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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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man wenigstens, daß sie unangenehm waren. Außerdem unterschieden sich Clowns kaum von Panto-
    mimen.
    »Nun, es war ganz offensichtlich ein Unfal , nicht wahr?« sagte er.
    »In der Tat«, bestätigte der oberste Clown. »Bruder Boffo führt euch
    jetzt zur Tür. Und dann wird er sich bei mir melden. Hat er verstanden?«
    »Ja, Herr Weißgesicht«, sagte Boffo.
    »Was stellt er mit dir an?« fragte Nobby, als sie zum Tor gingen.
    »Wahrscheinlich hält er einen Hut mit weißer Tünche für mich bereit«,
    antwortete Boffo. »Und mit ein wenig Glück bekomme ich eine Torte
    ins Gesicht.«
    Er öffnete die Tür.
    »Viele von uns sind sehr verärgert«, flüsterte er. »Ich weiß gar nicht,
    warum die Mistkerle ungeschoren davonkommen sol en. Wir sol ten zu
    den Assassinen gehen und es ihnen ordentlich zeigen.«
    »Warum die Assassinen?« fragte Colon. »Warum sollten sie einen
    Clown umbringen?«
    Boffo schnitt eine schuldbewußte Miene. »Ich habe nichts gesagt.«
    Colon sah ihn durchdringend an. »Eins steht fest, Herr Boffo: Hier
    tragen sich seltsame Dinge zu.«
    Der Clown sah sich um, als rechnete er jeden Augenblick mit einer
    strafenden Sahnetorte.
    »Seine Nase«, sagte er rasch. »Sucht seine Nase. Ach, seine arme Nase!«
    Damit schloß sich die Tür.
    Feldwebel Colon wandte sich an Nobbs.
    »Hatte Beweisstück A eine Nase, Nobby?«
    »Ja, Fred.«
    »Was bedeuten dann die letzten Worte des Clowns?«
    »Keine Ahnung.« Nobby kratzte sich an einem vielversprechenden Fu-
    runkel. »Vielleicht meinte er eine falsche Nase. Wie diese roten an

    Gummibändern, die so lustig sein sollen.« Nobby schnitt eine Grimasse.
    »Beano hatte keine.«
    Colon klopfte noch einmal an die Tür und trat beiseite, um lustige
    Überraschungen zu vermeiden.
    Die Klappe schwang auf.
    »Ja?« fragte Boffo leise.
    »Meinst du seine falsche Nase?« fragte Colon.
    »Nein, seine richtige! Und jetzt verschwindet!«
    Die Klappe schwang zu.

    »Übergeschnappt«, sagte Nobby fest.
    »Beano hatte eine richtige Nase«, entgegnete Colon. »Sah sie irgendwie falsch aus?«
    »Nein. Sie hatte zwei Löcher an den richtigen Stellen.«
    »Ich weiß nicht, was es mit den Nasen auf sich hat«, brummte Colon.
    »Aber entweder irrt sich Bruder Boffo, oder an dieser Geschichte ist
    irgendwas faul.«
    »Zum Beispiel?«
    »Du bist doch ein Berufssoldat, stimmt’s, Nobby?«
    »Ja, Fred.«
    »Wie viele unehrenhafte Entlassungen hast du hinter dir?«
    »Eine Menge«, antwortete Nobby stolz. »Ich bin jedoch immer wieder
    durch die Hintertür zurückgekommen.«
    »Du bist auf vielen Schlachtfeldern gewesen, oder?«
    »Auf Dutzenden.«
    Feldwebel Colon nickte.
    »Also hast du zahlreiche Leichen gesehen, wenn du dich… äh… um
    die Gefal enen gekümmert hast…«
    Korporal Nobbs nickte ebenfal s. »Um die Gefal enen gekümmert« be-
    deutete, sie von Schmuck, Wertgegenständen und Stiefeln zu befreien.
    Auf so manchem fernen Schlachtfeld hatte ein tödlich verwundeter

    Gegner als letztes gesehen, wie sich Korporal Nobbs mit Sack, Messer
    und Entschlossenheit näherte.
    »Es wäre eine Schande, brauchbare Dinge einfach verkommen zu las-
    sen«, sagte Nobby.
    »Dir ist also aufgefallen, daß Tote im Lauf der Zeit… äh… toter wer-
    den«, sagte Feldwebel Colon.
    »Toter als tot?«
    »Du weißt schon, leichenartiger«, erklärte der gerichtsmedizinische Ex-
    perte Colon.
    »Meinst du steif und purpurn und so?«
    »Genau.«
    »Und dann weich und schleimig?«
    »Ja, das genügt…«
    »Das hat einen Vorteil: Man kriegt die Ringe leichter ab.«
    »Ich möchte auf folgendes hinaus, Nobby: Man kann feststel en, wie alt eine Leiche ist. Zum Beispiel der Clown. Wir haben ihn beide gesehen.
    Wie lang?«
    »Oh, etwa eins siebzig, schätze ich. Mit den Schuhen läßt sich leider
    nichts anfangen. Zu weich.«
    »Ich meine, wie lange ist er schon tot?«
    »Zwei Tage. Das läßt sich ziemlich genau feststellen, weil…«
    »Wie ist es dann möglich, daß Boffo ihn gestern morgen gesehen hat?«
    Die beiden Wächter schlenderten weiter.
    »Wirklich, sonderbar«, sagte Nobby nach einer Weile.
    »Ja. Ich schätze, das wird den Hauptmann interessieren.«
    »War Beano vielleicht ein Zombie?«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Konnte Zombies noch nie ausstehen«, brummte Nobby.
    »Ach?«
    »Es ist sehr schwierig, ihnen die Stiefel zu klauen.«
    Feldwebel Colon nickte einem vorbeikommenden Bettler zu.

    »Gehst du an deinen freien Abenden noch immer zum Volkstanz,
    Nobby?«
    »Ja,

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