Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Clay?«, fragte Tyrone, wartete aber nicht auf eine Antwort. »Wie auch immer. Ihr werdet das schon geregelt bekommen. Ich weiß, dass Brian hier sicher ist, ganz egal wie die Zimmer verteilt sind.«
»Tyrone, setz dich doch und erzähl und von Brian«, bat ich ihn.
Er setzte sich in einen der Sessel, Rick und ich nahmen auf der Couch Platz.
»Wie ich bereits am Telefon gesagt habe ist er schwul. Er kommt aus der Gegend um Tampa Bay und sein Stiefvater hat ihn dabei erwischt, wie er sich schwule Pornos im Internet angesehen hat. Er hat Brian verprügelt und raus geworfen. Die Leute dort hatten es nicht leicht, eine Pflegefamilie für ihn zu finden. Aber dann fanden sie eine in Tallahassee, die bereit war, einen schwulen Jungen aufzunehmen:«
»Wann ist das alles passiert?«, fragte Rick.
»Vor ungefähr drei Monaten. Es schien alles gut zu laufen, aber wie sich heraus stellte, hatte der Mann des Hauses eine Schwäche für Jungs. Das sagt Brian zumindest.«
»Oh, Scheiße.«
»Ganz genau. Wir werden den Fall jedenfalls sehr genau untersuchen, darauf könnt ihr euch verlassen. Brian sagt, der Kerl hätte versucht, sich an ihn heran zu machen, aber Brian hat sich gewehrt. Dann hat der Typ mehrfach versucht, Brian zu vergewaltigen. Er hat es einen Monat dort ausgehalten, dann ist er abgehauen. Ich kann es ihm nicht übel nehmen.«
»Natürlich nicht«, stimmte ich zu.
»Die Polizei hat ihn dann hier am Strand gefunden. Er hat auf einer Bank beim Baseballplatz geschlafen. Am Freitag haben sie uns dann angerufen.«
»Wo hat er die letzten beiden Nächte verbracht?«, fragte ich.
»Bei mir zuhause. Meine Frau wird mich verlassen, wenn ich so etwas weiterhin mache. Deswegen war es für mich so dringend, euch zu erreichen.«
»War er sexuell aktiv, bevor er in die Pflegefamilie kam?«
»Nein. Soweit ich weiß, hat er sich nur nackte Kerle im Internet angeguckt.«
»Das heißt noch lange nicht, dass er schwul ist«, warf Rick ein.
»Das weiß ich durchaus. Ich werde euch nicht sagen, woher ich das weiß. Glaubt es mir einfach, okay?«
Rick und ich grinsten ihn an.
»Aber er sagt, dass er schwul ist. Ich bin mir nicht sicher, wie man das in so einem Alter wissen kann, aber er sagt, dass er sich sicher ist.«
»Oh, das wissen sie«, sagte Rick. »Glaube mir.«
»Das tue ich. Deswegen bin ich hier.«
»War er in der Schule?«, fragte ich.
»Nicht während der letzten Woche, aber vorher schon. Es geht in die neunte Klasse und er hat ausgesprochen gute Noten. Er ist ein ziemlich schlaues Kerlchen.«
Wir hörten Brian und Justin lachen.
»Wie es aussieht verstehen sie sich.«
»Jungs, ich habe hier ein paar Unterlagen, die ihr unterschreiben müsst. Ich habe das alles schon mal vorbereitet, für den Fall, dass ihr ja sagt. Ach ja, ihr habt auch schon vorübergehend das Sorgerecht für Brian. Ihr müsst nur unterschreiben, dann kann ich wieder gehen.«
»Du Hund!«, sagte Rick. »Du wusstest, dass wir ja sagen, oder?«
Tyrone schmunzelte.
»Ich hatte da so ein Gefühl.«
Justin und Brian kamen ins Wohnzimmer zurück.
»Jus, geht bitte nach nebenan und holt deinen Bruder. Dann holt bitte auch Alex und kommt wieder her. Wir haben eine Familienkonferenz. Du kannst meinen Wagen nehmen«, sagte ich und warf ihm den Schlüssel zu.
»Ja, Sir«, sagte Justin, dann waren beide Jungs verschwunden.
»Wer ist sein Bruder?«, fragte Tyrone. »Und wer ist Alex?«
»Du hast sie kennengelernt. Es sind die beiden Jungs, die Justin im Sommer in diesem Hotelzimmer gefunden hatten.«
»Ich erinnere mich. Und sie haben jemanden das Leben gerettet, oder? Ich habe davon in der Zeitung gelesen.«
»Eine Frau und ihr Baby«, sagte ich.
»Ich sollte dann mal gehen. Ihr meldet Brian in der Schule an?«
»Selbstverständlich. Aber wohl erst am Dienstag. Wir sollten ihm einen Tag geben, um sich einzuleben. Ist das okay?«
»Ihr seid die Daddies«, sagte Tyrone und grinste. »Wir haben Brian übrigens auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Sie sind alle negativ. Nur damit ihr Bescheid wisst. Macht‘s gut, Jungs. Ich bin euch wirklich von Herzen dankbar.«
Zehn Minuten nachdem Tyrone gegangen war, kamen die Jungs zurück. Unsere drei setzten sich wie immer auf den Boden vor die Couch und Brian machte es ihnen nach.
»Jeder hat jeden kennengelernt?«, fragte Rick.
»Nein. Wer sind Sie? Wo bin ich hier?«, fragte Alex.
»Ich wusste, dass du das sagen wirst.«
Rick und Alex lachten.
»Werden wir
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