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Herbstfeuer

Herbstfeuer

Titel: Herbstfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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verwirrt, sah Lillian das Gericht an und begann dann zu lachen. Der weiße Porzellanteller war gefüllt mit fünf perfekt geformten Birnen, die alle aufrecht standen, schimmernd und rubinrot gefärbt von dem Wein, in dem man sie gekocht hatte. Sie standen in einem kleinen Teich aus klarer bernsteinfarbener Soße, die mit Zimt und Honig gewürzt war.
    „Da ich für dich keine Birne aus der Flasche holen konnte“, sagte Marcus hinter ihr, „schien mir das die zweitbeste Möglichkeit zu sein.“
    Lillian nahm einen Löffel und stach damit in eine der butterweichen Birnen, hob ihn anschließend genussvoll an die Lippen. Die weingetränkte Frucht schien in ihrem Mund zu zerschmelzen, und der gewürzte Honig kitzelte an ihrem Gaumen. „Mmm …“ Vor Behagen schloss sie die Augen.
    Marcus drehte sie zu sich herum. Sein Blick fiel auf ihren Mundwinkel, wo ein Tropfen der Honigsoße glitzerte. Er beugte sich vor und leckte die klebrige Flüssigkeit ab, und seine Liebkosung verursachte in ihrem Innern ein noch stärkeres Behagen. „Köstlich“, flüsterte er und küsste sie, bis sie sich fühlte, als würde ihr das Blut weißglühend durch die Adern strömen. Sie wagte es, den Geschmack von Wein und Zimt mit ihm zu teilen, erkundete seinen Mund mit ihrer Zunge, und seine Reaktion war so ermutigend, dass sie die Arme um seinen Hals schlang und sich näher an ihn drängte. Er war köstlich, sein Geschmack süß und sauber, sein sehniger, starker Körper fühlte sich unendlich aufregend an. Zitternd holte sie Atem, behindert von dem engen Korsett, und löste sich mit einem Seufzer von ihm.
    „Ich bekomme keine Luft mehr.“
    Wortlos drehte Marcus sie herum und öffnete ihr Kleid. Dann löste er geschickt die Schnüre, bis das Korsett nachgab, und Lillian stöhnte erleichtert. „Warum bist du so fest geschnürt?“, fragte er.
    „Weil das Kleid sonst nicht zugegangen wäre. Und außerdem behauptet meine Mutter, Engländer würden Frauen mit schmalen Taillen bevorzugen.“
    Marcus drehte sie wieder zu sich herum. „Engländer bevorzugen Frauen, die nicht ohnmächtig werden durch einen Mangel an Sauerstoff. Wir denken da ziemlich praktisch.“ In diesem Moment bemerkte er, dass ihr das offene Kleid von der Schulter geglitten war, und beugte sich vor, um ihre weiße Haut zu küssen. Die Berührung seiner seidenweichen Lippen ließ sie erbeben, und sie schmiegte sich an ihn, während sie die verheißungsvollsten Empfindungen verspürte. Sie streckte die Hände nach seinem Haar aus, zu gern fühlte sie seine Locken. Das Herz schlug wie rasend in ihrer Brust, und sie konnte in seinen Armen nicht stillstehen, während er sie mit Küssen bedeckte.
    „Lillian.“ Seine Stimme klang heiser. „Das ist zu früh. Ich habe dir versprochen“, er hielt inne, um die zarte Stelle unter ihrem Ohr zu küssen, „versprochen …“, fuhr er fort, „dass wir deine Bedingungen aushandeln.“
    „Bedingungen?“, fragte sie, umfasste sein Gesicht und zog ihn an sich.
    „Ja, ich …“ Marcus unterbrach sich, um sie auf den Mund zu küssen, während sie über seinen Hals und sein Gesicht strich, über seine Wangenknochen und das energische Kinn, seinen sehnigen Hals. Sein Duft betörte sie bei jedem Atemzug mehr. Zu gern hätte sie sich so fest an ihn gedrängt, dass kein Lufthauch mehr dazwischenpasste.
    Plötzlich erschien ihr keiner ihrer Küsse tief genug und keiner leidenschaftlich genug.
    Als er ihre Erregung spürte, schob Marcus sie zurück, ohne auf ihre Proteste zu achten. Er selbst atmete schwer, und es fiel ihm nicht leicht, klar zu denken. „Kleines …“ Sanft streichelte er ihren Rücken, um sie zu beruhigen.
    „Sachte, sachte. Du kannst alles haben, was du willst. Du musst nicht darum kämpfen.“
    Lillian nickte. Nie zuvor war ihr so bewusst wie jetzt, wie unterschiedlich der Schatz ihrer Erfahrungen war. Er konnte seine Leidenschaft beherrschen, während sie davon überwältigt wurde. Mit den Lippen berührte er ihre Stirn und ihre zarten Brauen. „Es ist besser für dich – für uns beide –, wenn es länger dauert“, flüsterte er. „Ich will mich nicht hetzen lassen.“
    Sie schmiegte sich an ihn wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte.
    Er schob eine Hand in den hinteren Ausschnitt ihres Kleides, streichelte die bloße Haut am Rand des Korsetts und seufzte tief. „Noch nicht“, flüsterte er, aber ob er sich selbst damit meinte oder sie, war nicht ganz klar. Mit einer Hand umfasste er ihren

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