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Herbstfeuer

Herbstfeuer

Titel: Herbstfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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holen sollte, wenn ich dich haben will, sonst würde man dich auf andere Weise loswerden. Ich kenne die Countess, und es hätte mich nicht gewundert, wenn sie beschlossen hätte, dich wie eine junge Katze zu ertränken.“
    „Countess“, wiederholte Lillian matt, der es noch immer schwerfiel, ihre trockene, geschwollene Zunge zu bewegen. „Westcliff – sagen Sie ihm …“ Oh, wie sehr sie sich nach Marcus sehnte. Es verlangte sie nach seiner tiefen Stimme und seinen sanften Händen, nach der Wärme seines festen Leibes neben dem ihren. Aber Marcus wusste weder, wo sie sich aufhielt, noch, was ihr zugestoßen war.
    „Dein Schicksal hat sich gewandelt, Liebes“, sagte St. Vincent leise und strich ihr wieder übers Haar. Es war, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Du kannst nicht nach Westcliff rufen – du bist jetzt außerhalb seiner Reichweite.“
    Lillian versuchte, sich aufzusetzen, wobei sie um ein Haar auf den Boden der Kutsche gerollt wäre.
    „Langsam“, murmelte St.Vincent und hielt sie mit leichtem Druck gegen ihre Schultern fest. „Du bist noch nicht in der Lage, dich aus eigener Kraft aufzusetzen. Nein, mach das nicht. Du wirst dir nur selbst schaden.“
    Obwohl sie sich dafür verachtete, konnte Lillian einen leisen Klagelaut nicht unterdrücken, als sie zurück auf seinen Schoß sank und ihren Kopf an seinen Schenkel lehnte. „Was machen Sie?“, brachte sie heraus, rang dabei nach Atem und unterdrückte einen Brechreiz. „Wohin fahren wir?“
    „Nach Gretna Green. Wir werden heiraten, Süße.“
    Es war schwer, einen Gedanken zu fassen, wenn einem übel war und man gegen die aufsteigende Panik kämpfte.
    „Da mache ich nicht mit“, flüsterte sie schließlich und schluckte immer wieder.
    „Ich fürchte, das wirst du doch“, erwiderte er gleichmütig. „Ich kenne verschiedene Methoden, dich dazu zu bringen, obwohl es mir lieber wäre, dir nicht wehtun zu müssen. Und nach der Zeremonie wird die Ehe vollzogen werden, sodass sie in jedem Fall gültig ist.“
    „Westcliff wird das nicht hinnehmen“, stieß sie hervor. „Egal, was Sie tun. Er wird – er wird mich Ihnen wegnehmen.“
    St. Vincents Stimme klang sanft. „Bis dahin wird er keinen rechtmäßigen Anspruch mehr auf dich haben, Süße.
    Und ich kenne ihn weit länger als du, daher weiß ich, dass er dich nicht mehr haben will, wenn ich dich erst einmal besessen habe.“
    „Nicht, wenn Sie mir Gewalt antun“, brachte Lillian heraus und zuckte zusammen, als sie seine Handfläche an ihrer Schulter spürte. „Daraus wird er mir keinen Vorwurf machen.“
    „Es wäre keine Gewalt im Spiel“, sagte St. Vincent sanft. „Wenn ich mich mit einer Sache auskenne, Liebste, dann ist es – nun, ich will nicht prahlen. Aber ehe ich mich über Techniken auslasse, kann ich dir versichern, dass Westcliff, selbst wenn er dir keinen Vorwurf macht, nicht das Risiko eingehen wird, dass seine Gemahlin den Bastard eines anderen zur Welt bringt. Und er wird auch keine Frau akzeptieren können, die geschändet wurde. Er wird – widerwillig, natürlich – dich darüber in Kenntnis setzen, dass es für alle Seiten am besten wäre, alles so zu lassen, wie es ist. Und dann wird er ein anständiges englisches Mädchen heiraten, was er gleich hätte tun sollen.
    Während du“, er strich mit einem Finger über ihre bebenden Lippen, „mir gerade recht bist. Ich wage zu behaupten, dass deine Familie sich rasch an mich gewöhnen wird. Sie gehören zu den Menschen, die Notwendigkeiten erkennen.“
    Lillian teilte seine Meinung nicht, zumindest nicht, soweit es Marcus betraf. Sie setzte weitaus mehr Vertrauen in seine Loyalität. Dennoch wollte sie seine Behauptungen nicht überprüfen, vor allem nicht die mit dem Vollzug der Ehe. Eine ganze Weile lang lag sie still, stellte erleichtert fest, dass sie wieder klarer sehen konnte und die Übelkeit ein wenig nachgelassen hatte, obwohl sie noch immer einen bitteren Geschmack im Mund hatte. Jetzt, da die anfängliche Verwirrung und der erste Anflug von Panik vorüber waren, konnte sie anfangen nachzudenken.
    Obwohl ein Teil von ihr am liebsten vor Wut geplatzt wäre, wusste sie, wie sinnlos das wäre. Sie sollte lieber ihren Verstand benutzen und nüchtern überlegen.
    „Ich will mich hinsetzen“, verlangte sie mit matter Stimme.
    Ihre Ruhe schien St. Vincent zu überraschen, und er bewunderte sie dafür. „Langsam. Erlaube mir, dir behilflich zu sein, bis es dir besser geht.“
    Weiße und

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