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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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dich später
    umfassend informieren«, antwortete Berthol. »Wir haben kein komplettes Shuttle reserviert – wir fanden, das wäre zu auffällig.
    Eine Privatkabine hingegen ist nur natürlich. Und es gibt keine Möglichkeit, die Empfangsfeier zu vermeiden, obwohl ich mir sicher bin, dass du reif für einen Urlaub zu Hause bist, wie?«
    Esmay nickte. Sie sah sich unter Berthols Adjutanten um. Die Milizränge entsprachen nicht exakt denen der Flotte; die Abzeichen waren sogar völlig anders gehalten, abgesehen von den Sternen, die einen Flaggenrang kennzeichneten. Alles stürzte wieder aus der Erinnerung hervor: Infanterie,
    Panzerverbände, Luftwaffe, Marine – was Esmays Flotte etwas 88
    abschätzig eine »Wasserflotte« nannte. Alle vier
    Waffengattungen waren hier vertreten, und alle diese Leute waren älter als sie. Der mit den Panzerabzeichen trug einen Ohrdraht und wandte sich jetzt an Berthol.
    »General Suiza sagt, dass alles bereit ist, Sir.«
    »Dein Vater«, erklärte Berthol. »Er führt dort unten das Kommando, aus Gründen, die später deutlich werden dürften.
    Zunächst findet eine förmliche Zeremonie auf dem Shuttlehafen statt – erfreulich kurz, wie ich deinen Vater kenne –, dann eine Parade in die Stadt und eine förmliche Vorstellung im Palast.«
    »Eine Vorstellung?«, warf Esmay ein, als Berthol Luft holte.
    »Ah …« Er wirkte für einen Moment verlegen und senkte
    dann die Stimme. »Siehst du, Esmay, es war schließlich dein Handeln, das einen ganzen Planeten gerettet hat, und dann erhältst du von deiner Flotte nicht mal ein Zeichen der
    Anerkennung …«
    Lieber Gott! Esmay ging hastig alle möglichen Erklärungen durch, die sie vorbringen konnte – und die er nicht verstehen würde –, und stellte fest, dass es keinen Sinn hatte. Man hatte entschieden, dass ihre Flotte sie nicht ausreichend geehrt hatte, und es würde nichts nützen, wenn sie darauf hinwies, dass ihr Freispruch an sich eine Anerkennung und Belohnung darstellte.
    Außerdem wusste sie, dass jemand sie für einen Orden
    empfohlen hatte – und es erzeugte ein Jucken, wenn sie nur daran dachte. Sie wünschte sich, dass die Leute die Sache einfach vergaßen. Aber das hier…
    »Und es ist ja nicht so, dass du eine zottelige Hinterwäldlerin wärst«, fuhr Berthol fort. »Du bist eine Suiza. Und die
    behandeln dich …«
    89
    »… sehr gut, Onkel Berthol«, sagte sie in der Hoffnung, ihm damit Einhalt zu gebieten, wenn sie schon der Zeremonie nicht entrinnen konnte.
    »Nein – das denke ich nicht. Und das Gleiche gilt für die Lange Tafel. Man hat dort entschieden, dir den Gestirnten Berg zu verleihen …«
    »Nein«, flüsterte Esmay. Dabei spürte sie unbehaglich, dass etwas in ihr anderer Meinung war und ja flüsterte.
    »Und einen eigenen Titel. Der umgewandelt werden kann,
    falls du auf Altiplano heiratest.«
    Lieber Gott!, dachte sie wieder. Das verdiente sie nicht. Es war lachhaft. Es würde … so oder so ungeheure Probleme
    verursachen. Obwohl die Flotte nicht begreifen würde, dass es als Tadel gedacht war – würde man es dort als peinlich
    empfinden, und das wiederum war Esmay peinlich.
    »Damit ist keine große Liegenschaft verbunden«, sagte
    Berthol. »Dein Vater hat gesagt, dass er dafür sorgen wird; es handelt sich um dieses kleine Tal, wo du dich früher immer versteckt hast…«
    Unwillkürlich spürte Esmay einen Anflug von Freude über
    die Erinnerung an das kleine Gebirgstal mit seinen Hängen voller Pappeln und Kiefern, den Wiesen und dem klaren Fluss.
    Sie hatte es schon Vorjahren in Gedanken für sich beansprucht, aber niemals erwartet, dass es ihr wirklich einmal gehören würde. Falls es nun möglich war … Sie erinnerte sich an einige RSS-Bestimmungen, die dem, so fürchtete sie, vielleicht
    entgegenstanden.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Berthol, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Es liegt unter dem Limit – dein Vater hat es 90
    neu vermessen lassen und die Grundstücksgrenze kurz vor dem oberen Ende gezogen. Sie bleibt dort unterhalb des Gletschers.
    Nun, falls du dich für die Verleihungszeremonie frisch machen musst…«
    Das musste sie natürlich. Der Datenwürfel, den ihr der Major mit den Abzeichen der Panzerwaffe reichte, enthielt nicht nur das Verfahren der Zeremonie, sondern auch eine kurze
    Zusammenfassung der jüngsten politischen Entwicklungen und der Haltung ihrer Familie zu allen davon. Die
    Bergbaukommission stritt sich nach wie vor mit der
    Kommission für

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