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Henry haut ab: Roman (German Edition)

Henry haut ab: Roman (German Edition)

Titel: Henry haut ab: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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worden.
    Während sie versuchte, Flüche und Geschrei zu ignorieren, versuchte Eva, den Wagen wieder anzulassen, nur um herauszufinden, dass es nicht ging. Sie griff in ihre Handtasche, um nach dem Handy zu suchen. Als sie es endlich unter dem Rücksitz fand, stellte sie fest, dass es nicht mehr funktionierte. Die Mädchen hatten offensichtlich die ganze Reise damit verbracht, SMS zu schreiben – Gott allein wusste, wem, da sie anscheinend keinerlei wie auch immer geartete Freunde hatten – und folglich war der Akku jetzt mausetot.
    Ohne auf den lautstarken Protest zu achten, dass sie viel besser wüssten, wie lange so ein Akku hielt, wenn sie eigene Handys hätten, zwang Eva die Vier, aus dem Wagen zu steigen und mit ihr zur Straße zurückzugehen. Dort krochen sie durch das Loch in der Hecke und stellten sich an den Straßenrand, um darauf zu warten, dass jemand vorbeikam, den sie anhalten und um Hilfe bitten konnten. Unglücklicherweise war es keine stark befahrene Straße. Nach einer halben Stunde fuhr das erste Auto vorbei, anscheinend ohne sie zu bemerken – eine beachtliche Leistung, fand Eva, und kaum zu glauben angesichts der Tatsache, dass die Mädchen sich inzwischen damit amüsierten, sich all ihrem Flehen zum Trotz oben ohne am Straßenrand zu sonnen. Im zweiten Wagen saß ein älterer Mann am Steuer, der sich auf die scharfe Kurve vor ihm konzentrierte, wenngleich er angesichts von so viel zur Schau gestellter bloßer Haut einigermaßen beeindruckt aussah und es kaum unversehrt um die Biegung schaffte. Als die Mädchen sich wieder angezogen hatten, wobei sie maulten, dass sie mit so einer prüden Mutter nie anständig braun werden könnten und dass sie sowieso nie zu irgendeinem gottverlassenen Anwesen irgendwo mitten in der Pampa hatten fahren wollen, waren zwei offene Sportwagen vorbeigerast, die sich offensichtlich ein Wettrennen lieferten. Nach einer Stunde kam endlich ein Mini, dessen Fahrer tatsächlich anhielt. Doch als der die Vier sah, erklärte er, dass sie auf keinen Fall alle auf den Rücksitz eines so kleinen Autos passten, schüttelte den Kopf und fuhr weiter.
    »Nun, dann müssen wir eben zu einer Telefonzelle gehen«, sagte Eva den Mädchen, die allmählich keine Lust mehr hatten herumzustehen und auf der Böschung herumlümmelten, dieses Mal dankenswerterweise voll bekleidet. Widerstrebend standen sie auf und machten sich schleppenden Schrittes auf den Weg. Sie trödelten dermaßen, dass Eva sich schließlich in Erpressung flüchtete und versprach, Prepaid-Handys für alle vier zu kaufen, wenn sie sich nur endlich einen Ruck gäben.
    Eine halbe Meile weiter trafen sie endlich auf einen Mann, der mit einer Sense auf der anderen Straßenseite Brennnesseln mähte. Eva ging hinüber und fragte, wie weit es bis ins nächste Dorf sei.
    »Ungefähr zehn Kilometer, würde ich sagen«, antwortete er. »Könnte auch noch ein bisschen weiter sein. Macht ihr eine Wanderung oder so was?«
    »Nein, unser Auto steht in einem Weizenfeld, weil ein riesiger Lastwagen auf der falschen Straßenseite aus einer scharfen Kurve geschossen kam und …«
    »Ich hab diesen Irren gesehen. Früher oder später überfährt der noch mal jemanden. Dem müsste man den Führerschein abnehmen. Der Kerl muss weit über siebzig Sachen draufgehabt haben.«
    »Er hat uns beinahe umgebracht«, sagte Eva bitter. »Gibt es hier irgendwo in der Nähe ein Telefon, von wo ich eine Werkstatt anrufen könnte? Ein Bauernhaus, oder einfach nur eine Telefonzelle?«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Nicht hier in der Nähe. Ich meine, wer will schon so weit draußen leben – das ist hier ja wie am Ende der Welt. Früher gab’s sogar mal eine Telefonzelle, aber das ist lange her. Drei Kilometer in die andere Richtung gibt’s einen Bauernhof, aber Mrs. Wornsley hat vor drei Tagen ein Baby gekriegt und ist immer noch im Fenscombe Hospital. Ihr Mann ist sie besuchen gefahren.« Eva blickte sich um, über die ebenen Felder hinweg, die mit Weizen bedeckt waren, so weit das Auge reichte. Die ganze Landschaft war flach. Nur die Bäume am Straßenrand durchbrachen die Eintönigkeit. Rechts konnte sie in der Ferne einen Kirchturm sehen und etwas, das wie Dächer aussah, aber das war sehr weit weg. Sie wandte sich wieder an den Mann, der die Nesseln mähte.
    »Wie sind Sie denn hierhergekommen?«, fragte sie.
    »Na, ich arbeite hier und wohne in einem Cottage neben den Wornsleys. Ich bin ihr Hofknecht, wissen Sie. Einmal die Woche nimmt er

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