Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Augenblick, bis wir wieder etwas verstehen konnten.
»Wann fahren wir?«, fragte David.
»Ihr habt am 19. Dezember den halben Tag Schule. Wir fahren los, sobald ihr nach der Schule nach Hause kommt.«
»Wir können den Tag auch ausfallen lassen«, behauptete Alex.
»Nein, das könnt ihr nicht. Ihr habt Prüfungen an diesem Tag. Ich habe nachgesehen.«
»Scheiße!«, sagte Alex. »Die Schule macht natürlich alles wieder kaputt.«
»Wir werden gegen 17 Uhr in New Orleans ankommen«, informierte ich sie. »Und wenn wir zurück kommen, werden wir alle hier den Weihnachtstag zusammen verbringen und zusammen die Geschenke auspacken.«
»Wessen Idee war das, Kevin?«, wollte Alex wissen. »Deine?«
»Meine, Ricks, ich weiß nicht genau.«
»Spielt auch keine Rolle. Wer immer es war: Danke. Meine Eltern wären sonst nervliche Wracks am Weihnachtsmorgen, selbst wenn ich bei ihnen wäre. So können wir ihnen aber genug zu tun geben, dass sie keine Zeit haben, traurig zu sein. Jeff auch nicht.«
»Was kann man in New Orleans machen?«, fragte Justin.
»So ziemlich alles.«
»Ich würde gerne ein Eishockey-Spiel sehen«, schlug Alex vor. »So etwas habe ich bisher nur im Fernsehen gesehen.«
»Das geht nur, wenn das Team in der Stadt ist«, antwortete ich.
»Ich will dorthin gehen, wo man die Perlenketten fangen kann«, sagte David.
»Das ist an Mardi Gras, David, nicht an Weihnachten.«
»Wir haben im Internet ein paar Seiten gesehen, wo ein paar Typen ihre Schwänze gezeigt haben. Ein paar andere Kerle haben ihnen dann vom Balkon aus diese Ketten zugeworfen.«
»Würdet ihr so etwas machen?«, fragte Rick.
Er wusste genauso gut wie ich, dass sie es tun würden.
»Klar«, antwortete Alex. »Du nicht?«
»Würdest du das machen, Jus?«, fragte Rick.
»Das würde davon abhängen, ob die Perlenketten zu meinem Outfit passen«, witzelte er.
»Geht online und recherchiert, was ihr machen wollt. Rick und ich haben so ziemlich alles schon gesehen, also spielt es für uns keine Rolle.«
»Meint ihr, wir könnten in einen schwulen Club gehen?«, fragte Alex. »Mich würde interessieren, wie das ist.«
»Sie würden euch wahrscheinlich nicht rein lassen, Bubba«, sagte Rick. »Ihr seid zu jung.«
»Rein lassen würden sie die Jungs schon«, widersprach ich ihm. »Sie würden ihnen ohne Ausweis nur keinen Alkohol ausschenken. Aber rein kommen würden sie. Wie ist es mit euch?«, fragte ich die anderen. »Würde euch das auch interessieren?«
Alle gaben mir eine positive Antwort. Sogar Brian, was mich ein bisschen überraschte.
»Lasst uns darüber nachdenken, okay?«, bat ich sie.
»Okay«, sagten die Jungs und gingen nach oben, um zu recherchieren.
Ein paar Minuten später kamen David und Brian nach unten und gingen in die Küche, um sich Popcorn zu machen. Es duftete so gut, dass auch wir nicht widerstehen konnten. Rick ging in die Küche und machte uns ebenfalls Popcorn.
»Kannst du glauben, dass Justin seinen Truck abbezahlt hat und wir es nicht wussten?«, fragte er, als er wieder zurück kam und sich zu mir setzte.
»Ich weiß. Ich habe mich vorhin wirklich schlecht gefühlt deswegen. Aber um ehrlich zu sein: ich hatte auch nicht mehr daran gedacht, dass er den Kredit hatte, bis heute Abend zumindest.«
»Ich auch nicht. Und ich bin derjenige, der dafür gebürgt hat.«
»Wir sollten mit ihm mehr Zeit wie heute Nachmittag verbringen, oder?«
»Ja, das glaube ich auch. Kannst du glauben, dass er fast mit der Schule fertig ist? Wir waren nicht sehr gut darin, auf dem Laufenden zu bleiben, was Justins Leben angeht.«
»Er ist irgendwie einfach in den Hintergrund gerutscht bei allem, was passiert ist. Erst der Hurrikan, dann Clay, Brian, Alex‘ Geburtstag und dann auch noch Thanksgiving. Wir haben Jus einfach als selbstverständlich angesehen. Das fiel uns nicht besonders schwer, weil er immer genau das gemacht hat, was wir ihm gesagt und von ihm erwartet haben.«
»Ich weiß. Aber wir müssen besser aufpassen, dass uns das nicht noch einmal passiert.«
»Scheiße, wir haben verschlafen«, verkündete Alex am nächsten Morgen, als er, David und Brian in die Küche platzten.
Ich warf einen Blick auf die Uhr und es war bereits 7:15 Uhr. Ich hatte selbst nicht mitbekommen, dass es schon so spät war. Die Jungs mussten um 7:30 Uhr in der Schule sein, also schnappten sie sich schnell etwas zu essen und machten sich auf den Weg. Offensichtlich wollten sie unterwegs im Auto frühstücken.
Normalerweise
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