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Henry haut ab: Roman (German Edition)

Henry haut ab: Roman (German Edition)

Titel: Henry haut ab: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Gegenden, die er immer gemocht hatte. Kalt im Winter, natürlich, wenn der Ostwind direkt vom Ural ungehindert über die flachen Ebenen der Steppen und die Norddeutsche Tiefebene hereinblies. Aber im Sommer müsste es dort angenehm mild sein und gewiss sehr friedlich, nur die wenigen Ferienorte am Meer würden von grässlichen Urlaubern überrannt sein.
    Wenn Eva mit Sandystones Hall Recht hatte und es dort sowohl einen Park als auch einen See gab, konnte es sehr schön dort sein. Er wäre von der Außenwelt abgeschnitten und konnte nach Belieben durch den Wald wandern, wenn er nicht gerade dem Jungen etwas eintrichtern musste … vielleicht würde er letztendlich sogar so etwas wie Ferien haben. Eva und die Vier konnten ihre Tage am Strand verbringen, und er würde seine fünfzehnhundert Pfund die Woche verdienen. Vielleicht würde seine Frau dann endlich aufhören, ständig an ihm herumzunörgeln.
    Als Wilt zu Abend gegessen hatte und in seinem eigenen Schlafzimmer zu Bett gegangen war, freute er sich beinahe auf die Sommerferien. Und so verging das Wochenende doch noch relativ friedlich, und am Montag kehrte er zur Fenland University und in sein Büro zurück und war beinahe frohen Mutes.

5
    In Sandystones Hall grübelte Lady Clarissa immer noch, während sie im Garten herumwanderte und in das Wasser des Grabens blickte. Es war grün und trüb wie immer, wenn auch weniger als die Suppe, die ihnen die Frau des Hilfsgärtners zum Lunch serviert hatte. Vor die Wahl gestellt war sich Clarissa nicht sicher, ob ihr aufgewärmtes Grabenwasser nicht lieber gewesen wäre als diese Suppe. Sir George hatte sie probiert und war prompt aufgestanden, um sie zum Fenster hinauszuschütten.
    »Wo zum Teufel hast du diese Person her?«, wollte er wissen. »Aus einer Kläranlage?«
    »Sie ist Herbs Frau.«
    »Guter Gott, es wundert mich, dass der noch am Leben ist. Muss ja einen gusseisernen Magen haben.«
    »Sie war die einzige sogenannte Köchin, die ich im Dorf finden konnte. Wenn du es dir zur Gewohnheit machst, die einigermaßen Guten rauszuwerfen, bloß weil sie für deinen ganz besonderen Geschmack zu dünn sind, dann kannst du nicht von mir erwarten, dass ich über Nacht einen Sternekoch als Ersatz aus dem Hut zaubere. Wie auch immer, ich sage ihr, dass wir in Zukunft auf die Suppe verzichten, weil wir beide auf Diät sind.«
    Sir George war an die Anrichte getreten, auf der die Cognac-Karaffe stand.
    »Was machst du denn da?«, fragte seine Frau, als er sich ein Glas einschenkte.
    »Den Geschmack wegspülen«, antwortete er, nachdem er einen Mundvoll in den Graben gespuckt hatte. »Wahrscheinlich bringe ich damit die verdammten Fische um!«
    Auch wenn der Rest des Essens nicht ganz so schlecht gewesen war, konnte man nur schwerlich sagen, dass es ihnen geschmeckt hatte. Sir George hatte die Mandelsulz mit einer extrem fettleibigen Qualle verglichen, und unglücklicherweise hatte Herbs Frau das mit angehört und es übel genommen. Clarissa war eingeschritten; sie hatte die Bemerkung ihres Mannes mit seinem Alkoholgenuss während des Essens entschuldigt, war aber insgeheim doch überrascht, dass Sir George das Essen nicht über den Kopf gekippt bekommen hatte.
    Hinterher war er fortgegangen, um sich ein Cricket-Match anzusehen, und hatte gesagt, dass er nicht wisse, wann er zurückkäme. Clarissa konnte das nicht gleichgültiger sein, sie hatte es nicht eilig, ihn wiederzusehen. Alles in allem verbrachten sie den Rest des Wochenendes relativ friedlich. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, war er wegen der vermaledeiten fünfzehnhundert Pfund in die Luft gegangen, die sie dem vermaledeiten Tutor zugesagt hatte, und wegen des vermaledeiten Cottages für seine vermaledeite Frau – aber damit hatte sie gerechnet und ihm versichert, dass er sich deswegen keine Sorgen zu machen brauchte.
    »Wenn dieser Mann ihn nach Porterhouse bringen kann, bist du Edward bald los. Und außerdem habt ihr etwas, worüber ihr reden könnt; ihr könnt von den guten alten Zeiten in Cambridge schwärmen.«
    »Was? Dieser Bursche muss ein Genie sein, wenn er deinen Sohn überhaupt auf irgendeine verfluchte Universität bringen kann. Wie heißt er noch mal?«
    »Wilt … Henry Wilt.«
    »Wilt? Na ja, hoffen wir, dass er so intelligent ist, wie du sagst.«
    »Ganz bestimmt. Immerhin ist er Dozent an der Fenland University.«
    »Trotzdem, hab ein Auge auf Eddie. Ich meine, nach allem, was du weißt, könnte der verdammte Bursche auch ein Pädophiler

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