Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
weiter.
»Der Polizist wollte unsere Namen und alles haben. Dann sagte er, dass wir vielleicht irgendeine Auszeichnung vom Gouverneur bekommen würden.«
»Oh, ja. Er hat übrigens gesagt, dass er dich kennt, Daddy.«
»Wie hieß er?«, fragte Gene.
»J. R. irgendwas.«
»J. R. Watson?«
»Ja, genau«, warf ich ein.
»Ich kenne J. R. schon mein ganzes Leben. Ein wirklich guter Junge, aber ein bisschen faul.«
»Er wirkte nett«, bestätigte Alex.
Und ich kann den faulen Teil bestätigen , dachte ich, behielt es aber für mich.
Die Snacks kamen in diesem Augenblick an, aber es war das Doppelte von dem, was Gene bestellt hatte. Kurz danach kamen Buddy Oliver, seine Frau und zwei andere Paare, die ich nicht kannte, hinzu. Wir hatten plötzlich eine Cocktailparty. Rita schaltete sofort in den Gastgeber-Modus und bat Alex darum, den neuen Gästen etwas zu trinken zu bringen. Ich sah, wie Alex hinter die kleine Bar in der Küche ging. Er machte für die Neuankömmlinge die Getränke, David brachte sie den Gästen.
Alex verschwand kurz hinter einer Wand. Einen Augenblick später kamen er und David mit jeweils zwei Drinks in den Händen zurück. Zwei davon gaben sie Jason und Justin. Jay nahm einen Schluck von seinem, dann grinste er. Er sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte und alle Jungs lachten, als ob sie mit etwas ungestraft davon kommen würden, was sie eigentlich nicht tun sollten.
Gene sprach gerade mit George.
»Ich glaube, Alex hat den Jungs gerade ein paar Cocktails gemacht«, sagte ich.
»Die haben sie sich auch verdient«, sagte Gene gelassen.
»Darauf trinke ich«, stimmte George zu.
»Also habt ihr kein Problem damit?«
»Kevin, hast du so etwas nie gemacht, als du in ihrem Alter warst?«, fragte George.
»Schuldig«, gab ich zu. »Du klingst genau wie Rick.«
»Lass sie ein bisschen Spaß haben«, sagte Gene. »Wir haben hier eine kleine Hurrikan-Party und sie müssen nicht mehr fahren. Entspann dich und genieße es.«
»Ich glaube, ich mache mir zu viele Sorgen um sie, oder?«
Ich kam mir wirklich ein bisschen spießig vor.
»Das liegt daran, dass du sie liebst«, sagte George.
Ich mischte mich unter die Leute und sprach auch ein wenig mit den Leuten, die mit Buddy Oliver gekommen waren. Sam und Fred nahmen mich dann aber beiseite.
»Es ist unglaublich, was sie getan haben«, sagte Sam.
»Ich weiß«, antwortete ich. »Sie haben dem Cop gesagt, dass sie es bei den Scouts gelernt haben. Ich habe dann schamlos damit angegeben, dass sie beide Eagle Scouts sind. Ich wollte ›schwule Eagle Scouts‹ sagen, habe es mir aber verkniffen.«
»Die Scouts haben übrigens auch eine besondere Auszeichnung für Tapferkeit und ich werde beide dafür vorschlagen. Und ich werde mit einem Freund reden, der für Boy‘s Life arbeitet. Vielleicht hat er Interesse an einer Geschichte über sie.«
»Was ist Boy‘s Life ?«, fragte ich.
»Das nationale Scout-Magazin«, erklärte er. »Das bekommt eigentlich jeder Scout und auch die meisten Schulen und Bibliotheken.«
»Oh«, war alles, was ich sagen konnte.
Ich sah, wie Alex aus einem der Schlafzimmer kam und in die Küche ging, wo der Alkohol stand. Ich ging davon aus, dass sie in dem Zimmer auch rauchten und ich wollte auch eine Zigarette. Also klopfte ich an.
»Wer ist da?«, fragte David.
»Der Weihnachtsmann«, antwortete ich.
»Oh, komm rein, Kev.«
Als ich die Tür öffnete, kam mir sofort eine Rauchschwade entgegen. Die Jungs hatten es sich auf den beiden Doppelbetten gemütlich gemacht. Justin und Jason rauchten, David allerdings nicht. Sie hatten eine der Snack-Platten mitgenommen und sie war mittlerweile zur Hälfte leer.
Ich setzte mich auf einen der Stühle, die neben einem kleinen Tisch standen und zündete mir eine Zigarette an.
»Was ist los, Jungs?«, fragte ich.
»Wir unterhalten uns nur und essen«, sagte Justin.
»Und ihr raucht und trinkt«, ergänzte ich.
Es herrschte Totenstille.
»Stecken wir in Schwierigkeiten?«, fragte Justin.
»Das hängt davon ab, wie viele Drinks ihr schon hattet«, sagte ich.
»Nur einen.«
»Justin«, sagte ich und meine Stimme sagte deutlich, dass er mir die Wahrheit sagen sollte.
»Wir hatten wirklich jeder nur einen Drink, Kevin«, mischte sich David ein. »Ehrenwort.«
»Okay«, sagte ich. »Aber macht den nächsten Drink zu eurem letzten. In Ordnung?«
»Okay«, sagte David.
»Puh! Ich hatte gerade so große Angst, ich hätte mir fast in die Hosen gemacht«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher