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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Räder kurzzeitig in der Luft schwebten und dann wieder schwer zu Boden krachten. »Guter Gott«, fluchte er, trat auf die Bremsen und brachte es zustande, dass das rasende Fahrzeug nur wenige Zoll neben einem LKW, der die gesamte Straßenbreite versperrte, zu einem abrupten, taumelnden Stopp kam. Hinter ihm hatte Driver zunächst beschleunigt, um ihn einzuholen und kämpfte nun ebenfalls damit, zum Stehen zu kommen. Jas drehte sich um und wappnete sich gegen einen Aufprall. Die Entfernung täuschte etwas anderes vor, doch es kam zu keinem Auffahrunfall. Lediglich als die lethargische Hülle eines Verkäufers vor den Bus, der sich immer noch bewegte, stolperte und nach vorne gegen die Rückseite des Lastwagen geschleudert wurde, gab es einen fürchterlich dumpfen Schlag. Er beobachtete, wie sie langsam die Scheibe hinunterrutschte. Als sie zu Boden gefallen war, stand das Fahrzeug hinter ihr still. Er konnte sehen, wie sich Erleichterung auf dem üblicherweise ausdruckslosen Gesicht von Driver ausbreitete.
    »Ach, das ist ja einfach perfekt«, stöhnte Lorna. »Was zum Teufel sollen wir denn jetzt tun?«
    Augenblicklich näherten sich verwesende Gestalten den beiden Fahrzeugen, warfen sich vorwärts und hämmerten gegen die metallenen Seiten.
    »Glaubt ihr mir jetzt?«, brüllte Hollis und drehte sich um, damit er Webb und Jas hinter sich ansehen konnte. »Laut eurer Logik sollten hier keine Leichen sein, aber wie ihr sehen könnt, sind hier Massen dieser verfluchten Dinger.«
    Er hatte Recht; die Toten schwirrten unerklärlicherweise wieder plötzlich rings um sie herum. Jas hatte keine Lust dazu, nach Erklärungen zu suchen oder seine Debatte mit Hollis weiterzuführen. Je eher er das hier in Ordnung brachte, desto schneller würde er sein dringendes Bedürfnis zu pinkeln befriedigen können. Er bewegte sich rasch, drängte sich aus dem Laster und griff nach einer Brechstange, da er es nicht wieder riskieren wollte, die Motorsäge mit dem Lärm, den sie erzeugte, einzusetzen. Nachdem er die Tür hinter sich zugeworfen hatte, schwang er seine Faust fieberhaft gegen den nächsten Leichnam, stieß ihn gegen die Rückseite des Wagens und zerschmetterte den Kopf einer weiteren Leiche mit der Brechstange zu blutigem Brei. Unzählige weitere der erbärmlichen Kreaturen schleppten sich auf schweren, müden Füßen taumelnd hinter ihm her. Er glitt an ihnen vorbei, rannte auf das Fahrerhaus eines zerschmetterten Lastwagens zu und kletterte rasch von der Kühlerhaube weiter auf das Dach hinauf.
    »Kannst du ihn verschieben?», schrie Hollis herüber, beugte sich aus dem Fenster und stieß einen umherstolpernden, ehemals menschlichen Schatten mit einer Hand weg. »Gibt’s da irgendeinen Weg herum?«
    Irgendetwas stimmte nicht. Schauerliche Leichen tobten rings um die Fahrzeuge und griffen unablässig nach Jas. In nur ein paar Minuten war der Straßenabschnitt, den sie entlanggefahren waren, zu einer brodelnden Masse aus rabiater Bewegung geworden und es näherten sich immer noch weitere Tote. Woher kamen sie und wie viele weitere gab es hier noch? Und noch wichtiger, wie würden sie von hier wegkommen, wenn er den verdammten LKW nicht verschieben konnte? Sie mussten sich rasch bewegen, wenn sie ... Warte mal kurz, dachte er, als ihm die Erkenntnis plötzlich dämmerte, der Boden auf der gegenüberliegenden Seite des LKW, auf dem er stand, war frei. Absolut leer. Nirgendwo war ein einziger verdammter Leichnam zu sehen. Der Lastwagen war so zum Stehen gekommen, dass durch ihn die gesamte Breite der Fahrbahn blockiert wurde, beinahe perfekt im rechten Winkel zur Ausrichtung der Straße. Die Vorderseite war dicht an eine Ziegelmauer herangeschoben worden und das rückwärtige Ende überschnitt sich mit der Seite eines anderen, ähnlich großen Fahrzeugs, wodurch es unmöglich wurde, daran vorbeizukommen. Er ließ sich auf die Knie fallen und drückte sein Gesicht gegen die regengestreifte Windschutzscheibe. Kein Fahrer. Dieser Lastwagen war hier nicht verunglückt, sondern eingeparkt worden! Er sprang, plötzlich wieder von Energie durchströmt, auf der freien Seite zu Boden und zog sich in die Fahrerkabine hinein. Himmel, wer auch immer das getan hatte, hatte selbst die Schlüssel im Zündschloss stecken lassen! Er hatte noch nie zuvor etwas in dieser Größe gefahren, doch er musste schnell handeln und sein Möglichstes tun. Er startete ihn und duckte sich innerlich, als die Maschine rüttelnd zum Leben erwachte und das raue

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