ging ihren Bekanntenkreis durch, suchte nach dem lächerlichsten Kandidaten für eine Affäre und lächelte, als ihr die Idealbesetzung einfiel. »Bremer dan Gorst vielleicht? Man kann nun nicht gerade behaupten, dass er besonders gut aussehend, witzig oder einflussreich wäre, aber ich habe das Gefühl, dass hinter der groben Fassade ein Quell tiefer Gefühle steckt. An die Stimme müsste man sich natürlich gewöhnen, wenn man ihn überhaupt dazu bekommt, mehr als zwei Worte hintereinander zu äußern, aber wenn man auf stark und schweigsam steht, dann hat er auf beiden Gebieten ziemlich viel zu bieten … Wie?« Hal lächelte nicht mehr. »Das ist doch nur ein Witz. Ich kenne ihn seit Jahren. Er ist harmlos.«
    »Harmlos? Hast du ihn jemals kämpfen sehen?«
    »Ich habe ihn bei einigen Fechtduellen gesehen, ja.«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    Die Art und Weise, wie er nun innehielt, machte sie neugierig. »Hast du ihn denn kämpfen sehen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Und … ich bin froh, dass er auf unserer Seite ist.«
    Sie stupste ihm auf die Nasenspitze. »Oh, mein armer Kleiner. Hast du Angst vor ihm?«
    Er drehte sich weg von ihr und rollte sich auf den Rücken. »Ein wenig. Jeder sollte zumindest ein ganz kleines bisschen Angst vor Bremer dan Gorst haben.« Das überraschte sie. Eigentlich hatte sie geglaubt, Hal hätte vor gar nichts Angst. Einen Augenblick lagen sie da, und die Leinwand über ihren Köpfen zitterte leicht unter

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