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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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jemals wieder etwas zu essen bekommen?«, jammerte Justin.
    »Wie ich sehe ist eine ernsthafte Unterhaltung im Moment nicht möglich«, sagte ich. »Dann lasst uns essen gehen.«
    Es war zehn vor sechs, als wir in den Van stiegen.
    »Wir hätten noch Zeit, um es zur Messe um 18 Uhr zu schaffen«, schlug Rick vor.
    »Dann lasst uns das tun«, stimmte ich zu. »Vielleicht liest Jerry heute die Messe. Ich glaube, wir haben heute alle eine Menge, wofür wir dankbar sein können.«
    »Brian, die drei Scherzkekse bekommen einen Snack, aber Jus, du und ich gehen leer aus.«
    Brian lachte in einer tiefen Stimme. Es war das erste Geräusch, das wir von ihm hörten und ich war überrascht, wie tief seine Stimme bereits war.
    »Du meinst die Kommunion?«, fragte Brian. »Dann bekomme ich auch was. Ich bin katholisch.«
    »Jus, wir sind jetzt eindeutig in der Unterzahl«, beschwerte sich Alex.
    »Ich habe vor Katholiken keine Angst«, sagte Justin. »Ich habe gute Verbindungen zum Klan, wenn ich sie brauche.«
    »Wirklich?«, fragte Brian.
    »Nein, natürlich nicht. Das war nur ein schlechter Witz, Bri.«
    »Oh, das wusste ich nicht. Sei nicht sauer auf mich.«
    »Ich bin nicht sauer auf dich, Kumpel. Wie kommst du darauf?«
    »Ich kann es nicht leiden, wenn jemand sauer auf mich ist.«
    »Niemand ist sauer auf dich. Wir haben viel zu viel damit zu tun, um auf Rick sauer zu sein. Da haben wir keine Zeit mehr für andere.«
    »Warum seid ihr sauer auf mich?«, fragte Rick in einem übertrieben schmollenden Ton.
    »Ich wollte dich nur ärgern. Wir sind nicht sauer auf dich.«
    Justin klang, als hätte er Angst, dass Rick wirklich glauben könnte, dass sie sauer auf ihn wären.
    »Ich weiß. Ich wollte dich nur zurück ärgern.«
    Justin schluchzte.
    »Großer Gott, Bubba! Weinst du jetzt?«, fragte Rick. »Es tut mir leid.«
    »Nein, ich weine nicht«, schluchzte Justin, um dann in seiner normalen Stimme weiter zu reden. »Aber du wirst heulen, wenn ich mit dir fertig bin.«
    Jeder lachte, nur Brian wusste scheinbar nicht so recht, was er damit anfangen sollte.
    »Willkommen zum Scherzkeks-Duell«, sagte Alex zu Brian, wodurch wir nur noch mehr lachten.
    Jerry las an diesem Abend nicht die Messe, sondern der Pastor. Wir verschwanden ziemlich schnell, weil wir alle hungrig waren. Wir fuhren in die Bar, wo wir immer nach dem Gottesdienst aßen. Wir bestellten uns alle Eistee, dann warfen wir einen Blick in die Speisekarte.
    »Ich bezahle heute Abend«, verkündete Alex.
    »Nein, das tust du nicht«, antwortete Rick.
    »Sieh zu und pass auf.«
    »Alex, du wirst für dieses Essen nicht bezahlen. Das machen Kevin und ich.«
    »Rick, wir sind gerade erst von einem großartigen langen Wochenende zurück gekommen, für das ihr bezahlt habt. Ich habe Geld, das ich verdient habe, okay? Ich habe eine Menge Geld für diesen Urlaub mitgenommen und ich habe keinen einzigen Cent davon ausgegeben. Also lass mich das bitte tun.«
    Rick und ich sahen uns an und lächelten.
    »Okay, die Rechnung gehört dir. Lass mich noch einmal überlegen, was ich essen möchte. Ich glaube, ich nehme das teuerste, was auf der Karte steht.«
    Rick und Alex grinsten sich an. Rick und klein Rick , dachte ich.

    Es war fast 22 Uhr, als wir zuhause ankamen. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, um ein bisschen zu reden.
    »Jungs, Brian wird eine Weile bei uns bleiben«, sagte ich. »Wir wissen noch nicht, wie lange genau, aber er ist das neueste Mitglied unserer Familie.«
    »Brian, ich nehme an, du weißt, dass wir alle schwul sind und wir wissen, dass du es auch bist. Das wird hier also kein Thema sein, okay?«
    »Ja, Sir«, sagte Brian und ich konnte sehen, wie die Sorge und Anspannung aus seinem Gesicht verschwand.
    »Es ist folgendermaßen: Justin und du, ihr seid unsere Pflegekinder. Rick und ich haben beide das Sorgerecht für euch. Versuche nicht, uns gegeneinander auszuspielen, okay? Dabei wirst du kein Glück haben. David und Alex sind unsere kleinen Brüder. Wir bekommen das Sorgerecht für sie, falls ihren Eltern etwas zustoßen sollte. Sie haben ihr eigenes Zimmer in diesem Haus, also bitte respektiere das.«
    Brian nickte.
    »Außerdem sind wir alle Kerle in diesem Haus«, fuhr Rick fort. »Und Kerle reden und benehmen sich wie Kerle. Wir alle benutzen hin und wieder eine etwas derbere Sprache und wenn du das machen möchtest, ist das kein Problem. Du wirst auch Scherze zum Thema Sex hier zu hören bekommen, aber das ist nun einmal so. Nur weil wir schwul sind,

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