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Henkersmahl

Henkersmahl

Titel: Henkersmahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bärbel Böcker
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bemerkbar gemacht hatten. Die zwei Tabletten, die er geschluckt hatte, würden hoffentlich bald wirken.
    Lustlos betrat er Curts Büro, in dem heute, einen Tag nach der Sendung, schon wieder Ordnung herrschte. Bis auf ein paar Notizzettel, die ordentlich gestapelt übereinander lagen, und die üblichen Schreibutensilien sowie einen aufgeschlagenen Terminkalender, war alles aufgeräumt. Kleiner Pedant, dachte Florian und sagte laut: »Gern.«
    »Bitte setz dich doch.« Regine wies mit der rechten Hand auf einen Stuhl vor Curts Schreibtisch. »Curt wird auch die nächste Sendung vorbereiten. Er ist ab sofort Max’ Nachfolger und unser neuer Redaktionsleiter.«
    Curt lächelte triumphierend.
    »Glückwunsch.« Florian wusste, was sich gehörte. Er wandte sich an Regine. »Freut mich, dass die Sendung so erfolgreich war. Gibt es schon ein Feedback vom Sender?«
    »Ja, Barrick ist alles in allem zufrieden. Hatte allerdings etwas an Carlos rotem Jackett auszusetzen, das er gestern Abend während der Sendung trug. Bis heute Mittag haben sich 140 Zuschauer per E-Mail darüber aufgeregt.«
    »Wenn’s weiter nichts ist.«
    Regine lachte. »Irgendetwas zu meckern gibt es ja immer.
    Und nun zur nächsten Sendung. Du wirst nicht daran mitarbeiten.«
    Florian runzelte die Stirn.
    Regine fuhr fort: »Das Thema lautet: Bahnbrechende Erfolge bei der Behandlung von Brustkrebs in NRW.« Florian schwieg weiterhin. Er wartete immer noch auf eine Erklärung. Schließlich sagte sie: »Ich finde es besser, wenn du weiter an dem aktuellen Krankheitsthema dranbleibst. Man kann nie wissen.«
    Jetzt konnte Florian ein Lächeln nicht unterdrücken. »Einverstanden.«
    Curt hatte Einwände: »Ich könnte Florian gut im Team gebrauchen, Regine. Fridolin hat nächste Woche Urlaub und die Truppe um Beate und Volker ist bereits voll ausgelastet.«
    »Ach was, das schafft ihr schon«, wischte Regine seine Argumente vom Tisch. »Katja ist eine gute Rechercheurin, sie wird dich bestens unterstützen. Und damit dir nicht gleich alles zu viel wird und du genug Luft hast, dich in die neue Verantwortung hineinzufinden, wird Florian direkt an mich berichten.«
    Curts Blick wanderte schnell von Florian zu Regine. Er sah Regine mit zusammengepressten Lippen an. »Natürlich wird mir das nicht zu viel. Florian sollte mich aber in jedem Fall auf dem Laufenden halten.«
    Regine überlegte einen Moment. »Selbstverständlich. Doch es reicht, wenn wir damit in zwei bis drei Wochen anfangen und du erst einmal nicht mehr als nötig belastet wirst.«
    »Wie du meinst.« Curt griff zu seiner Zigarettenschachtel.
    Florian hatte unglaublich Lust, das Gleiche zu tun. Stattdessen nahm er einen Schluck des inzwischen kalt gewordenen Kaffees. Er hielt den Becher zwischen beiden Händen und blickte versonnen auf das hellbraune Gemisch. Einen Augenblick herrschte Schweigen im Raum. Schließlich erhob er sich lächelnd. Sich leicht vor Regine verneigend, sagte er: »Dein Wort sei mir Befehl. Ich werde mich gleich an die Arbeit machen.«

     

16
    Als Florian sein Büro betrat, schaltete er als Erstes den Computer an und rief die inzwischen eingetroffenen E-Mails ab. Darunter waren mehrere Schreiben von potenziellen Talkgästen, deren Beantwortung nicht eilte.
    Eine weitere Nachricht stammte von einem Bildarchiv, das ihm ein Angebot für die Übernahme von Videobildern aus der Frischkäse- und Joghurtproduktion sowie der Schokoladenherstellung machte. Er hatte es gestern noch angefordert, vielleicht würde er die Bilder für die Sendung irgendwann gut gebrauchen können. In der Redaktion arbeiteten sie oft mit Videobildagenturen zusammen, denn für die zwei bis drei Zuspielfilme pro Talkshow wurde oft neben dem selbst gedrehten auch fremdes Bildmaterial verwendet.
    Weiterhin gab es zwei Nachrichten von Eddie Klump. In der ersten bedauerte Eddie, dass die Show über die Krankheitsfälle abgesetzt worden war. Er beschwerte sich darüber, dass nicht Max oder Florian ihm persönlich abgesagt hatten, sondern dass sich nur die Redaktionssekretärin Patricia bei ihm gemeldet hatte. In der zweiten Mail äußerte Eddie sich sehr betroffen über Max’ Tod. Jana hatte ihn informiert. Er drängte darauf, dass sie sich unbedingt treffen sollten.
    Doch anstatt Eddie direkt anzurufen, schrieb Florian zunächst an Garcia . › Muss Sie dringend sprechen. Wegen Max Kilian. Wo können wir uns treffen?‹ Florian hinterließ seine Privatnummer ebenso wie die Handynummer und hoffte, dass Garcia

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