Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Tarnvorrichtung, stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, dass Matsuda noch keine Zeit gehabt hatte, sie zu entfernen, und ließ die Pride verschwinden. In einer Wiederholung seiner Taktik in den Saturnringen behielt er seine Triebwerke ausgeschaltet. Stattdessen ließ er sich driften, ununterscheidbar von einer Million anderer Stücke Strandgut, die durch das Vakuum trieben.
Er wandte sich seinem Sichtschirm zu und beobachtete den Kampf der Thunderchild mit dem Borg-Kubus. So sehr ihm Matsuda und seine unerträgliche Arroganz zuwider gewesen waren, er betete, dass es dem Schiff gelingen möge, sich aus dem Traktorstrahl der Borg zu befreien. Niemand verdiente die Art von Schicksal, die einem eine Entführung durch die Borg praktisch garantierte.
Er schickte dem mächtigen Kreuzer ein stilles Gebet um Hilfe.
Sein stilles Gebet wurde – recht passend – durch Stille erwidert.
Während er langsam davontrieb, konnte er die Augen nicht von dem tapferen Kampf der Thunderchild abwenden. Phaserstrahlen und Quantentorpedos zuckten durch den Raum, und er bildete sich ein, er könne buchstäblich sehen, wie das Schiff heftig erbebte, während es versuchte, vollen Umkehrschub zu geben und sich aus dem Griff der Borg zu lösen. Angesichts dessen, was passieren würde, wenn sie von den Borg überwältigt wurden, mochte es aber für alle Betroffenen tatsächlich besser sein, wenn das Schiff unter den in entgegengesetzte Richtungen ziehenden Kräften wie eine Piñata aufplatzte. Ein schneller Tod im luftleeren Nichts war sicher erstrebenswerter, als eine Drohne des Hive-Bewusstseins der Borg zu werden.
Er sah auf einmal das Bild von Dinosauriern vor seinem inneren Auge aufsteigen, die in grauer Vorzeit darum gekämpft hatten, sich aus Teergruben zu befreien, während sie langsam hinab und in den Tod gezogen wurden.
Etwas sehr Ähnliches sah er jetzt dort draußen. Allerdings ver-mochte er kaum zu glauben, was er dort sah.
Die Thunderchild wurde näher und näher gezogen, direkt bis zur Oberfläche des Kubus.
Und dann fing die Untertassensektion an, sich … es gab keinen anderen Begriff, das zu beschreiben … aufzulösen. Das Metall schmolz einfach, als es sich mit dem Borg-Kubus vereinte und – zunächst langsam, aber dann immer schneller – ins Innere gezogen wurde. Grim Vargo hatte noch nie in seinem Leben dergleichen gesehen, aber er hatte das dumpfe Gefühl, er würde es von jetzt an für den Rest seines Lebens sehen, wann immer er schlafen ging. Das Bild würde ihn in seinen Albträumen heimsuchen, und er würde dabei die Schreie der Sternenflottenoffiziere hören, die sich verzweifelt gegen ihr Schicksal aufzulehnen versuchten.
Die Thunderchild verschmolz immer mehr mit dem Kubus. Er erwartete, Körper davonschweben zu sehen, aber es gab keine. Auch sie mussten ins Innere gezogen worden sein.
Sie werden absorbiert.
Welcher Teil von ‚zwecklos‘ war unklar?
Er beobachtete den ganzen Vorgang. Er wollte wegschauen, aber er konnte es nicht. Nur kurz warf er einen Blick auf das Chronometer des Schiffes, um die Dauer des Geschehens festzuhalten. Es dauerte nicht lange: neunzehn Sekunden. So lange währte die Lebensspanne der Thunderchild von dem Augenblick an, als sie das erste Mal mit dem Borg-Kubus in Berührung gekommen war, bis zu dem Moment, als die hinteren Enden der Warpgondeln ins Innere gezogen wurden und mit dem Kubus verschmolzen.
Vargo rührte keinen Muskel. Er saß wie erstarrt auf seinem Platz, so als befürchte er, dass selbst eine unbedachte Bewegung innerhalb seines Schiffes die Aufmerksamkeit des Borg-Kubus wecken könne.
Doch nichts passierte. Die Aufmerksamkeit des Kubus war vollständig auf die deutlich größere Thunderchild gerichtet gewesen. Ein Schiff wie das seine hätte dem Kubus ohnehin nichts bedeutet.
Er blieb genau da, wo er war, mit abgeschalteten Triebwerken und ohne sich zu rühren, bis sich die Einstein und der Borg-Kubus wieder auf den Weg gemacht und ihn weit hinter sich zurückgelassen hatten. Erst dann fing er an, unkontrolliert zu zittern, und er verspürte einen dumpfen Schmerz in der Magengrube, der ihn davor warnte, dass ihm schlecht werden würde. Mit knapper Not schaffte er es bis zur Sanitärzelle, bevor sich sein Magen seines Inhalts entledigte.
Er sackte zu Boden und redete sich ein, dass das alles nicht sein Problem, nicht sein Kampf war. Sollten die Borg doch die Erde verheeren oder auch die gesamte Föderation. Das ging ihn alles nichts an. Genau genommen
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