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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Sie werden dringend auf der Brücke gebraucht. Wir haben ein Problem.«
    »Entschuldigen Sie mich.« Hakin schob seinen Stuhl zurück.
    »Was für ein Problem?«, wollte Dossignal wissen. Der Posten blickte den Captain an, der gereizt die Achseln zuckte.
    »Sagen Sie es ihm, Corporal.«
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    »Das Sauerstoff-Notspeichersystem ist auf einem halben
    Dutzend Decks in T-5 hochgegangen und hat alle ausgeschaltet, die sich auf der Krankenstation und den Verwaltungsbüros des Schiffes aufhielten. Zwei Leute konnten entkommen und Alarm auslösen.«
    »Ich bin unterwegs. Sie werden mich entschuldigen …« Es
    war keine Frage.
    »An so etwas hatte ich gar nicht gedacht«, sagte Dossignal.
    »Ich hätte … Wir haben keinerlei Erfahrung mit solchen
    Dingen. Lieutenant Suiza … Können Sie uns sagen … mit was für Sabotageaktionen wir rechnen müssen?«
    Esmay konzentrierte sich. »Sir, sie werden versuchen, sich Waffen zu beschaffen, falls sie das nicht schon getan haben. Mit gestohlenen Datenstäben finden sie heraus, wo die Schließschränke für die Waffen der Schiffssicherheit sind, und falls sie einen Datenstab mit Sicherheitsfreigabe auftreiben, gibt er ihnen womöglich gleich die Zugangscodes. Dann werden sie versuchen, große Gruppen der Besatzung zu isolieren und an Ort und Stelle festzunageln, wahrscheinlich indem sie sie in diversen Sektionen einschließen. Das haben Kommandantin Hearnes Verbündete auf der Despite mit uns zu machen versucht. Hier, denke ich, werden die Eindringlinge versuchen, die Flügel vom Kern abzuschneiden. Sie werden Systeme beschädigen, die ihnen die effektive Kontrolle über den Betrieb des Schiffes in die Hand geben … die Lebenserhaltung, einschließlich der Ventilation, wie sie das hier schon getan haben, die Lukensteuerung, Kommunikation, Scanner. Ich würde auch damit rechnen, dass sie Geiseln aus wichtigen Positionen nehmen … Falls sie jetzt in der Krankenstation zugeschlagen haben, verfügen sie inzwischen über medizinisches Personal 479
    und medizinische Ausrüstung, einschließlich Gastauschern, sodass wir den gleichen Trick nicht gegen sie anwenden können.«
    »Und wie würden Sie reagieren?«
    Blitzartig ging ihr durch den Kopf, was sie über das DSR
    wusste. »Die gleichen Taktiken würden auch gegen sie funktionieren, falls der Captain sie einleitet: die Unterstützungssysteme des Schiffes manuell umstellen, damit jeder Flügel eine eigene Lebenserhaltung hat, wie es die Konstruktion ursprünglich vorsah, dann die Flügel isolieren. Die Eindringlinge sitzen so in der Falle und sind in Unterzahl, wo immer sie auch stecken. Falls das nicht in der Kernsektion ist, können sie auch nicht mehr zur Brücke vordringen. Falls sie in der Kernsektion stecken, können sie sich nicht mehr in die Flügel zurückziehen, und die Schiffssicherheit kann primär den Kern absuchen und dann nacheinander die Flügel, bis der Feind gefunden wurde. Die Schiffssicherheit benötigt ein eigenständiges, abhörsicheres Kommunikationssystem, weil wir davon ausgehen müssen, dass unsere bisherigen Kommunikationswege schon angezapft sind.«
    »Aber falls wir so vorgehen, können wir nicht mehr die
    Abtrennung von T-4 vorbereiten«, gab jemand zu bedenken.
    »Und falls die anderen Schiffe kommen …«
    »Falls wir alle durch Schlafgas ausgeschaltet werden, können wir T-4 auch nicht mehr abtrennen«, erwiderte Esmay.
    Einen Augenblick lang war es still, während die anderen das verdauten, und ihr wurde klar, dass sie angedeutet… nein, dass sie gesagt hatte, ein Commander wäre töricht.
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    »Lieutenant Suiza«, meldete sich Dossignal wieder zu Wort.
    »Ich übertrage Ihnen den Sicherheitsdienst für den 14. Verband
    – speziell T-3 und T-4. Konsultieren Sie den regulären
    Schiffssicherheitsdienst, aber warten Sie nicht auf ihn … Tun Sie, was Sie jeweils für geboten halten. Atarin, welche Leute haben Sie für sie?«
    Die Tür ging wieder auf. Captain Hakin unterbrach das
    Gespräch, ohne sich zu entschuldigen. »Sie sind bei der Sicherheit eingebrochen; sie haben die Waffen und Gasmasken.
    Wahrscheinlich Reizgas. Vielleicht noch anderes.«
    Alle starrten Esmay an, die immer noch stand.
    »Wie ich schon sagte …« Dossignal stand ebenfalls auf, und die anderen beeilten sich, seinem Beispiel zu folgen.
    »Lieutenant Suiza hat so etwas schon erlebt und hat die Schritte des Feindes korrekt vorweggenommen.«
    »Ich sperre die Flügel ab«, erklärte der Captain, als hätte Dossignal gar nichts

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