Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Wein?«, fragte Rick, als er zu uns in den Keller kam.
Ich ließ Kevin los, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schnappte mir die ersten vier Weinflaschen mit dem gleichen Etikett, die ich finden konnte. Dann gingen wir nach oben zurück und aßen ein wirklich großartiges Abendessen.
Kapitel 9: Kevin
Wir gingen gleich am Dienstag Morgen in Genes Büro. Es war die erste Gelegenheit, die wir nach dem Wochenende hatten und wir überfielen ihn damit ein bisschen.
»Hoppla! Ist meine Firma am Wochenende den Bach runter gegangen?«, fragte Gene heiter.
»Wir sind nicht geschäftlich hier«, sagte Rick. »Es geht um unseren Sohn.«
»Was?«, fragte er völlig überrascht.
»Gene, Alex möchte wirklich nicht an Thanksgiving nach Charleston fahren«, fiel ich mit der Tür ins Haus. »Gibt es eine Möglichkeit, dass du Rita überreden kannst, ihn hier bei uns zu lassen?«
Gene lachte laut und lange. Ich fand es ein bisschen merkwürdig.
»Rita und ich haben am Wochenende auch darüber gesprochen und wir stimmen euch zu. Er gehört zu euch und den Jungs. Außerdem kommt deine ganze Familie, oder, Kevin?«
»Ja.«
»Sie sollten ihn kennenlernen und er sollte sie kennenlernen. Ich habe mich auch mit George unterhalten. Er findet auch, dass er und David zusammen sein sollten. Und Jeff wird sie alle beide hier brauchen. Ich gehe davon aus, dass er nach Hause kommen wird?«
»Jeff wird hier sein, ja«, antwortete ich.
»Und eure ganze erweiterte Familie.«
»An Thanksgiving werden nur meine Eltern, mein Bruder und meine Schwägerin, George und Jeff hier sein. Abgesehen von David, Alex, Justin und Brian natürlich. Samstag kommt allerdings die ganze Horde.«
»Ihr wisst natürlich, dass ihr den Pool benutzen dürft, wenn ihr wollt«, sagte Gene. »Vielleicht ist es noch nicht zu kalt dafür. Vor allem, wenn er beheizt ist.«
»Das machen wir vielleicht«, sagte Rick. »Die Kids lieben die Pool Partys.«
»Und du, mein großer Junge?«, fragte Gene.
Er kannte die Antwort bereits. Er und Rick grinsten sich an.
»Ich auch«, gab Rick zu.
»Wir haben den Pool einbauen lassen, als die Jungs noch klein waren. Ich habe Rita gesagt, dass er eines Tages ein Kindermagnet sein würde. Und jetzt ist es soweit. Heutzutage hat allerdings fast jeder einen Pool.«
»Wir nicht«, sagte Rick und sah mich an.
Als wir in unser Haus gezogen waren, hatte Rick das Thema zur Sprache gebracht. Ich hielt es aber für keine besonders gute Idee, weil die Pflege recht aufwändig war.
»Habt ihr übrigens mal darüber nachgedacht, ein größeres Haus zu kaufen?«, fragte Gene. »Ihr habt jetzt eine ziemlich große Familie und ich habe das Gefühl, dass sie noch größer werden könnte.«
»Nein, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht«, sagte Rick. »Aber vielleicht sollten wir ernsthaft darüber nachdenken. Ich glaube, wir könnten es uns leisten. Dank dir, Gene.«
»Dank mir? Bullshit!«, antwortete Gene. »Ihr verdient jeden Penny, den ihr von mir bekommt und ihr bringt mir noch viel mehr Geld ein, soviel ist sicher. Man kann über die Wirtschaftsschule sagen, was man will. Aber euch haben sie wirklich beigebracht, wie man ein Unternehmen führt.«
Er grinste breit und ich wusste, was jetzt kommen würde.
»Denkt darüber nach, wie viel mehr ihr noch wissen würdet, wenn ihr auf die University of Florida anstatt auf die Florida State gegangen wärt.«
Rick und ich schmunzelten höflich, aber Gene hielt es für den großartigsten Witz überhaupt. Die alte Rivalität zwischen der Florida State University und der University of Florida , auf die Gene gegangen war, war kein Geheimnis.
Gegen 15 Uhr sagte mir meine Sekretärin, dass ich einen Besucher hatte. Ich sagte ihr, dass sie ihn rein schicken sollte. Ich wusste, dass es kein Vertreter war, denn sie wimmelte diese immer ab, wenn sie keinen Termin hatten. Der Besucher war Alex.
»Hi, Kumpel«, sagte ich. »Das ist aber eine nette Überraschung.«
»Hi«, war alles, was er sagte.
Er hatte einen ernsten Ausdruck im Gesicht, aber es sah nicht so aus, als hätte er ein ernsthaftes Problem. Er setzte sich in einen der Sessel vor meinem Schreibtisch.
»Wo hast du deine bessere Hälfte gelassen?«, fragte ich.
»David ist mit Ryan und Philip gokartfahren.«
»Hattest du keine Lust darauf?«, fragte ich, denn ich wusste, dass Alex solche Sachen liebte.
»Nein, ich wollte mit dir reden«, sagte er. »Hast du Zeit?«
»Für dich habe ich immer Zeit. Möchtest du
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