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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Wange.
„Isobell, meine Liebe. Gut siehst du aus.“ Veda hatte einen interessanten
Akzent. Russisch, vermutete ich. Ihre kehlige, rauchige Stimme ließ sie älter
wirken. Sie hatte ein breites, herzförmiges Gesicht und eine schmale lange
Nase. An ihren Ohren baumelte schwerer Goldschmuck. Doch das alles stand ihr
gut.
    Aber
ich habe auch noch keine Vampirfrau gesehen, die nicht gut aussieht. Diese
unglaubliche Vertrautheit war mir allerdings etwas unheimlich.
    „Mathurin,
schön dich zu sehen. Es ist lange her. Zu lange.“
    Ihren
freundlichen Worten folgte ein prüfender Blick meiner Garderobe. Natürlich
hatten auch Isi und ich uns in Schale geworfen. Isi trug ein smaragdfarbenes
Kleid mit tiefem Rückenausschnitt, ihre schwarzen Haare fielen ihr in
glänzenden Wellen über die linke Schulter.
    Ich trug
schwarzen Anzug vom Frühlingsball. Doch scheinbar war der nicht gut genug.
    Vedas
Blick wanderte von meinem Hals (Natürlich trug ich keine Krawatte. Ich würde
mir nie wieder so ein Mörderding umlegen!) über meinen linken Ärmel, an dem ein
Knopf fehlte, zu meinen ungeputzten Schuhen.
    „Ich
gebe dir einen von Antonios Anzügen“, flüsterte sie mir zu und zwinkerte. „Wir
wollen doch hubsch sein fur die anderen, da?“
    „Da“,
sagte ich. Dafür, dass Veda angeblich schon über fünfhundert Lenzen zählte,
sprach sie nicht gerade gut. Aber vermutlich gehörte das zu ihrer Selbst-Inszenierung.
    Vielleicht
fand sie es schick so zu reden, wer weiß.
    Vampire
haben die Angewohnheit, über die Jahre etwas exzentrisch zu werden. Die viele
Freizeit überfordert die meisten, sodass sie sich ganz mit sich selbst
beschäftigen.
    Wie
Recht ich damit hatte, würde sich später am Abend noch zeigen.
     
    Kaum hatten wir die
Eingangshalle betreten, da wurden Isobell und ich auch schon getrennt. Caleb,
der dort auf sie gewartet hatte, begleitete sie in den Salon, in dem das
gesellschaftliche Bussi-Bussi-Spiel weitergehen würde.
    Ich
folgte Veda in die andere Richtung, einen der Türme hinauf, in ein großes
Schlafzimmer.
    Das
Himmelbett war aus schwerem, dunklem Holz wie scheinbar alle Möbel hier. Die
Fenster waren mit rotem Samt verhangen.
    Es
roch leicht stickig und süßlich, wie nach fast verwelkten Rosen. So musste
Dracula gehaust haben, schoss es mir in den Sinn.
    „Antonio“,
rief Veda, und klatschte in die Hände. „Hilf unserem Freund bitte bei der
Anprobe. Er leiht sich einen deiner Anzuge.“
    Und
schon stand Antonio, muskulös mit schulterlangem schwarzem Haar, auch schon
hinter mir, mit einem Anzug über dem Arm. Sein plötzliches Auftauchen erinnerte
mich an Nero. Doch Antonio war kein Teleporter, er war schlichtweg unglaublich
schnell, sodass ich im nächsten Moment auch schon ohne Hose dastand.
    „Hey,
Finger weg! Ich kann mich schon allein umziehen!“
    Antonio
reagierte nicht auf meinen Protest.
    Veda,
die seltsamerweise immer noch im Zimmer stand, lächelte.
    „Nur
nicht so schuchtern, Mathurin. Wir sind hier doch ganz unter uns.“
    Im
nächsten Moment hatte mir Antonio auch schon mein Sakko und mein Hemd
ausgezogen, sodass ich nicht mehr als meine karierte Boxershort und meine
Socken am Leib trug.
    Dieser
Kerl hatte mir sogar meine Schuhe ausgezogen, ohne dass ich was davon gemerkt
hatte! Wie machte er das bloß?
    Vedas
Blick wanderte an mir rauf und runter. Als Pulshaber wäre ich in diesem Moment
knallrot angelaufen. Diese Frau jagte mir ehrlich Angst ein.
    „Lass
uns kurz allein“, wies sie Antonio an.
    Ich
musste schauen wie ein Schaf, denn wieder lachte Veda.
    Wie
eine Raubkatze lief sie auf mich zu. Ich wollte nach Antonio schreien, konnte
aber nicht. Er hatte das Schlafzimmer bereits verlassen.
    Der Anzug,
den ich tragen sollte, lag auf dem Himmelbett. Ich wollte danach greifen, doch
Veda schüttelte den Kopf.
    „Ich
helfe dir“, sagte sie.
    Auf
diese Hilfe würde ich liebend gern verzichten.
    Veda
strich mir über die Wange. „Du bist ein hubscher junger Mann.“ Sie kam mir so
nahe, dass ich zurückwich. „Sag, hast du Angst vor mir?“, fragte sie und ließ
die Träger ihres Kleides über ihre Schultern nach unten rutschen.
    „Ja“,
antwortete ich unsicher und wagte nicht meinen Blick von ihren dunklen Augen zu
lösen. Ich wusste, dass sie nichts drunter trug. Ich wusste es einfach.
    Wieder
lächelte Veda ihr Raubkatzenlächeln und ihre Hand wanderte an meiner nackten
Brust entlang Richtung Süden.
    Ich
erschauderte. Halb vor Angst, halb vor Erregung.
    „Ich
könnte dich

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