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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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zweifellos weitere nachfolgen, wenn sie die nächsten fünfzig zerschnitten haben würden und dann noch mehr ...
    Harte rannte zum Bus zurück und wurde für einen Moment von einem Leichnam abgelenkt, der wie aus dem Nichts herabzufallen schien, mit dem Gesicht voran direkt vor ihm auf die Straße stürzte und durch den Aufprall wie faules Obst zerplatzte. Er zuckte vor Abscheu zurück, als dunkles, klebriges Blut und andere faulige Substanzen von den beschmierten Überresten auf dem Asphalt auf ihn spritzten. Fassungslos sah er zu dem Bürogebäude neben ihm. Der plötzliche, anhaltende Lärm und die Bewegung auf der Straße hatte eine Anzahl von Leichen aufmerksam gemacht, die im Gebäude eingeschlossen gewesen waren und daraufhin durch die zerbrochenen Fenster einen Weg nach draußen gefunden hatten. Die dämlichen Dinger, die von dem Chaos und dem Trubel aus den Schatten gelockt worden waren, stürzten wie Lemminge aus dem ersten Stock zu Boden. Da sie jegliche Gefahr ignorierten und bis zum Äußersten entschlossen waren, näher an die Lebenden heranzukommen, waren sie rings um ihn buchstäblich aus heiterem Himmel gefallen. Noch eines sauste in der Nähe nieder; sein Kopf war bei dem Sturz zwar irgendwie geschützt geblieben, doch der Körper war unwiderruflich zerstört. Trotzdem versuchte es, sich mit dem einzigen heil gebliebenen Arm am Boden entlang in seine Richtung zu ziehen.
    »Wir gehen«, kündigte er Driver an. Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, richtete Driver den Bus aus und lenkte ihn vorwärts. Zu beiden Seiten begannen stolpernde Gestalten hindurchzuschlüpfen, während ihre Geschwindigkeit durch den Druck der anderen, die von hinten drängten, erhöht wurde.
    In kurzer Entfernung bewegte Hollis den Lastwagen dorthin, wo die anderen kämpften. Lorna kletterte rasch hinein und schrie zu Webb und Jas hinüber, dass sie ihr folgen sollten. Webb hörte sie, rannte zurück und blieb stehen, als er bemerkte, dass Jas immer noch da draußen und durch das Geräusch seiner Waffe von allen Geschehnissen abgeschottet war. Wieder rannte er vorwärts, packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn herum. Als Jas mit der zornig surrenden Klinge der Kettensäge auf ihn zutaumelte, stolperte er rückwärts. In der letztmöglichen Sekunde begriff Jas, dass es sich um Webb handelte und riss die Klinge zurück.
    »Was zum Teufel denkst du dir da eigentlich dabei?«, spie er wild aus, als sich weitere Leichname auf ihn stürzten. »Ich könnte ...« Er verstummte unverzüglich, als er sah, was sich hinter ihm abspielte. Da sie plötzlich wieder durchkommen konnten, schoben sich Schwärme von Leichen gleichmäßig näher. Da er zwischen zwei heranrückenden Wänden aus totem Fleisch eingeklemmt war, stieß er Webb auf den Lastwagen zu und rannte in Deckung.
    »Komm rein!«, kreischte Lorna mit schmerzhaft lauter Stimme. Körper prallten gegen den Lastwagen. Einer von ihnen, dessen Gesicht zur Hälfte von Krankheit und Verfall zerfressen war, starrte sie mit seinem einzigen verbliebenen Auge wütend an und hämmerte mit bleiernen Fäusten gegen das Fenster. Sie drehte sich angewidert von ihm fort, doch das einzige, was sie sehen konnte, waren weitere, ebenso scheußliche tote Gesichter, die sie durch jede freie Stelle der Scheibe anstarrten. Hollis fuhr vorwärts, stieß die Monstren wie Kegel um und schob sich gewaltsam durch die Horde. Er war dankbar, dass sie sich zur Abfahrt entschlossen hatten, bevor die Leichen dichte Haufen gebildet hatten. Die gesamte Straße, die noch vor Minuten leer gewesen war, wimmelte nun vor Toten.
    »Was zum Teufel ist da nur passiert?«, fragte Jas atemlos von hinten. »Das ging so schnell ...«
    »Ich glaube, das ist der Empfang, mit dem wir überall zu rechnen haben«, antwortete Hollis außer Atem und hielt das Lenkrad fest, während sie durch die brodelnde Ansammlung ruckelten.
    »Fünf Minuten«, sagte Jas. »Wir können höchstens fünf Minuten da draußen gewesen sein.«
    »Wenn wir die einzigen sind, die noch übriggeblieben sind«, sagte Lorna leise, »dann wird das weiterhin so passieren. Hinten bei den Wohnungen haben sich Tausende von ihnen auf einem Ort versammelt, weil sie wussten, dass wir dort waren. Hier draußen laufen sie wild herum.«

25
    Der Lastwagen passierte ruhige und verhältnismäßig übersichtliche Landstraßen und konnte die Restbestände der verrottenden Einwohnerschaft von Cudsford mit Leichtigkeit hinter sich lassen. Der Unterschied zwischen hier

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