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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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er musste sich räuspern. »Neulich hat Drofd mich gefragt, ob man diese Steine die Helden nennt, weil Helden unter ihnen begraben sind. Ich sagte Nein. Aber vielleicht ist seit heute doch einer hier begraben.« Kropf wand sich ein wenig bei diesen Worten. Nicht, weil er so traurig war, sondern weil er wusste, dass er Scheiße erzählte. Irgendein blödes Geseich, das nicht mal ein Kind überzeugt hätte. Aber sein Dutzend nickte, und Agrick lief eine Träne über die Wange.
    »Joh«, knarzte Yon.
    An einem Grab kann man Worte sagen, für die man in einer Taverne ausgelacht würde, die jedoch im Angesicht des Todes als Weisheiten durchgehen. Kropf hatte das Gefühl, als sei jedes Wort ein Messer, das er sich ins eigene Fleisch rammen musste, aber er konnte nicht aufhören.
    »Er war noch gar nicht so lange bei uns, aber Athroc hat sich um unser Dutzend verdient gemacht. Wir werden ihn nicht vergessen.« Kropf dachte an die anderen Jungs, die er begraben hatte, deren Gesichter und Namen im Laufe der Jahre verblasst waren, und konnte nicht einmal sagen, um wie viele es sich dabei handeln mochte. »Er hielt zu seiner Truppe. Er hat gut gekämpft.« Und war schlecht gestorben, mit einer Axt in Stücke gehauen, auf einem Stück Land, das nichts bedeutete. »Er hat auf die rechte Art gehandelt. Das ist alles, was man von einem Mann verlangen kann. Falls es etwas gibt, das einer …«
    »Kropf!« Espe stand vielleicht zwanzig Schritt entfernt am südlichen Rand des Steinkreises.
    »Nicht jetzt!«, zischte Kropf zurück.
    »Doch«, nickte Espe. »Jetzt.«
    Kropf eilte zu ihm, und vor ihm, zwischen zweien der Heldensteine, öffnete sich das graue Tal. »Was gibt’s denn so Wichti… oh .« Auf der anderen Seite des Flusses, an der Schwarzen Höhe, waren Reiter auf dem braunen Streifen zu sehen, der die Straße nach Uffrith ausmachte. Sie ritten schnell auf Osrung zu, und Staubwolken wirbelten hinter ihnen auf. Es waren etwa vierzig, vielleicht auch mehr.
    »Und da.«
    »Scheiße.« Noch ein paar Dutzend kamen aus der anderen Richtung und hielten auf die Alte Brücke zu. Überquerten die Furt. Nahmen die Helden in die Zange. Sorge breitete sich wie ein Schmerz in Kropfs Brust aus. »Wo ist denn Scorry?« Er sah sich um, als hätte er etwas an einer Stelle abgelegt, an die er sich nicht mehr erinnerte. Scorry war direkt hinter ihm und hob einen Finger in die Höhe. Kropf atmete langsam aus und klopfte ihm auf die Schulter. »Da bist du ja. Da bist du ja.«
    »Häuptling«, raunte Drofd.
    Kropf folgte seinem ausgestreckten Finger. Auf der Straße im Süden, die von Adwein hinunterführte und sich zwischen zwei Berghängen ins Tal ringelte, waren ebenfalls Bewegungen auszumachen. Er zog sein Fernrohr auseinander und sah sich das genauer an. »Die Union!«
    »Wie viele, was meinst du?«
    Der Wind fegte den Nebel leicht beiseite, und für einen kleinen Augenblick konnte Kropf die Kolonne sehen, die sich bis weit zwischen die Hügel erstreckte, Männer und Metall, glänzende Speere und wehende Wimpel. So weit sein Auge reichte.
    »So wie’s aussieht, das ganze verdammte Heer«, hauchte Herrlich.
    Brack beugte sich vor. »Sag mir, dass wir dieses Mal nicht kämpfen.«
    Kropf ließ das Fernrohr sinken. »Manchmal ist es die rechte Art, so schnell wie möglich abzuhauen. Einpacken!«, bellte er. »Sofort! Wir ziehen uns zurück!«
    Seine Leute hatten ihre Sachen zum größten Teil ohnehin immer abmarschbereit gepackt, und die übrigen Kleinigkeiten waren schnell verstaut. Scorry setzte zu einem fröhlichen Marschlied an. Yon Fröhlich trat das kleine Feuer aus, während Whirrun ihm dabei zusah. Er besaß ohnehin nichts außer dem Vater der Schwerter, und den hatte er in der Hand.
    »Wieso machst du das aus?«
    »Ich überlasse diesen Arschlöchern doch nicht mein Feuer«, knurrte Yon.
    »Meinst du, dass die alle drum herum Platz haben, oder was?«
    »Trotzdem.«
    »Es hat doch nicht mal für uns alle gereicht.«
    »Ist egal.«
    »Wer weiß? Wenn du es anlässt, dann verbrennt sich vielleicht einer von den Unionskerlen dran, sie kriegen alle einen Schreck und fahren wieder nach Hause.«
    Yon sah kurz auf, dann trat er mit dem Absatz auf die letzte Glut. »Ich überlasse diesen Arschlöchern nicht mein Feuer.«
    »Das war’s dann also?«, fragte Agrick. Kropf konnte ihm kaum in die Augen blicken. Sie hatten einen verzweifelten Ausdruck angenommen. »Mehr Worte bekommt er nicht?«
    »Wir können später noch mehr sagen, aber im

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