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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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darüber, dass er sich wie ein kleines Mädchen anhört? »Mein Name ist Hartbrot. Ich kämpfe für den Hundsmann.« Die Worte klangen ein wenig verwaschen, da sein Mund übel zerschlagen war.
    Gorst deutete auf die Leichen. »Sind das deine Männer?«
    »Joh.«
    »Ihr habt hier oben gekämpft?«
    »Gegen ein Dutzend, das von Curnden Kropf angeführt wurde.« Hartbrot rieb sich das lädierte Kinn. »Wir waren zahlenmäßig überlegen, aber wir haben trotzdem verloren.«
    Gorst sah sich im Steinkreis um. »Sie hatten das Gelände auf ihrer Seite.«
    »Das, und auch Whirrun von Blei.«
    »Wen?«
    »Einen verdammten Helden«, schnaubte der Mann mit dem roten Vogel auf dem Schild.
    »Kommt aus den Tälern weit im Norden«, sagte Hartbrot, »wo es jeden verdammten Tag schneit.«
    »Ein verrücktes Arschloch«, brummte einer von Hartbrots Männern, der einen Verband um den Arm trug. »Man sagt, er trinkt seine eigene Pisse.«
    »Ich habe gehört, dass er kleine Kinder frisst.«
    »Er hat dieses Schwert, von dem es heißt, es sei vom Himmel gefallen.« Hartbrot wischte sich mit seinem breiten Unterarm die Stirn. »Sie beten es an, da oben im Schneeland.«
    »Sie beten ein Schwert an?«, fragte Gorst.
    »Sie denken, dass ein Gott es zur Erde fallen ließ oder so. Wer weiß schon, was die da oben denken? Knacknuss Whirrun ist jedenfalls ein verdammt gefährlicher Drecksack.« Hartbrot fuhr sich mit der Zunge über eine Lücke in seinen Vorderzähnen, die, nach seinem Blick zu urteilen, recht frisch war. »Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.«
    Gorst sah zum Wald hinüber, zu den Bäumen, die dunkelgrün in der Sonne leuchteten. »Glaubst du, dass die Männer des Schwarzen Dow in der Nähe sind?«
    »Ich gehe davon aus.«
    »Wieso?«
    »Weil Kropf gegen eine Überzahl angetreten ist, und er ist kein Mann, der grundlos etwas riskiert. Der Schwarze Dow wollte diese Anhöhe hier haben.« Hartbrot zuckte die Achseln, als er sich wieder seiner Arbeit zuwandte. »Wir werden diese armen Ärsche begraben, und dann hauen wir ab. Ich habe an diesem Abhang einen Zahn verloren und einen Neffen, der wieder zu Schlamm geworden ist, und ich habe nicht die Absicht, hier noch mehr einzubüßen.«
    »Vielen Dank.« Gorst wandte sich wieder an Jalenhorm und seinen Stab, die gerade hitzig darüber diskutierten, ob die Kompanie, die gerade eingetroffen war, vor oder hinter der Mauer in Stellung gehen sollte. »Herr General!«, rief er. »Die Kundschafter glauben, dass der Schwarze Dow in der Nähe ist!«
    »Das hoffe ich doch!«, gab Jalenhorm zurück, obwohl er ganz offensichtlich gar nicht richtig zugehört hatte. »Die drei Flussübergänge sind in unserer Hand! Das war unser erstes Ziel!«
    »Ich dachte, es gäbe vier.« Das kam sehr leise von einem Mann, der es ganz ruhig zu einem Kameraden sagte, aber sofort verstummte das Gerede. Alle blickten sich zu dem blassen jungen Leutnant um, der sehr überrascht darüber zu sein schien, dass er plötzlich derart im Mittelpunkt stand.
    »Vier?« Jalenhorm wandte sich an den Mann. »Es gibt die Alte Brücke, dort im Westen.« Er streckte den Arm aus und stieß dabei beinahe einen rundlichen Major um. »Dann die Brücke in Osrung, dort im Osten. Und dann die Untiefen, über die wir gekommen sind. Drei Überquerungen.« Der General wedelte mit drei ausgestreckten Fingern vor dem Gesicht des Leutnants herum. »Alle in unserer Hand!«
    Der junge Offizier lief leicht rot an. »Einer unserer Kundschafter hat mir gesagt, dass es einen Pfad durch die Sümpfe gibt, Herr General, westlich von der Alten Brücke.«
    »Einen Pfad durch die Sümpfe?« Jalenhorm blickte mit zusammengekniffenen Augen nach Westen. »Einen geheimen Weg? Das würde ja bedeuten, dass die Nordmänner diesen Weg nutzen könnten, um uns in den Rücken zu fallen! Verdammt gute Arbeit, mein Junge!«
    »Nun, vielen Dank, Herr General …«
    Jalenhorm drehte sich zu einer Seite, dann wieder zur anderen, bis sich seine Absätze in den weichen Boden gruben, und er sah sich um, als befände sich die richtige Strategie stets genau hinter ihm. »Welche Einheiten haben den Fluss noch nicht überschritten?«
    Seine Offiziere versuchten um die Wette, sich unsichtbar zu machen.
    »Ist das Achte Regiment schon hier?«
    »Ich dachte, der Rest des Dreizehnt…«
    »Oberst Vallimirs Erstes Kavallerieregiment sammelt sich gerade erst dort unten!«
    »Ich glaube, sie haben ein Bataillon aufgestellt, das gerade wieder zu seinen Pferden gefunden

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